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Alte Traktoren sind seine Leidenschaft

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Lukas Schwab

Blitzblank poliert steht der rote Oldtimer auf dem Hausplatz. Obwohl die Farbe und die Scheinwerfer an einen Ferrari erinnern, ist das Gefährt kein Rennwagen, sondern ein alter Bucher-Traktor. Der Zwei-Zylinder-Motor bringt das Gefährt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern. Gebaut wurde der Traktor im Jahr 1955, damit ist er fast dreimal so alt wie sein stolzer Besitzer, Christoph Sixt.

Der 21-jährige Kerzerser hat sich im vergangenen November mit dem Kauf des Traktors einen Kindertraum verwirklicht. «Ich wusste bereits als kleiner Junge, dass ich eines Tages meinen eigenen haben würde», erzählt er. Woher die Faszination kommt, weiss er nicht genau. In seiner Verwandtschaft hatte niemand einen Traktor und er hatte eigentlich keinen Bezug zu den Fahrzeugen. Die Faszination ist trotzdem geblieben. «Als ich genug Geld auf der Seite hatte, machte ich mich auf die Suche.»

Wissen selber angeeignet

Sixt wurde rasch fündig: Für 999 Franken kaufte er seinen ersten Traktor. Beim Kauf war das Gefährt aber noch nicht fahrtauglich: «Der Motor war futsch. Ich rechnete mit zwei bis drei Jahren bis zur ersten Fahrt», erzählt der Hobby-Mechaniker, der sich das Handwerk selber angeeignet hat. Mit viel Arbeit, einem passenden Occasion-Motor und der Hilfe eines Landmaschinen-Mechanikers ging es rasch vorwärts: «An Ostern konnte ich erstmals ausfahren», erzählt Sixt. «Ich bin mir vorgekommen wie ein König.»

Bei der ersten Fahrt haperte es allerdings noch, denn der Bucher fordert dem Fahrer einiges ab. «Ich brauchte einige Stunden, bis ich das Fahren beherrschte», sagt Sixt. Der Grund liegt bei der Gangschaltung: Sie ist nicht synchronisiert, das heisst, die Drehzahldifferenz im Getriebe wird nicht wie bei modernen Motoren automatisch ausgeglichen. «Man muss nach Gehör genau bei der richtigen Motorendrehzahl schalten, sonst kracht es oder der Gang geht gar nicht rein», erklärt Sixt.

Mittlerweile hat er das nötige Gefühl und bereits eine sechsstündige Fahrt an ein Traktoren-Treffen in Aeschau bei Langnau hinter sich. «Das ging wunderbar, der Metallsitz ist bequemer als er aussieht.» Einzig die Ohrenstöpsel möchte er nicht missen, da der Motor ziemlich laut ist. «Und wenn es aufwärts geht, spricht der Auspuff eine deutliche Sprache», sagt Sixt und lacht.

Drei Bremsen zur Auswahl

Obwohl der Traktor bestens läuft, geht Sixt die Arbeit nicht aus. «Bei der Fahrt ins Emmental hat es geregnet, das war nicht so angenehm.» Deshalb soll künftig ein originales Leichtverdeck die Nässe fernhalten. Und auch der nachgebaute Gashebel soll durch das Original ersetzt werden. «Die Nachahmung fällt immer leicht zurück, dann fährt er nur 15 statt 20 Kilometer pro Stunde», erklärt Sixt. Mit dem Gashebel wird die Geschwindigkeit per Hand reguliert, ein Gaspedal fehlt. Dafür hat der Fahrer drei Bremspedale zur Auswahl. «Das mittlere bremst beidseitig, die anderen jeweils nur auf der jeweiligen Seite», erklärt der Profi. Dadurch könne der Traktor in einem ganz engen Radius Kurven fahren.

In den Traktor hat Sixt Hunderte von Arbeitsstunden und ein paar Tausend Franken seiner Ersparnisse gesteckt. «Mein Bruder sagt manchmal, ich spinne.» Aber seine Kollegen finden das spezielle Hobby cool, und sogar seine kleine Schwester ist Traktor-Fan. Christoph Sixt ist sicher, dass der Bucher nicht sein einziger Traktor bleibt. «Aber ein bisschen verrückt muss man wohl schon sein.»

Christoph Sixt ist stolz auf seinen Bucher: «Als ich das erste Mal fuhr, fühlte ich mich wie ein König.»Bild Mélanie Rouiller

Zur Person

Pflegehelfer und Pferdeliebhaber

Der 21-jährige Christoph Sixt aus Kerzers machte nach der obligatorischen Schulzeit eine Ausbildung zum Pferdepfleger. Nach seiner Zweitausbildung als Pflegehelfer arbeitet er heute in einem Altersheim in Bern. Trotz beruflichem Richtungswechsel gehören Pferde neben den Traktoren zu seinen grossen Hobbys. Als Hobby-Mechaniker ist Sixt Mitglied der Freunde alter Landmaschinen Bern (FALBE). luk

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