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Alphütten ans Stromnetz angeschlossen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Elektrifizierung des Muscherenschlunds

Autor: Von IMELDA RUFFIEUX

Bereits vor rund vier Jahren hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz die Schiessplätze in der Geissalp mit Strom versorgt und dazu die Leitung von der Bergstation der Kaisereggbahnen weitergezogen. Das Niederspannungsnetz wurde damals bis zum Schönenboden gezogen.

Strom statt Diesel

Das brachte die Besitzer der privaten, weiter nördlich und westlich befindlichen Alpliegenschaften auf die Idee, ebenfalls einen Anschluss ans Stromnetz zu prüfen. Vor allem die Burgergemeinde Freiburg – Besitzerin der Alphütten Gantrischli sowie des Ober-, Unter- und Eben-Spittelgantrischs – hat die Initiative begrüsst, ebenso wie die Mehrzweckgenossenschaft Muscherntal, Bauherrin der 2001 eröffneten Alpkäserei Gantrischli.Dort ist der Strombedarf recht hoch. Die Milchaggregate und andere Elektrogeräte wurden bisher mit Dieselgeneratoren betrieben. «Sie sind lärmig und verbrauchen viel Brennstoff. Der Betrieb ist auch eine recht schwerfällige Angelegenheit», hält Louis Oberson, Präsident der Baukommission des Elektrifizierungsprojekts und bis vor wenigen Monaten Präsident der MZG Muscherntal, fest. Man habe auch alternative Energiequellen geprüft wie etwa Sonnenenergie. Die Versorgung würde aber für den Betrieb der Käserei nicht ausreichen, da dort recht viele Maschinen im Einsatz stehen.

Beiträge von Bund und Kanton

Zusammen mit der Alpgenossenschaft Tafers, Besitzerin des Neugantrischs, der Alpgenossenschaft Düdingen (Steiners Hohberg) und dem SAC Moléson (Chalet Hohberg) wurde das Projekt vorangetrieben.Die öffentliche Auflage erfolgte im Juli 2005 und verlief ohne Einsprache. Gleichzeitig wurde ein Gesuch um Subventionen gestellt. «Ohne die Beiträge der öffentlichen Hand wäre das Projekt nicht möglich gewesen», hält Louis Oberson fest. Denn es gab einige Faktoren, die das Projekt zu einer kostspieligen Angelegenheit werden liessen: Zum einen bestand die Groupe E (ehemals FEW) darauf, dass sämtliche Leitungen in den Boden verlegt werden.Dies aus Gründen der Sicherheit, denn die neue Stromverbindung hängt am gleichen Netz wie der ganze obere Sensebezirk, was im Falle von Stürmen, Erdrutschen oder Lawinen zu Unterbrüchen führen könnte. Zum anderen mussten die eben genannten Naturgefahren berücksichtigt werden – ebenso wie der Umstand, dass das Trassee mitten durch mehrere Naturschutzgebiete führt. Die erdverlegten Leitungen haben zudem den positiven Nebeneffekt, dass das Landschaftsbild nicht beeinträchtigt wird.

720 000 Franken veranschlagt

Im Oktober 2005 kam die Zusage für die Subventionen: Bund und Kanton beteiligen sich mit 62 Prozent an den Kosten, dies im Rahmen von Bodenverbesserungsbeiträgen. Die Kosten wurden schliesslich mit rund 720 000 Franken veranschlagt, dies nachdem im Laufe der Planung weitere Landbesitzer dazugestossen sind: die Alpgenossenschaft Wynigen mit der Alphütte Unter Hohberg und die Alpgenossenschaft Kriechenwil-Gammen mit der Alphütte Chänel-Gantrisch. Die Kosten werden nach einem Schlüssel auf die verschiedenen Anlieger verteilt – abhängig je nach Länge der verlegten Leitung.Die Ausarbeitung des Projekts wurden Manfred Riedo vom Ingenieurbüro CIC mit Sitz in Plaffeien und Freiburg übertragen. Die Arbeiten begannen Mitte Oktober 2005 und konnten dank guten Witterungsverhältnissen bis zum 20. November fortgeführt werden. Dabei konnten bereits etwa 4100 von insgesamt 6000 Metern Graben ausgehoben und rund 5500 Meter von total 8000 Metern Leerrohre verlegt werden. Im Frühjahr 2006 ging es weiter – diesmal hatte die Bauequipe allerdings weniger Wetterglück: es schneite noch bis in die zweite Juni-Woche.Die Leitungen wurden 80 Zentimer tief in den Boden verlegt, und zwar in Kunststoffrohre von 120 mm Durchmesser. Beim Spittelboden wurde eine neue Transformatorenstation erstellt. Dazu kamen die Anschlüsse bei jedem Gebäude.

Vorsichtige Linienführung

Wie Manfred Riedo erklärte, wurde die Linienführung durch das Kalk- und Flyschgebiet so gewählt, dass man weitgehend sowohl die Naturschutzgebiete umrunden wie auch den bekannten Naturgefahrenregionen grösstenteils ausweichen konnte. Der reibungslose Ablauf des Bewilligungsverfahrens wurde dadurch erleichtert, dass man bereits im Vorfeld mit der kantonalen Fachstelle für Natur- und Landschaftsschutz den Kontakt gesucht hatte.

Elektrisches Licht ab dem 22. Mai 2006

Die Mannschaft der Groupe E konnte schliesslich am 22. Mai 2006 die Kabelzugarbeiten durchführen, und am Mittwoch, 24. Mai, um 15 Uhr war das erste Gebäude, die Alpkäserei Gantrischli ans Netz angeschlossen. Nach und nach folgten die übrigen Liegenschaften – zuletzt in der letzten Woche Juni die Hütte Chänel-Gantrisch. Zum Abschluss wurde der Weg Schönenboden-Gantrischli wieder instand gestellt.Die letzten Abrechnungen sind noch nicht eingetroffen, doch geht Manfred Riedo davon aus, dass die Schlussrechnung um über 50 000 Franken günstiger ausfällt als budgetiert.

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