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Alternder Bulle oder Mega-Hausse?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Aktien bergen stets ein gewisses Risiko und selbstverständlich können auch hin und wieder böse Unfälle passieren. Doch es gibt Argumente, die dafür sprechen, dass wir uns in einer strukturellen Mega-Hausse wie jener von 1980 bis 2000 befinden. Während dieser zwei Jahrzehnte legten US-Aktien inflationsbereinigt rund 16 Prozent pro Jahr zu–das heisst fast doppelt so viel wie im Schnitt seit 1932 und um ein Vielfaches mehr als während der letzten 15 Jahre.

Ein wichtiges Argument für eine solche Hausse, neben der weltweit expansiven Geldpolitik in Zeiten struktureller Deflationstendenzen, stellt der Rückgang der Energiepreise dar.

Ölpreis begünstigt Konsum

Von 1998 bis 2008 herrschte ein Rohstoffboom, welcher die Schwellenländer (inklusive Russland) wirtschaftlich begünstigte und politisch stärkte. Doch dieser ist inzwischen vorbei. Somit hat sich das Blatt wieder zugunsten der «alten» Industrieländer und Dienstleistungsgesellschaften gewendet.

 Besonders deutlich wird dies, wenn man den realen Rohölpreis betrachtet. Aus US-Sicht ist das Barrel Rohöl inflationsbereinigt von 67 US-Dollar im Juli 2008 auf aktuell 22.5 US-Dollar gefallen. Sollten die Preise so tief bleiben, oder sogar weiter fallen, dann wäre eine wichtige Parallele zu den frühen 1980er-Jahren gegeben.

Auch damals stellten Disinflation und sinkende Energiepreise den wichtigsten Auslöser der Hausse dar. Zuvor, in den 1970ern, bremsten «Ölschocks» und die inflationären Lohn- und Ausgabenpolitiken der Gewerkschaften und der Regierungen die Börse und die Konjunktur. Doch dann änderten sich die Vorzeichen: Notenbanken und Regierungen fokussierten sich plötzlich auf Inflationsbekämpfung und Ausgabenkontrolle, während die Gewerkschaften geschwächt wurden. Und dennoch ging es an der Börse zunächst trotzdem eher schleppend voran.

 Signal für Gezeitenwenden

Doch parallel dazu ging es mit dem Ölpreis immer stärker und schneller bergab: Kostete das Fass am Höhepunkt des Iran-Irak-Krieges von 1980 noch real 100 US Dollar, so war der Preis bis 1985 auf das heutige Niveau von real 20 bis 25 Dollar gefallen. Bis 1998 sank der Preis sogar auf weniger als 8 Dollar–und die Börsen erlebten in der Zwischenzeit eine Jahrhunderthausse.

Danach folgten das Platzen der Internetblase, die Anschläge vom 11. September 2001, der internationale Afghanistan-Feldzug und der zweite Irak-Krieg, die US-Dollar-Abwertung und diverse andere Entwicklungen, die letztlich einerseits den seinerzeit viel diskutierten politischen Abstieg der USA und anderseits den wirtschaftlichen Aufstieg Chinas und anderer Schwellenländer symbolisierten. Doch diese Zeit könnte im Wesentlichen vorbei sein–oder zumindest neue Nuancen finden und Verzweigungen entwickeln.

Denn falls die Rohstoffpreise so günstig bleiben, würden die «alten» Volkswirtschaften des Westens und Japan sicher profitieren. Die Mittelschichten dieser Länder, welche teilweise zu den Globalisierungsverlierern zählten, könnten sich mit der Zeit wieder stärker erholen. Potenzielle Gewinner gibt es aber auch in einigen stark industrialisierten Schwellenländern. Südkorea ist ja praktisch schon ein Industrieland. Doch auch Chinas Wandel vom armen Billiglohnland zur anspruchsvollen Konsumgesellschaft würde tendenziell beschleunigt. Von dieser Entwicklung würden nicht nur chinesische Unternehmen profitieren–und auch das dürfte sich natürlich an den Börsen spiegeln.

Der Autor

Denis Reiserist Vizedirektor und Finanzberater der LGT Bank (Schweiz) AG in Bern. Er wohnt in Ried bei Kerzers.

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