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Als wäre er eben noch da gewesen

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Auf einem einfachen Holztisch liegen, penibel geordnet, all die Gerätschaften, die ein Kunstmaler für seine Arbeit braucht: ein Sortiment an Pinseln, farblich sortierte Neocolor, Farbstifte in einer alten Zigarrenschachtel, Werkzeug in einer Pelatidose. Vor dem Tisch steht ein roter Hocker, daneben ein kleiner Elektroofen. Im Hintergrund erklingt das Saxofon von John Coltrane, und über allem schwebt ein leichter Terpentingeruch.

Es scheint, als hätte der Künstler Bruno Baeriswyl gerade eben sein Atelier verlassen und das Schild mit der Aufschrift «Zurück in 15 Minuten» an die Tür gehängt. Dabei weilt Baeriswyl längst nicht mehr unter uns, und das Atelier ist nichts weiter als eine Rekonstruktion. Allerdings ist es eine sehr realitätsnahe Rekonstruktion, und sie befindet sich genau da, wo Baeriswyl von 1985 bis zu seinem Tod im Jahr 1996 sein letztes Ate- lier unterhielt: im Erdgeschoss des heutigen Gutenberg-Museums Freiburg.

Vielseitig und produktiv

«Welcher Ort würde sich besser eignen für eine Ausstellung über Bruno Baeriswyl als das Gutenberg-Museum?», fragte dessen Direktor Stefan Ledergerber am Mittwoch anlässlich einer Präsentation vor den Medien. Als er erfahren habe, dass der Künstler genau hier, im heutigen Wechselausstellungssaal, gearbeitet habe, sei für ihn klar gewesen, dass er diese Ausstellung machen müsse. Entstanden ist die Schau mit dem Titel «Bruno Baeriswyl–Zurück zu Hause» in enger Zusammenarbeit mit der Familie des Künstlers und dem Verein der Freunde von Bruno Baeriswyl. Zu sehen sind ausschliesslich Werke, die an diesem Ort entstanden sind. Alle Exponate stammen aus dem vom Verein verwalteten Nachlass des Künstlers und stehen mit wenigen Ausnahmen auch zum Verkauf.

Die Ausstellung zeugt von der Vielseitigkeit und von der enormen Produktivität Baeriswyls. 1941 in Freiburg geboren, interessierte er sich schon in jungen Jahren für die Kunst und eignete sich seine Fähigkeiten als Maler und Plastiker autodidaktisch an. Er gründete und leitete mit Michel Ritter die Galerie RB in Freiburg, stellte selber in zahlreichen Galerien und mehrmals im Museum für Kunst und Geschichte Freiburg aus und ist bis heute mit vielen Werken im öffentlichen Raum präsent (siehe Kasten).

Inspiriert von der Natur

In Freiburg gehörte Bruno Baeriswyl zu den ersten und wichtigsten Vertretern der informellen Malerei. Seine organisch-abstrakten Formen entstanden im Dialog mit der Natur; er beschränkte sich auf wenige Farben, arbeitete gerne mit Schwarz und Weiss und war offen hinsichtlich Technik und Materialien. Betrachtet man das im Gutenberg-Museum ausgestellte Spätwerk, wird sofort klar, woher der Künstler seine Inspiration hatte: Die Formen und Farben der Landschaft vor den Fenstern widerspiegeln sich in seinen Gemälden und Zeichnungen.

Spuren des Placette-Reliefs

Neben den Arbeiten im nachgebauten Atelier und weiteren Werken Baeriswyls im angrenzenden Gemperlin-Saal bietet die Ausstellung noch mehr Höhepunkte: Originalfotos zeigen den Künstler bei der Arbeit im Atelier und ermöglichen einen direkten Vergleich der Räume im damaligen und im heutigen Zustand. An einer Kniehebelpresse können die Besucherinnen und Besucher selber aktiv werden und ihr persönliches Souvenir drucken: Es stehen mehrere Holzdruckvorlagen von Baeriswyl zur Auswahl, die teilweise noch nie gebraucht wurden.

Schliesslich gibt es ein Wiedersehen mit dem bekannten Keramikrelief, das Baeriswyl 1987/88 für die damalige Placette-Unterführung schuf. Der grössere, 25 Meter lange und 3,6 Meter hohe Teil des Monumentalwerks musste 2006 dem Cap’Ciné weichen und ist heute in einem Depot gelagert. Der kleinere, zehn Meter lange Teil ist immer noch beim Eingang zum Parking zu sehen. Das Gutenberg-Museum zeigt ein Modell des Reliefs, originale Probe-Elemente sowie Fotografien, welche die Entstehung dokumentieren.

Gutenberg-Museum, Liebfrauenplatz 16, Freiburg. Bis zum 25. Mai. Mi., Fr. und Sa. 11 bis 18 Uhr, Do. 11 bis 20 Uhr, So. 10 bis 17 Uhr.

Freiburg: Im öffentlichen Raum präsent

B runo Baeriswyl ist nebst der Manor-Unterführung noch an vielen weiteren öffentlichen Orten in Stadt und Kanton Freiburg präsent. Zu den bekanntesten Werken in der Stadt gehören die Skulptur «Der Murtenläufer» (mit Emile Angéloz) an der Alpenstrasse, ein Gemälde in der juristischen Fakultät an der Universität Miséricorde oder die Skulptur «Menhir bleu» vor dem Swisscom-Gebäude an der Villars-Strasse. Weitere Werke finden sich in Domdi- dier (Kapellenfenster), Pensier (Wellblechrelief), Givisiez und Romont (Wandmalereien). cs

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