Autor: walter buchs
freiburg Zum ersten Mal haben die Oberamtmänner am Montag ihren Jahresbericht, der Bestandteil des Tätigkeitsberichts des Staatsrates ist, öffentlich vorgestellt und den Medien zu verschiedenen Punkten weitergehende Informationen vermittelt.
Territorialstrukturen
Wie aus den Voten der einzelnen Oberamtmänner hervorging, sind diese keineswegs bloss innerhalb ihres jeweiligen Bezirks tätig. Sie sind Mitglied verschiedener kantonaler Kommissionen und Arbeitsgruppen, wie Nicolas Bürgisser, Oberamtmann des Sensebezirks, erläuterte. So machen drei von sieben Oberamtmännern in der Projektkommission für die Überprüfung der Territorialstrukturen mit.
«Dieses Thema betrifft uns direkt und wir wollen Überlegungen im Hinblick auf eine Änderung der Territorialstrukturen nicht verhindern», sagte Daniel Lehmann, Oberamtmann des Seebezirks und Vizepräsident der Oberamtmännerkonferenz. Wichtig sei aber, dass die Vor- und Nachteile einer Verkleinerung der Zahl der Bezirke genau analysiert werden. «Es ist nicht an uns, heute Lösungsansätze zu diskutieren. Wir wollen lediglich dazu beitragen, dass Änderungsvorschläge im Hinblick auf ihre praktische Umsetzung genau analysiert werden», ergänzte Jean-Claude Cornu, Präsident der Konferenz.
Reorganisation der Brandbekämpfung
Aus den Bereichen «Öffentliche Sicherheit» und «Ordnung», die mit zu den Tätigkeitsschwerpunkten der Oberamtmänner gehören, erläuterte Carl-Alex Ridoré, Oberamtmann des Saanebezirks, verschiedene Präventionsmassnahmen, die zu einem geordneten Ablauf von Grossveranstaltungen oder Sportanlässen beitragen sollen. Diese Themen würden an den monatlichen Zusammenkünften regelmässig besprochen, um so eine möglichst einheitliche Praxis sicherzustellen.
Michel Chevalley, Oberamtmann des Vivisbachbezirks, ging auf die Reorganisation in der Brandbekämpfung ein. Er vertritt seine Kollegen im kantonalen Steuerungsausschuss «Frifire – Feuerwehr 010». Chevalley betonte, dass das Hauptziel der Reorganisation keineswegs in der Verkleinerung der Feuerwehrkorps der Gemeinden bestehe. Vielmehr gehe es um eine permanente Gewährleistung der Einsatzbereitschaft, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Um dies zu erreichen, seien jedoch Zusammenschlüsse unerlässlich, wie das in seinem Bezirk bereits habe erreicht werden können. Er erinnerte daran, dass die Bezirke dem Kanton bis Ende Jahr Vorschläge unterbreiten müssen.
Koordination
Zu Beginn der Medienkonferenz vom Montagnachmittag in Freiburg räumte Oberamtmann Cornu ein, dass die vor bald 30 Jahren gegründete Oberamtmännerkonferenz lediglich ein informelles Organ ohne gesetzliche Grundlage sei. Dennoch dürfe man heute feststellen, dass dieses Kollegialgremium ein anerkannter Angelpunkt zwischen den Gemeinden und dem Kanton darstelle. Die Stellungnahmen, gerade bei Vernehmlassungen, würden auch entsprechend beachtet.