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Ambulanz Murten: Die rollende Intensivstation feiert Jubiläum

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Die Ambulanz Murten feiert in diesem Jahr ihr 60-Jahr-Jubiläum. Die Bevölkerungszahlen haben in dieser Zeit stark zugenommen, und die Technik hat Quantensprünge gemacht. Auch die Ausbildung steht nicht still. 

Das geografische Einsatzgebiet des Ambulanz – und Rettungsdiensts Murten und Umgebung ist seit der Gründung des Vereins 1962 gleich geblieben: Er deckt den Freiburger Seebezirk und die angrenzenden Waadtländer sowie Berner Gemeinden ab. Ansonsten hat sich viel verändert: «Die Einwohnerzahlen sind stark gestiegen, und die Technik hat Quantensprünge gemacht», sagt Regula Hüssy, stellvertretende Direktorin der Ambulanz.

Die Rettungssanitäterin ist seit 32 Jahren für die Ambulanz Murten im Einsatz und hat die Veränderungen hautnah miterlebt. «In den Anfängen ging es schlicht darum, den Patienten oder die Patienten einzuladen und ins Spital zu bringen», erklärt Co-Direktor Lukas Nyffenegger. «Die Behandlungsmöglichkeiten waren zu dieser Zeit jedoch stark eingeschränkt», ergänzt Co-Direktor Lionel Dénéréaz. Es habe früher auch noch sogenannte Transporthelfer gegeben. «Heute sind die Fahrzeuge rollende Intensivstationen, und es kommen ausschliesslich Profis zum Einsatz», so Nyffenegger. Die Therapieform habe sich massiv verändert, insbesondere die medikamentöse Erstversorgung. «Unser Ziel damals wie heute ist die bestmögliche Versorgung unserer Patienten», sagt Dénéréaz. 

Dies spiegelt sich auch in den Einsatzfahrzeugen und deren Innenleben wieder: «Mit den Geräten kostet ein Ambulanzfahrzeug rund 300‘000 Franken», erklärt Nyffenegger. Die heutigen Transportwege seien aber länger als früher, da die Spitalversorgung im ländlichen Gebiet deutlich abgebaut worden sei. Deshalb müssten sie in Spitäler in Bern oder in das Kantonsspital Freiburg fahren. Für eine Fraktur anstatt fünf Kilometer nach Merlach nun 60 Kilometer zu fahren, mache aber schon einen Unterschied: «Es verlängert die Transportzeiten massiv.» Nach Freiburg fahre die Ambulanz Murten kaum, das sei auf sprachliche wie auch kulturelle Unterschiede zurückzuführen. 

Losgelöst vom Spital

Das Berufsbild diplomierte/r Rettungssanitäter/in HF ist mit seinen rund 20 Jahren noch jung. Die berufsbegleitende Ausbildung dauert drei Jahre und schliesst im Abschluss an einer höheren Fachschule ab. Die praktische Ausbildung erfolgt in einem Rettungsdienst. Auch die Ambulanz Murten bildet Nachwuchs aus. Probleme, Auszubildende wie auch Mitarbeitende zu finden, habe die Ambulanz Murten aktuell keine: «Es gibt bei uns keine offenen Stellen im Gegensatz zu anderen Rettungsdiensten», sagt Nyffenegger. Nach dem Grund dafür gefragt, sagt der Co-Direktor: «Die Ambulanz geniesst eine gute Reputation. Das hilft bei der Rekrutierung von Personal.» Der Dienst sei eigenständig organisiert, «wir haben kleine, agile Strukturen und arbeiten losgelöst vom Spital». Die Vorstandsmitglieder aus den Gemeinden gäben ihnen eine grosse Freiheit und Kompetenzen. Das mache die Arbeit einfacher.

22 Mitarbeitende zähle der Rettungsdienst, so Dénéréaz, die meisten arbeiten Teilzeit. «50 Prozent ist das Minimum, sonst wird es schwierig, die Routine zu erhalten.» Ein Drittel seien Frauen, mit steigender Tendenz: «Früher war der Rettungsdienst eher ein Männerberuf. Heute gibt es diverse technische Hilfsmittel, wie zum Beispiel die elektrische Tragbahre, welche das Heben von Patienten deutlich erleichtert.» Für die Arbeit im Rettungsdienst werde jedoch eine physische und psychische Fitness vorausgesetzt, stellt Nyffenegger klar. Es sei noch immer ein manueller Beruf, und auch technisches Flair sei gefragt. «Zum Beispiel wenn es darum geht, wie wir eine verunfallte Person aus dem Auto bergen oder vom fünften Stock ohne Lift herunterbringen können.» 

