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Als die Country-Fans auf den Tischen tanzten

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Bis vor 20 Jahren hat der Skiclub Schwarzsee jeweils ein Skifest organisiert, um die Vereinskasse aufzubessern. Das lief mit der Zeit nicht mehr so gut, sodass der damalige Vorstand neue Ideen suchte. Plötzlich stand der Vorschlag im Raum, man könnte es doch mal mit einem Country-Abend versuchen. Zweifler taten dies als verrückte Idee ab, wie sich die Initianten erinnern. Die meisten waren aber bereit, das Risiko einzugehen. «Country-Musik wurde damals in unserer Region kaum gespielt», sagt Peter Lötscher, seit 20 Jahren im Vorstand (siehe auch Text unten). «Bis kurz vor dem Anlass waren wir nicht sicher, ob es in die Hose geht.»

Schlaflose Nächte

An diese Zwickmühle erinnert sich Armin Nydegger, einer der Mitinitianten, sehr gut. «Als die Idee mit dem Country kam, hatte der Skiclub kaum mehr Geld in der Kasse», erinnert er sich. Er sei einer von denen gewesen, die mehrfach auf das finanzielle Risiko aufmerksam gemacht hätten. «Schon allein die Bands kosteten fast 10 000 Franken. Wäre es schief gegangen, wäre gar nichts mehr da gewesen.» Das habe ihm schon Kummer bereitet, sagt Armin Nydegger. Er habe sich aber von den Enthusiasten rund um den damaligen Präsidenten Paul Horner überzeugen lassen. «Und es ist ja, Gott sei Dank, gut rausgekommen.» Noch heute ist es für ihn Ehrensache, beim Country mitzuhelfen. Lange Jahre war er für die Verpflegung verantwortlich.

Aus der Küche kommt die nächste Anekdote. Sie ist so legendär, dass fast jeder aus der Gruppe der Country-Gründer sie früher oder später erzählt. «Schon am ersten Fest wurde der Country-Salat serviert», sagt Rudolf «Fisù» Zbinden. Dieser Coleslaw-, also Kabis-Rüebli-Salat mit Spezialsauce, sollte das Fest zu etwas Besonderem machen. «Wir hatten aber keine Ahnung, welches Quantum es brauchen würde», sagt er. Er habe deshalb mal vorgeschlagen, etwa 50 Kilogramm vorzubereiten. «Einige aus dem OK haben mich als komplett verrückt erklärt», sagt Fisù Zbinden. «Sie befürchteten, dass wir nach dem Fest noch wochenlang Salat essen müssten», gesteht Rudolf Zbinden. Noch während des ganzen Konzertabends sei die «Salatfrage» heftigst diskutiert worden. Am Ende gab es Gewissheit: «Alles war weggeputzt!» Heute werden rund 130 Kilogramm Coleslaw-Salat vorbereitet.

Spezieller Flaschenöffner

An eine andere Begebenheit erinnert sich Frank Bapst sehr gut. «Ich war im Pokerstübli eingeteilt und sollte unter anderem Whisky ausschenken», erzählt er. Als er eine neue Flasche Jack Daniels anfangen wollte, habe er sich wohl mangels Gewohnheit ein wenig ungeschickt angestellt. «Da nahm mir ein Cowboy auf der anderen Seite der Theke kurzerhand die Flasche aus der Hand, zog sein Bowie-Messer mit einer 30-Zentimeter-Klinge hervor und köpfte sie mit einem Handgriff.» Er und auch alle anderen in der Bar seien viel zu perplex gewesen, um irgendwie handeln zu können. Mit einem «So jetzt mach weiter» habe der Cowboy die Flasche an ihn zurückgegeben.

Auch das Stichwort Stier-Grill sorgt intern immer wieder für Lacher. Paul Horner, OK-Präsident der ersten vier Country-Nights, erzählt, dass man beim dritten Fest einen ganzen Stier braten wollte. «Fachleute hatten uns geraten, das Grillgut mindestens 26 Stunden zu braten, und zwar schön langsam und regelmässig», sagt er. Also wurde der Grill bereits am Freitagmittag angeworfen. Um zwei Uhr am frühen Samstagmorgen habe jemand Alarm geschlagen: Der Grill stehe still. «Zum Glück war Fritz Moser, ein erfahrener Mechaniker, unter uns», erinnert sich Paul Horner. «Wir nahmen kurzerhand die Werkstatt des Skilifts in Beschlag und nach ein paar Stunden funktionierte der Grill wieder einwandfrei.» Vor lauter Aufregung sei er nicht zum Schlafen gekommen. «Prompt verschlief ich den Termin für eine Live-Sendung im Radio», erzählt Paul Horner.

Etwas zu früh dran

Werner Zbinden, der auch seit der ersten Stunde beim Fest mithilft, erzählt eine andere Geschichte: «Beim ersten Country haben wir eine Woche vorher mit dem Aufbau der Festhalle begonnen.» Nach getaner Arbeit sei man noch ein wenig zusammengesessen. «Plötzlich kam ein Cowboy in die Gypsera, in voller Montur», erzählt Werner Zbinden. Es stellte sich heraus, dass der Berner eine Woche zu früh angereist war. «Er ist uns aber treu geblieben: Ronny Sigrist kommt noch heute jedes Jahr ans Country, zusammen mit einer Gruppe von Country-Fans.»

Auch Peter Lötscher hat eine witzige Episode vom ersten Country in Erinnerung. «Als eine der ersten Gruppen spielten die Scotty Riggins», erzählt er. Die Stimmungsband aus Deutschland habe ihrem Ruf alle Ehre gemacht. «Sie rissen die Leute mit und schon nach den ersten Tönen tanzte das Volk auf den Tischen.» So hatte das Organisationskomitee bereits kurz nach Konzertbeginn alle Hände voll zu tun, um das Kleinholz wegzuräumen. «Wir haben daraus gelernt», sagt Peter Lötscher. «Seither ist unter den Tischen in der Festhalle eine zusätzliche Verstärkung angebracht.»

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