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Andacht, Enthusiasmus und der Segen von oben

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Andächtig gingen die Gäste der offiziellen Einweihungsfeier gestern über die Poyabrücke. Langsam, mit erhobenen Köpfen. Ein Blick nach oben zu den Pylonen mit den weissen, Spinnennetz-artigen Kabeln, ein Blick nach rechts zur Kathedrale, ein Blick nach vorn zum Schönberg. Der Griff zum Handy, Fotos von Brücke und Aussicht, dann ein Selfie. Und plötzlich war die Ergriffenheit wieder weg: Die Leute lachten und plauderten und kehrten zur heiteren, festlichen Stimmung von vorher zurück.

 

 Im Halbdunkeln des Tunnels war die Spannung vor Beginn der Feier förmlich spürbar. Ein Summen erfüllte den Raum, vom Gerede, Geflüster und Gekicher der Leute. Sie gingen vorbei an Frauen in Tracht und Männern in Uniform, in Richtung unterirdischer Kreisel und Poyabrücke. Beim Marschieren war Vorsicht geboten, denn Pferdeäpfel kündigten die Kutschen von später an. Die Männer rückten ihre Krawattenknöpfe zurecht, die Frauen ihre Röcke.

Als sich alle auf den Holzbänken hingesetzt hatten, Politikerinnen und Politiker von kommunaler, kantonaler und nationaler Bedeutung, kamen sie, die Kutschen. Die erste mit Bundesrätin Doris Leuthard, Grossratspräsidentin Katharina Thalmann, Staatsratspräsident Beat Vonlanthen und Baudirektor Maurice Ropraz–alle nickend, winkend, strahlend. Das Publikum applaudierte.

 

 Für die Reden hatten sich alle etwas «Originelles» ausgedacht, wie Ropraz es formulierte. Er selbst dichtete, Syndic Clément holte sein bestes Deutsch hervor, war witzig und wach, und Beat Vonlanthen sprach vor Enthusiasmus ob seiner wahr gewordenen Träume so laut ins Mikrofon, dass seine Stimme vom Tunnel auf die Brücke zurückhallte.

 

 Angekündigt wurden die Reden, wie wenn ein König im Mittelalter den Hof betrat, mit Trompeten- und Posaunenklängen. Zwischendurch spielten Concordia und Landwehr ihre Märsche, das Cadre Noir et Blanc ritt hoch zu Ross und das hundertjährige Freiburger Grenadierkontingent stand stramm.

Alles lief nach Protokoll, die Zeremonie nahm ihren Lauf–und dabei ging das Wichtigste fast unter: das Durchschneiden des Bandes. Die Grenadiere sollten es mit einer Ehrensalve begleiten. Sie stellten sich in Position, rückten ihre alten Waffen zurück, ein Schritt nach links, ein Schritt nach rechts, es knallte, die Leute hielten sich die Ohren zu. Und wer hatte jetzt das Band zerschnitten? Baudirektor Ropraz hielt jedenfalls stolz ein Stück des schwarz-weiss gefärbten Stoffes in die Höhe.

 

 Doch noch durften die Leute den Schritt auf die Brücke nicht wagen. Zuerst galt es, die Einwilligung von oben einzuholen. Aber just in dem Moment, in dem Bischof Morerod den Segen sprechen wollte, stieg der Strom aus. Es wurde dunkel ums Rednerpult, ohne Mikrofon waren die Worte nicht zu hören.

 

Ein schlechtes Zeichen? Keinesfalls. Das Licht ging wieder an, Morerod besprengte die Brücke mit Weihwasser, die Leute schritten andächtig über die Brücke. Um später mit einem Glas Wein anzustossen, auf die Brücke, auf Freiburg.

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