An Dramatik kaum mehr zu überbieten
Eishockey 1. Liga – Düdingen gleicht Halbfinalserie gegen Martigny aus
Mit einem unglaublichen Finish kehrten die Bulls das scheinbar bereits entschiedene Spiel mit vier Treffern innert sieben Minuten. Trainer Knowlton hatte mit seinen Umstellungen im letzten Drittel alles auf eine Karte gesetzt. Im Playoff-Halbfinal steht es 1:1.
Von MARKUS RUDAZ
Das war Eishockey pur gestern Abend in der Eishalle SenSee in Düdingen! Insgesamt vierzehn Tore, zum Teil sehr schön herausgespielt, und ein Heimteam, das für sein Kämpferherz belohnt wurde. Mit diesem Sieg ist die Serie wieder völlig offen.
Die Gäste begannen wie bei ihrem Startsieg auch diese Partie mit viel Selbstvertrauen. Düdingen seinerseits brauchte etwelche Zeit, um richtig ins Spiel zu kommen. Zudem handelten sie sich mit Strafen selber noch zusätzliche Handicaps ein. Eine Unterzahlsituation führte denn auch zum ersten Gegentreffer. Und noch vor der ersten Drittelspause erhöhten die Walliser – erneut in Überzahl – sogar auf 0:2. Zwar verzeichneten die Sensler klar mehr Torschüsse, doch die Tore erzielte Martigny. Neben der guten Leistung von Blaser gilt es dabei allerdings auch zu vermerken, dass die Schüsse der Gastgeber zumeist zu wenig platziert waren.
Der HC Düdingen Bulls war im Mitteldrittel bemüht, endlich den Anschlusstreffer zu erzielen. Doch Martigny verteidigte mit einem sicheren Blaser im Rücken äusserst diszipliniert. Das Spiel blieb schnell. In der 28. Minute mussten die Düdinger eine Bankstrafe absitzen, und wenig später wanderte auch noch Stöhr auf die Strafbank. Prompt nutzten die Walliser diese Doppelüberzahl zum Führungsausbau. Eine Vorentscheidung? Nein, denn kurz nach Spielhälfte gelangen Gottéron-Junior Stöhr innert 29 Sekunden zwei Treffer, und Düdingen spielte sich in einen wahren Spielrausch.
Martigny wurde schwindlig gespielt
Doch nur knapp eine Minute nach dem Anschlusstreffer konnten bereits wieder die Gäste jubeln: Buchs liess zum Schrecken der Fans einen gut sichtbar abgegebenen Schuss von Bonnet passieren. Damit nicht genug: Nur 26 Sekunden später verlor die Düdinger Hintermannschaft den Puck in der eigenen Zone und Martigny liess sich diese Offerte nicht entgehen. Immerhin gelang Miéville noch ein Treffer.
Damit schien für das letzte Drittel noch immer alles möglich. Doch als die Walliser in Unterzahl auf 3:6 davonzogen, wettete kaum mehr jemand auf die Sensler. Doch die Freiburger steckten nicht auf und rannten unentwegt an. Zudem zahlten sich die Umstellungen von Trainer Dana Knowlton schliesslich aus. Nicht nur, dass Langenegger als Buchs-Ersatz ohne Fehl und Tadel blieb. Plötzlich war es Blaser, dem die Schüsse nur so um die Ohren flogen. Und nun landete das Rondell endlich auch für die Düdinger im Netz. Die zahlreichen Fans trauten ihren Augen kaum, als Hulmann aus spitzestem Winkel die erstmalige Führung bewerkstelligte (57.), notabene nur 27 Sekunden nach dem Ausgleich. Und diesen Vorsprung liessen sich die Sensler nicht mehr nehmen.
Düdingen – Martigny 8:6 (0:2; 3:3; 5:1)
Stand 1:1
Eishalle SenSee. 565 Zuschauer. SR: Souane (Hug, Zahnd). Tore: 16. Zahnd (Schneider, Moret; Ausschluss Fontana) 0:1; 19. Egger (Schneider, Moret, Ausschluss Fasel) 0:2; 29. Zahnd (Egger, Moret; Ausschlüsse Bucheli, Stöhr) 0:3; 33. (32:52) Stöhr 1:3; 34. (33:21) Stöhr (Rey) 2:3; 35. Bonnet (Giove) 2:4; 35. (34:59) Schüpbach (Gay-Crosier) 2:5; 37. Miéville (Celio, Stöhr) 3:5; 43. Giove (Bonnet, Schaller; Ausschluss Iuliani!) 3:6; 50. Fontana (Sassi, Albisetti; Ausschluss Iuliani) 4:6; 54. Albisetti (Rey; Ausschluss Schüpbach) 5:6; 57. (56:11.) Albisetti (Rigolet) 6:6; 57. (56:38)
Hulmann 7:6; 60. Dousse (Hulmann, Stöhr; ins leere Tor) 8:6.
HC Düdingen Bulls: Buchs (41. Langenegger); Rigolet, Page; Dorthe, Rey; Morandi, Vonlanthen; Albisetti, Fontana, Mollard; Brechbühl, Dousse, Hulmann; Celio, Miéville, Stöhr; Bucheli, Sassi, Fasel.
Martigny: Blaser; L. Schwery, Schneider; M. Schwery, Schaller; Giroud, Iuliani; Zahnd, Egger, Moret; Giove, Bonnet, Micheli; Schüpbach, Schmid, Gay-Crosier; Crettenand, Müller.
Strafen: 10-mal 2 Minuten gegen Bulls; 10-mal 2 Minuten gegen Martigny.
Bemerkungen: Düdingen ohne Brügger (verletzt) und Leibzig (abwesend). Martigny ohne Locher (intern gesperrt), Lovey, Bruttin und Bovier (alle verletzt). – Vonlanthen ab 27. nach Check mit Bänderverletzung out. 34. Timeout Martigny. – Martigny ab 59:26 ohne Torhüter.