Dieser Volvo, hier in der Altstadt von Murten zu sehen, diente von 1975 bis 1986 als Ambulanzfahrzeug. 
zvg

Neue Tätigkeitsfelder

In den letzten zehn Jahren seien die Einsätze um 20 Prozent angestiegen. «Es gibt aber Einsätze, die nicht notwendig wären», erklärt Hüssy. «Die Menschen wissen heute weniger gut, wie sie zum Beispiel mit einer Verletzung selber umgehen können.» Viele seien auch alleine und könnten nicht auf Hilfe aus dem Umfeld zählen. «Wenn jemand aus dem Bett gefallen ist und nicht mehr selbstständig aufstehen kann», nennt Dénéréaz ein Beispiel. Gerade in der Peripherie gebe es immer weniger Hausärzte, die bei medizinischen Notfällen zu den Menschen nach Hause gehen. «Der Notfalldienst lastet auf unseren Schultern, sieben Tage die Woche, Tag und Nacht.» Auch würden die psychischen Probleme zunehmen.

Fünf Rettungsdienste gibt es im Kanton. Die Sanitätsnotrufzentrale 144 in Freiburg disponiert die Einsätze. Wenn also alle Murtner Equipen im Einsatz sind, kommt der Dienst aus dem Sensebezirk nach Gurmels oder umgekehrt. Für die Zukunft wünschen sich Hüssy, Nyffenegger und Dénéréaz, dass der Rettungsdienst Murten seine Selbstständigkeit behalten und immer auf dem neuesten Stand bleiben kann. Um den gesellschaftlichen Veränderungen gerecht werden zu können, ist es ihnen zudem ein Anliegen, dass sich das Berufsbild weiterentwickelt: «Der Spagat wird immer grösser», sagt Nyffenegger. Gegenüber früher gebe es weniger grosse Unfälle, dafür mehr Einsamkeit und psychische Probleme. Deshalb soll die Ausbildung künftig weitere Tätigkeitsbereiche beinhalten, um den Nachwuchs auf die diversen Anforderungen vorzubereiten. 

Ein weiterer Volvo der Ambulanz Murten (1970 bis 1984). 
zvg

Spenden für Fahrzeuge

Rund 100‘000 Franken erhalte die Ambulanz Murten jährlich an Spendengeldern. «Dieses Geld setzen wir vollumfänglich für die Fahrzeuge ein», sagt Hüssy. Transparenz ist ihnen wichtig. Nicht nur auf die Spenden bezogen, sondern auch auf das Tätigkeitsfeld: «Viele wissen gar nicht, was wir genau machen.» Der Tag der offenen Tür zum Jubiläum im Oktober sei gut besucht gewesen und auch gut angekommen bei der Bevölkerung, freut sich das Leitungsteam. Und manchmal kämen auch Personen vorbei, um zum Dank für die Erstbehandlung und den Transport einen Kuchen oder Schoggi vorbeizubringen.

Ein Blick ins Büro der Ambulanz Murten von früher. 
zvg

Dienstleistungen

Drei Einsatzgebiete

Bei sogenannten Primäreinsätzen stabilisiert das Team den Zustand der Patienten und betreut diese auf dem Transport in eine medizinische Einrichtung. Bis hin zur Ankunft trifft das Team wichtige Abklärungen und setzt essenzielle Vorkehrungen um. So kann das Spitalpersonal die Behandlung nach der Übergabe lückenlos weiterführen. Bei Bedarf greift die Ambulanz auf die Ressourcen von Partnerorganisationen wie Feuerwehr, Polizei, weiteren Rettungsdiensten oder der Rega zurück.

Sogenannte Sekundäreinsätze erfolgen zwischen medizinischen Einrichtungen. Der Patient ist in der Regel bereits erstversorgt. Die Ambulanzteam muss ihn während des Transports weiter überwachen. Eine breite Auswahl an Überwachungs- und Beatmungsgeräten ermöglicht sowohl kurze, wie auch lange Verlegungen oder Intensivtransporte. 

Als drittes Einsatzgebiet steht die Ambulanz als Sanitätsdienst während Veranstaltungen bereit.

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