Am 10. August 1934 ist Alois seinen Eltern Cäcilia und Josef Aebischer-Zurkinden als zweitjüngstes von zwölf Kindern geschenkt worden. Mit drei Jahren bekam er Kinderlähmung, die ihn sein ganzes Leben lang begleitete. Er liess sich aber kaum etwas anmerken. Mit seinen zwei Stöcken war er weitherum bekannt.
Der Schule entlassen, absolvierte er eine Lehre als Herrenschneider in Langenthal. Die nicht häufigen Besuche daheim im Rächholderberg unternahm er dann meistens mit seinem speziellen Fahrrad.
Seine Lebensstelle fand er in Bern beim Herrenbekleidungsgeschäft Zwald. Über 30 Jahre lang arbeitete er in diesem Familienbetrieb. Nie beanspruchte er eine Invalidenrente. Er ging sehr gerne und mit Freude zur Arbeit. Bis zur Pensionierung fuhr Alois Aebischer Tag für Tag mit seinem Auto zum Bahnhof Düdingen, um dann per Bahn nach Bern zu reisen. Bei Schnee und Eis fand er immer hilfsbereite Leute, die ihm vom Auto bis zur Bahn behilflich waren.
Alois Aebischer schätzte es, dass er in seinem Leben viele Mitmenschen traf, die ihm mit ihrer Hilfsbereitschaft halfen. Zuhause kümmerte sich seine Mutter jahrelang um ihn. Später war es seine verwitwete Schwester Agathe. Aber auch von der Familie seines Neffen Eugen und dessen Frau Sylvia wurde Alois umsorgt und war im Familienleben integriert.
Das gesellige Zusammensein und die vielen Ausflüge mit seinen Freunden und Kollegen gehörten zu den schönsten Momenten in seinem Leben. In seiner Leidenszeit erinnerte er sich so gerne daran. Auch das monatliche Jassen mit seinen Geschwistern und seiner Schwägerin war für ihn zu einer sehr schönen und gemütlichen Tradition geworden. Sein ganzer Stolz war sein Auto: Vom ersten Deux-Chevaux bis zum letzten Mercedes.
Alois Aebischer ist am 2. Januar 2011 ganz leise und wohl schlafend in die neue Welt, in die Heimat bei Gott eingetreten. So ganz seiner Art entsprechend: ein feiner, mitfühlender Mitmensch, der ohne viel Aufhebens mutig seinen nicht immer einfachen Lebensweg gegangen ist. Eing.