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Alte Leute und Rekordtemperaturen

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Alte Leute und Rekordtemperaturen

Betagte Menschen vertragen Hitze besser als vermutet

Die lang andauernde Hitzeperiode trocknet nicht nur Wiesen und Felder aus, sie macht auch den Menschen zu schaffen. Vor allem bei alten Leuten ist Vorsicht geboten.

Von ILONA STÄMPFLI

«Wir hatten in diesen heissen Tagen nicht mehr Zwischenfälle als sonst», sagt Dorothea Rudaz, Leiterin des Pflegedienstes im Alters- und Pflegeheim Sense-Mittelland in Tafers. «Wenn die nötigen Massnahmen getroffen werden, können wir den alten Menschen das Leben angenehm gestalten, auch in dieser Hitze.»

Entgegen landläufigen Vermutungen vertragen betagte Menschen die Hitze recht gut. Mehr Todesfälle oder gesundheitliche Probleme gab es laut Dorothea Rudaz nicht. Trotzdem ist das Pflegepersonal mehr gefordert als bei normalen Temperaturen.

Durstempfinden ist verringert

Pro Tag sollte der Mensch bei grosser Hitze mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Im Alter verringert sich jedoch das Durstempfinden. Dies bemerkt auch Dorothea Rudaz: «Wir müssen die Leute fast zwingen, etwas zu trinken. Sie haben oft keinen Durst.» Wird dem Körper nicht genügend Flüssigkeit zugeführt, verdickt sich das Blut, und die Organe werden nicht mehr ausreichend versorgt. Die Folgen sind Hitzeschläge und Kreislaufkollapse. Bei alten Leuten kann die ungenügende Flüssigkeitszufuhr ausserdem zu Verstopfungen führen.

Ältere Menschen haben in der Hitze oft auch mit Atembeschwerden und geschwollenen Beinen zu kämpfen. Da das Wasser weniger gut ausgeschieden werden kann, sammelt es sich in den Beinen an. «Regelmässige Gewichtskontrollen sind wichtig. Nimmt eine Person plötzlich zwei bis drei Kilo zu, ist dies ein Hinweis auf Wasserablagerungen im Körper», erklärt die Pflegerin.

Sonne ist gut für die Seele

Egal ob jung oder alt: Bei Temperaturen über 30 Grad fühlt sich der Mensch schneller schlapp und energielos als bei kühlerem Wetter. Im Altersheim wurden die meisten Aktivitäten eingestellt. Nur noch am Morgen früh ist die Hitze draussen auszuhalten. «Einige Pensionäre werden unruhig und weisen manchmal sogar ein aggressives Verhalten auf, wenn nichts läuft. Andere sind einfach nur müde und verbringen den Tag liegend im Bett», führt Dorothea Rudaz aus.

Der heisse Sommer hat aber auch seine positiven Seiten. Die Sonne und die Wärme sind gut für die Psyche. Depressionen treten erst wieder im Herbst bei Nebel und Kälte auf. Es sei im Sommer einfacher, den Kontakt zu anderen Leuten zu finden und es ergäben sich mehr Möglichkeiten, miteinander wegzugehen, sagt die Leiterin des Pflegedienstes. Dies gilt natürlich nicht nur für Betagte.

Das trockene Wetter bringt auch Vorteile für rheumakranke Patienten. «Am schlimmsten sind die starken Temperaturschwankungen. Wenn das Wetter lange Zeit gleich bleibt, ist das positiv für die kranken Leute.»

Die kühle Luft des Morgens nutzen

Mit den geeigneten Massnahmen wird im Alters- und Pflegeheim versucht, die Leute «kühl» zu halten. Eine Klimaanlage gibt es im Haus keine, sie bergen das Risiko, dass sich die ohnehin schon geschwächten Menschen eine Erkältung holen. Das Pflegepersonal lüftet zu den kühlen Tagesstunden, das heisst am Morgen früh, und schliesst danach alle Fenster und Storen. Auch das bestisolierte Gebäude nützt nichts, wenn tagsüber die Fenster offen stehen und die Hitze hereinströmen kann.

Der mediterrane Lebensstil wäre in diesem Klima eigentlich angebracht. Die Aktivitäten auf den frühen Morgen verlegen, von Mittag bis 16 Uhr eine ausgiebige Siesta einlegen und dafür spät zu Bett gehen. Wie Dorothea Rudaz aber erklärt, seien vor allem die älteren Menschen nicht von ihrem gewohnten Tagesrhythmus abzubringen. «Sie haben ein Schema, das eingehalten wird, egal ob es Sommer oder Winter ist. Um 18 Uhr wird ferngesehen, und damit basta.»

Ebenso wichtig ist die Kleidung. Auch hier muss das Pflegepersonal ab und zu eingreifen. «Alte Leute haben tendenziell eher zu kalt als zu heiss. So müssen wir schauen, dass sie ihr Winterjäcklein im Sommer gegen eine Bluse austauschen.»

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