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Alternative Energiequellen unterscheiden sich stark in ihrem Potenzial

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Wie sieht es mit alternativen erneuerbaren Energiequellen neben Photovoltaik und Wasserkraft in Freiburg aus? Das wollten zwei Grossräte vom Staatsrat wissen. Dieser zeigt in einem Bericht den gegenwärtigen Stand im Kanton.

In einem Postulat haben Grossrat Jean-Daniel Wicht (FDP, Villars-sur-Glâne) und Grossrätin Antoinette de Weck (FDP, Freiburg) vom Staatsrat verlangt, er möge einen Bericht vorlegen zur Förderung von erneuerbaren Energien. Neben der Frage nach dem Entwicklungspotenzial von Photovoltaik und Energieholz sowie der Wasserkraft (siehe Kasten) erkundigten sich die Grossräte auch nach der Nutzung weiterer erneuerbarer Energien. Auch wenn die Wasserkraft das Rückgrat der Stromerzeugung in der Schweiz bildet, spielen alle erneuerbaren Energien eine Rolle im Energiemix. Im Bericht zeigt der Staatsrat auf, welche weiteren Energiequellen neben der Photovoltaik und dem Energieholz noch genutzt werden können.

Tiefengeothermie

Der Staat Freiburg und Groupe E haben 2019 eine Firma gegründet, die die Tiefengeothermie entwickeln soll, das heisst die Erdwärme in einer Tiefe ab 3000 Metern für die Wärme- und eventuell die Stromproduktion nutzen. Seismische Untersuchungen, um geeignete Standorte zu finden, sollen 2022 beginnen.

Windenergie

Der Bund schätzt das Windenergiepotenzial des Kantons Freiburg bis 2050 auf jährlich 250 bis 600 Gigawattstunden (GWh). Diese Energiequelle liefert zwei Drittel der Energie im Winter. Der Kanton möchte bis 2030 rund 160 GWh pro Jahr produzieren. Der kantonale Richtplan hat sieben mögliche Standorte festgelegt.

Biogas

Biogas wird vor allem aus Grünabfällen und Klärschlamm gewonnen. In den letzten 15 Jahren wurden im Kanton zehn landwirtschaftliche Biogasanlagen gebaut, die Wärme und Strom produzieren. Das ungenutzte theoretische Potenzial liegt bei 40 GWh Strom und 100 GWh Wärme pro Jahr. Ungenutztes Entwicklungspotenzial liegt hauptsächlich in der Nutzung von Hofdünger auf Landwirtschaftsbetrieben. Das Landwirtschaftsinstitut in Grangeneuve baut derzeit eine Pilotanlage.

Abfallverwertungsanlagen (Saidef)

Im vergangenen Jahr hat die Saidef 82 GWh Wärme in das Freiburger Fernwärmenetz und 52 GWh Elektrizität ins Stromnetz eingespeist. Es gibt derzeit kaum Entwicklungspotenzial auf diesem Gebiet.

Abwärme

Das kantonale Energiegesetz sieht bei industriellen Prozessen eine Pflicht zur Wärmerückgewinnung vor. In den letzten Jahren wurden im Kanton einige grosse Projekte realisiert, so etwa die Wärmerückgewinnung aus den Prüfständen der Firma Liebherr. Studien zufolge besteht ein realistisches Potenzial von 50 GWh Wärme pro Jahr.

Umweltwärme

Die Aussenluft, der Untergrund sowie die Gewässer verfügen über ein bedeutendes thermisches Potenzial, das vor allem mit Wärmepumpen genutzt wird. Das Potenzial liegt bei 700 GWh.

Altholz

Altholz beispielsweise von Baustellen oder Abrissarbeiten ist eine Energiequelle, aus der Wärme und eventuell Strom gewonnen werden kann. Zurzeit wird ein Drittel des Volumens ins Ausland exportiert. Wenn das Altholz vermehrt im Inland verwertet werden könnte, würden zahlreiche Holztransporte ins Ausland wegfallen, was Energie sparen und verkehrsbedingte Treibhausemissionen reduzieren würde. Pläne zur Nutzung von Altholz im Kanton laufen, etwa zur Speisung des Freiburger Fernwärmenetzes.

Wasserstoff

Wasserstoff ist im Gegensatz zu Wasser, Sonne und Wind keine Primärquelle, sondern wird durch Umwandlung produziert. Wasserstoff ist nur dann ökologisch, wenn der für seine Produktion benötigte Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. Der Greyerzer Energieproduzent Gesa setzt ein Projekt in der Industriezone von Bulle um, und Groupe E will beim Schiffenenstauwerk Wasserstoff produzieren. Wasserstoff ist vor allem für den Schwerverkehr (Busse und Lastwagen) bestimmt. Eine Chance von Wasserstoff besteht darin, die sommerliche Strom-Überproduktion durch Fotovoltaikanlagen zu speichern und im Winter zu verwenden.

Erneuerbare Ressourcen

Wasserkraft bleibt wichtigste Energiequelle

Seit 2015 hat die Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen im Kanton Freiburg um 15 Prozent zugenommen. Der Anteil der Wasserkraft ist mit 80 Prozent leicht gesunken, bleibt aber die wichtigste
Quelle. Die Stromproduktion aus Photovoltaikanlagen hat stark zugenommen und belief
sich 2020 auf 130 Gigawattstunden (GWh). Fünf Jahre zuvor waren es noch 50 GWh.  Heute ist Freiburg einer der Kantone mit den meisten Photovoltaikanlagen. Groupe E hat rund 10 000 Anlagen an ihr Netz angeschlossen. Der Einbau einer Fotovoltaikanlage ist auf Neubauten obligatorisch. Allerdings entfallen vier Fünftel der gesamten Stromproduktion von Photovoltaikanlagen auf das Sommerhalbjahr.

Pro Jahr werden im Kanton 100 000 Kubikmeter Energieholz, also beispielsweise Pellets oder Schnitzel, zur Energieerzeugung genutzt. Pro Jahr bleibt ein ungenutztes Potenzial von 60 000 Kubikmeter.

Im Kanton Freiburg werden jährlich 626 GWh mit Wasserkraft erzeugt. Der kantonale Sachplan Energie erkennt ein theoretisches Entwicklungspotenzial von 198 GWh, was aber wegen aufwendiger Umweltschutzmassnahmen schwierig zu erreichen ist. Derzeit prüft Groupe E ein Projekt, das turbiniertes Wasser vom Schiffenensee in den Murtensee umleiten will. Das würde mit 103 GWh zusätzlichem Strom die Jahresproduktion des Schiffenenwerks verdoppeln. fos

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