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Als Gewinn einen Sack voller Rüebli

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6.45 Uhr am Sonntagmorgen: Rund ein halbes Dutzend Pferdefreunde haben sich an den Pferdesporttagen in Gurmels eingefunden, um den Parcours für die Rückeprüfung zu besichtigen. Elf Hindernisse gilt es zu bewältigen, bis das Pferd den von ihm gezogenen Baumstamm unter der Leitung seines Führers auf zwei weitere Stämme «aufpoltern» kann. Das sogenannte Holzrücken ist seit wenigen Jahrzehnten ein Sport, der zum Vergnügen ausgeübt wird. Es hat jedoch eine lange Tradition: Seit Jahrhunderten transportieren so Landwirte und Holzfäller die Holzernte aus dem Wald. Trotz Konkurrenz durch Maschinen kommen die Pferde noch heute in unwegsamem Gelände zum Einsatz.

Schon als Bub geholzt

Unter den Teilnehmern für die Rückeprüfung ist auch Christian Aeschlimann aus Bärfischen. Der Viehhändler und pensionierte Landwirt nimmt gleich dreimal teil: mit seinen Freibergern Sianah, Soleil und Sheila. Als Erste ist Sianah dran. Das Team wirkt eingespielt, Präzision ist gefragt. «Ich bin bereits als Bub zum Holzrücken in den Wald», sagt Aeschlimann, nachdem er den Parcours mit nur wenigen Fehlern absolviert hat. Er findet es schade, dass das Pferd beim Transportieren von Baumstämmen inzwischen fast ganz von der Maschine verdrängt wurde. «Es rentiert halt nicht mehr.» Er arbeite immer noch mit dem Pferd und befördere mit ihm geringe Mengen Holz. «Es fügt dem Wald den kleinsten Schaden zu.» Zum Holzrücken kam der heute 67-Jährige nach seiner Karriere als Schwinger, welche 1974 durch einen Kranzgewinn beim Eidgenössischen gekrönt wurde. Aeschlimann war seinerzeit auch einer der Hauptinitianten der Gurmelser Pferdesporttage. «Ich finde es schön, zu sehen, wie sich die Veranstaltung entwickelt hat. Es freut mich, dass sich so viele Junge dafür einsetzen.»

 Präzision ist das A und O

Teilnehmerin Irène Oppliger aus Bösingen hat den Sport erst vor kurzem entdeckt. «Ich finde es etwas Schönes, es hat Tradition: Speziell für Freiberger Pferde», so die 40-Jährige. Auf dem Parcours streift ein Pferd gerade eine Stange, die herunterfällt. Bei einem weiteren Hindernis bockt es. Nur durch gutes Zureden bewegt es sich weiter. Gar nicht so einfach, der Transport des 5 Meter langen Baumstamms mit rund 30 Zentimetern Durchmesser. Damit er das Hindernis problemlos passieren kann, sind Exaktheit, Übung und viel Fingerspitzengefühl nötig. Unter den Teilnehmern befinden sich Anfänger und Routinierte gleichermassen: Sie starten jedoch in verschiedenen Kategorien, die sich in der Art des Führens und des Materials unterscheiden. Über 30 Teams nehmen insgesamt teil. Wie Christian Aeschlimann setzen auch andere Teilnehmer das Pferd ausserhalb des sportlichen Wettkampfs zur Holzbeförderung ein. Darunter auch die 25-jährige frischgebackene Landwirtin Céline Schaller aus dem Kanton Genf. «Mir gefällt es, mit dem Pferd in den Weinbergen zu arbeiten. Man muss viel Vertrauen ineinander haben und sich gut kennen.» Die junge Frau übt viele verschiedene Pferdesportarten aus und bereitet sich mit ihrem Freiberger gerade auf diverse Wettbewerbe vor.

Viele Freiberger

Fast alle teilnehmenden Pferde gehören der Rasse Freiberger an. In der Kategorie Freie Prüfung starten jedoch auch Ponys oder Kaltblüter, schwere Zugpferde. Mit dem Pony angereist ist etwa Hansueli Stöckli aus der Nähe von Spiez. «Prinz hatte ich eigentlich als Beistellpony gekauft. Doch ich habe gemerkt, dass er beschäftigt werden muss, sonst macht er nur Unsinn», so Stöckli lachend. Das Holzrücken kennt er aus Jugendtagen. «Vor 20 Jahren kam es als Sport auf. So hatte ich es wiederentdeckt.»

Inzwischen ist schon Rangverkündigung: Mit seinem fast fehlerlosen Durchgang mit Stute Sianah hat Teilnehmer Christian Aeschlimann gewonnen. Céline Schaller belegt den dritten und vierten Platz. Der Gewinn: Nebst der direkten Qualifikation oder Punkten für die diesjährige Schweizermeisterschaft in Avenches–ein riesiger Sack voll mit Rüebli.

«Man muss viel Vertrauen ineinander haben und sich gut kennen.»

Céline Schaller

Teilnehmerin Rückeprüfung

Zahlen und Fakten

Positive Bilanz an Pferdesporttagen

Über 300 Pferdefreunde, mehr als 100 Freiwillige und zahlreiche Besucher haben am Wochenende an den Pferdesporttagen Gurmels teilgenommen. «Alles lief wie am Schnürchen. Wir hatten durchwegs positive Reaktionen, etwa betreffend des erstmals durchgeführten Patrouillenritts», sagt OK-Präsident Hans-Jörg Simonet auf Anfrage. Diese Prüfung soll nächstes Jahr um eine Disziplin bereichert werden. «2017 möchten wir zusätzlich die Variante‹Reiter und Velo›anbieten. So können etwa Mountainbiker ihre reitenden Partnerinnen begleiten.» 24 Prüfungen vom Gymkhana über das Flachrennen mit Kostümen bis hin zum Römerwagenrennen fanden am zweisprachigen Anlass statt. Sogar Pferdefreunde aus dem Wallis und dem Tessin sind nach Gurmels gereist. Organisiert hatten den Anlass die Pferde-, Fahr- und Sportfreunde des Seebezirks.ea

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