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Alt werden, länger leben, unsterblich sein: Eine Ausstellung regt zum Nachdenken an

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Das Naturhistorische Museum Freiburg beschäftigt sich in der Ausstellung «Tick tack» mit dem Countdown des Lebens. Faszinierende Beispiele aus der Tier- und Pflanzenwelt regen an, sich mit dem Leben und Altern zu beschäftigen. 

Wer von einer Eintagsfliege spricht, spricht von einer kurzlebigen Angelegenheit. Doch das kann trügerisch sein. Denn das Fluginsekt lebt je nach Betrachtungsweise rund zwei Jahre lang: Aus dem befruchteten Ei schlüpfen die Larven. Diese verbringen ihre Zeit im Wasser, wo sie sich mehrfach häuten, bis sie endgültig aus ihrer Haut schlüpfen. Dann beginnt das Erwachsenenleben der Eintagsfliege – das tatsächlich nur wenige Minuten bis Stunden dauert. Es ist ein Leben für die Fortpflanzung.

Ganz anders ist dies beim Orca: Der Meeressäuger wird 40 bis 60 Jahre alt. Die Weibchen kommen ab 40 in die Wechseljahre und sind nicht mehr fruchtbar. Zusammen mit dem Menschen bilden sie damit eine Ausnahme. Eine Erklärung dafür ist der sogenannte Grossmutter-Effekt. Die nicht mehr fortpflanzungsfähigen Weibchen können sich um die Jungtiere kümmern und ihre Überlebenschancen verbessern. 

Die unsichtbare Seite der Artenvielfalt

Bereits ist der Besucher mitten im Thema der neusten Ausstellung des Naturhistorischen Museums Freiburg angekommen. Wann beginnt das Leben, wann ist es zu Ende, wofür leben wir? Wie altern wir, warum werden einige Lebewesen älter als andere. «Tick tack – der Countdown des Lebens» wirft all diese und mehr Fragen auf.

Die Ausstellung ist als Spielbrett konzipiert, auf dem sich die Besucherin nur in eine Richtung bewegen kann – es gibt kein Zurück, am Ende steht unweigerlich der Tod. «Es ist eines der grössten Projekte der letzten Jahre», sagte Museumsdirektor Peter Wandeler am Donnerstag vor den Medien. Möglich habe es unter anderem die Corona-Pandemie gemacht: «Wir hatten mehr Zeit, was uns erlaubte, in die Breite zu gehen.» Aufgezeigt werden die unsichtbaren Seiten der Biodiversität. Dazu gehören unter anderem die Alterungsprozesse in der Natur. Realisiert wurde das Projekt mit der Biotechnologin und Wissenschaftsvermittlerin Pia Viviani vom Büro Catta in Aarau und mit dem Grafik- und Szenografieatelier Studio KO in Yverdon-les-Bains.

Tatsächlich gebe es noch viele offene Fragen zum Altern, auf welche die Wissenschaft keine Antwort habe, erklärte Pia Viviani. Für ihre Arbeit war sie in engem Austausch mit dem Evolutionsbiologen Thomas Flatt von der Universität Freiburg. «Es ist beispielsweise nicht bekannt, wie alt ein Steinpilz wird.» 

Rezepte des Altwerdens

Die Natur liefert hingegen viele Hinweise darauf, warum einige Lebewesen älter werden als andere. «Der Mensch ist diesbezüglich ein verwöhntes Tier», sagte dazu Viviani. «Denn die meisten Lebewesen sterben früher.» Es gebe aber Eigenschaften, die ein langes Leben begünstigen: Flügel zum Fliehen, Wasserspeicher gegen das Verdursten, Schilder als Schutz vor Verletzungen, Schaufeln, um sich in der Erde einzugraben. Etwas sei zudem wissenschaftlich erwiesen: «Jedes Leben verfüge ungefähr über eine Milliarde Herzschläge.» Herzrasen dürfte sich unter diesen Umständen also eher negativ auf das Alter auswirken. Je mehr Aufwand ein Lebewesen zudem in den Nachwuchs steckt, umso früher stirbt es. Davon zeugt das Beispiel einer Maus, die nach einem 16-stündigen Sexmarathon das Zeitliche segnet.

Die philosophische Seite des Alterns

Im letzten Teil der Ausstellung entfernt sich die Ausstellung bewusst von den traditionellen Themen eines naturhistorischen Museums. Schweizer Schriftstellerinnen und Schriftsteller versetzen sich dabei in ein anderes Lebewesen hinein. Sie denken in ihren Geschichten darüber nach, wie es sich beispielsweise anfühlt, als Baum zu existieren, der zwar alt wird, mit seinen Wurzeln aber dazu verdammt ist, an einem Ort zu verharren. Damit stellt sich unmittelbar die Frage nach dem Preis des hohen Alters, das sich doch so viele von uns wünschen. 

Programm

Geschichten über das Altern und die Unsterblichkeit

«Tick tack – der Countdown des Lebens» ist nicht nur eine sehr attraktiv gestaltete Ausstellung. Das Naturhistorische Museum Freiburg vertieft das Thema der Lebenserwartung und des Alterns auch in verschiedenen Vorträgen und einem Märchenabend. Zudem kann in begleiteten Schreibateliers und im Rahmen eines Schreibwettbewerbs über das Altern und die Unsterblichkeit fantasiert und reflektiert werden. Die Ausstellung dauert bis zum 29. Januar 2023. 

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