Gérald Gremaud war das zehnte Kind einer Bauernfamilie aus Vuadens, in der es «mehr Liebe als Geld» gab, wie er selber sagte. Doch der Bauernsohn brachte es weit: Der Banklehrling wurde Direktor der UBS-Filiale in Bulle; der Soldat diente sich bis zum Major hoch, und aus dem Buller Generalrat (ab 1962) schaffte Gremaud 1974 den Sprung in den Gemeinderat. Von 1986 bis 1994 war er Syndic–als erster Christdemokrat in der von der FDP dominierten Stadt Bulle. Von 1976 bis 1991 sass er ausserdem im Grossen Rat.
Humorvoll, charismatisch, engagiert: Gremaud war äusserst populär. Überschattet wurde seine Karriere von einem Verfahren wegen Steuerhinterziehung. Gremaud sprach immer von einem unbeabsichtigten Fehler, insgesamt musste er 3159 Franken Steuern nachzahlen und eine ebenso hohe Busse berappen. Doch der Fall schlug hohe Wellen, als er publik wurde. Das verbitterte Gremaud. Am Mittwoch ist er gestorben, wenige Tage vor seinem 82. Geburtstag.
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