Rosmarie Bürgy, Seelsorgerin und pfarreibeauftragte Bezugsperson in Überstorf, hat die Aussagen von Norbert Brunner am Radio mitbekommen. Das ist gut und mutig, wenn er das so gesagt hat, habe sie sich gedacht. «Sofort wurde mir aber bewusst, dass ich als Frau von dieser Frage nochmals ganz anders betroffen bin», erklärt sie.
«Mit der Aufhebung des Pflichtzölibats sei die Ämterfrage, von der die vielen in der Kirche engagierten Frauen ganz besonders betroffen seien, nicht gelöst», führt sie aus. Sie weist darauf hin, dass Rom über diese Frage nicht diskutieren will – mit der Begründung, die Bibel sehe keine Frauen im Priesteramt vor. «Die biblische Lektüre hat mich zu einem anderen Verständnis geführt. Ich fühle mich durch die Haltung Roms persönlich verletzt.»
Rosmarie Bürgy kann je länger je mehr nicht verstehen, dass sie z. B. bei einer Taufe die ganze Vorbereitungsarbeit leistet und dann für die Spendung des Sakraments selbst, einen Priester rufen muss. «Ich will die Hoffnung nicht aufgeben, dass auch für die Frauen in der Kirche eine gerechte Lösung gefunden wird», hält sie fest. ja