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Alt Ständerat Otto Piller hatte Mut

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An der Mitgliederversammlung vom 16. Mai hat die SP Sense unter anderem auch die Parole zur Abstimmung über die Wahl des Bundesrates durch das Volk herausgegeben. Mit einer einzigen Gegenstimme, jener von alt Ständerat Otto Piller, wurde beschlossen, den Genossen die Ablehnung der SVP-Initiative zu verordnen. In seiner Begründung zugunsten der Volkswahl hat es Otto Piller auf den Punkt gebracht: «Wieso soll eine gute Idee plötzlich schlecht sein, nur weil sie vom politischen Gegner kommt?» Eine solche Aussage vor einer geschlossenen Front mit einer anderen Meinung brauchte Mut, zumal sie aus dem Mund eines überzeugten Sozialdemokraten kam.

Die Frage, ob der Bundesrat in Zukunft vom Volk gewählt werden soll, ist rein sachlicher Natur. Es gibt Gründe dafür und dagegen. Aber in der öffentlichen Diskussion wird die Frage zumal im Sensebezirk schon fast zu einer politischen Gewissensfrage hochstilisiert. Wer für die Volkswahl ist, wird als verkappter Parteigänger der SVP verdächtigt. Vor «guten Menschen» gehört es sich, nicht einmal die Frage zu stellen. Ein Tabu!

Früher herrschte in unseren Breitengraden dieselbe Mentalität gegenüber «guten Ideen», wenn sie von der SP kamen. «Was? Du bist für diese Sozis?», bekam man damals zu hören. Heute: «Was? Du bist für diese Blocher-Partei?» Einmal mehr kommt bei solchen Gelegenheiten eine gewisse Unterwürfigkeitsmentalität zum Vorschein: Wenn «die da oben» sagen, es sei so, dann ist es auch so. Und die von den einheimischen Medien veröffentlichte Meinung ist immer die richtige.

Gottlob gibt es immer mehr Sensler, die wie Otto Piller das Recht für sich in Anspruch nehmen, eine eigene unabhängige Meinung zu vertreten.

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