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Am anderen Ende des Drahtes

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 Liebeskummer, Prüfungsstress oder eine leere Geldbörse: Diesen Problemen begegnen vielen Studentinnen und Studenten. Als Uni-Neuling von vor allem grösseren Institutionen kann die Organisation des Alltags schnell mal zur Belastung werden. Seit dem Jahr 2005 bietet hier der Zürcher Nachttelefondienst Nightline Hilfe: Jeweils abends unter der Woche nehmen die Nightliner Anrufe entgegen, beantworten kleine und grosse Fragen über das studentische Leben oder hören ganz einfach nur zu. Wer lieber schreibt als redet, dem steht ein anonymes Mailportal zur Hilfesuche offen.

Helfen durch Erfahrung

Ganz nach der Devise «für Studenten von Studenten» handelt es sich bei den Telefonisten aber nicht um ausgebildete Psychologen, sondern um Studentinnen und Studenten. Genau hier sieht der 22-jährige Gregory Holtzhauer, ETH-Student und Vorstandsmitglied der Nightline, den Vorteil gegenüber psychologischen Beratungsstellen an der Universität: «Ja, wir sind Laien, und wir haben nicht immer eine Lösung parat. Aber als Studenten kennen wir meist aus eigener Erfahrung die Probleme der Leute, die uns anrufen, und finden so eher den Draht zu ihnen.»

Trotzdem werden Vertraulichkeit und Anonymität bei der Hotline grossgeschrieben: «Wir unterstehen nicht nur selbst einer Schweigepflicht, auch die Nightliner selbst geben ihren eigenen Namen nicht preis», erklärt Gregory, «so können Hilfesuchende meist offener sprechen, da sie nicht Angst haben müssen, ihrem Gesprächspartner an der Uni zu begegnen». Er selbst ist seit einem Jahr im Vorstand dabei, welcher sich alle zwei bis drei Wochen für eine Strategiebesprechung trifft. Schliesslich liegen nicht nur das Entgegennehmen von Anrufen und die Beantwortung von Mails als Aufgaben an, sondern auch die Rekrutierung neuer Mitarbeiter oder die Planung und Lancierung von Werbekampagnen, die koordiniert werden müssen.

Die Nightline finanziert sich allein durch Spenden der Zürcher Studentenvereine, die Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich. So ist ein Telefonat mit der Hotline für Hilfe suchende Studenten nicht teurer als ein Anruf auf eine andere Festnetznummer.

Für eigene Psycho-Hygiene

Sich Probleme von Mitschülern anzuhören, ist für die Nightliner auch nicht immer ganz einfach. «Wir haben da mehrere präventive Massnahmen, um unsere Psychohygiene, wie wir es nennen, zu bewahren», erzählt Gregory. «Einmal im Semester besuchen wir eine zwei- bis dreitägige Schulung, in der wir in Theorie und einigen Gesprächssimulationen lernen, mit dieser psychischen Belastung umzugehen. Auch sind Nightliner bei einer Telefonschicht immer zu zweit, so dass der Hörer auch mal abgegeben werden kann, wenn es einem zu viel wird.»

Auch in Freiburg?

Das Konzept dieses Nachttelefons stammt ursprünglich aus den USA, wo der Service schon fest zum Campusleben dazugehört. Auch in Deutschland hat sich das Konzept mittlerweile an vielen Universitäten etabliert. In der Schweiz ist die Zürcher Nightline bisher die Einzige ihrer Art, was sich Gregory Holtzhauer anhand der Schweizer Mentalität erklärt: «Den Schweizern fällt das Eingestehen der eigenen Probleme viel schwerer als den Amerikanern. Hier spricht man nur ungern über Ängste und Sorgen. Weiter gibt es in den USA das Problem, dass sich viele Studenten aufgrund der hohen Studiengebühren enorm verschulden, was zur Belastung werden kann. Die Schweizer Studenten sind da dank staatlicher Unis besser dran.»

Trotzdem ist er nicht gegen eine Ausweitung der Nightline. «Wir würden natürlich auch Freiburger Studenten ein offenes Ohr leihen, schliesslich sehen sogenannte studentische Probleme in allen Teilen der Schweiz etwa gleich aus.» Also, wer weiss, vielleicht gibt es bald eine Nightline fribourgeoise?

www.nightline.ch

Gregory Holtzhauer. 

«Den Schweizern fällt das Eingestehen der eigenen Probleme viel schwerer als den Amerikanern. Hier spricht man nur ungern über Ängste und Sorgen.»

Gregory Holtzhauer

Vorstandsmitglied Nightline

 

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