Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Andrea Burgener Woeffray zum Rücktritt: «Der Zeitpunkt stimmt»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Andrea Burgener Woeffray hat ihren Rücktritt aus dem Freiburger Gemeinderat angekündigt. Ihr Nachfolger wird SP-Parteikollege Elias Moussa. Bei den bürgerlichen Parteien zeigt man sich nach der Ankündigung überrascht.

Die Freiburger Gemeinderätin Andrea Burgener Woeffray hat per 15. Juli ihre Demission aus der Stadtregierung bekannt gegeben. Ihr Parteikollege Elias Moussa rückt nach. Das teilen die abtretende Gemeinderätin und ihre Partei, die Stadtfreiburger SP, am Mittwoch mit.

Burgener, die bald 67 Jahre alt wird, sitzt seit 2016 im Freiburger Gemeinderat. Der Zeitpunkt für ein neues Kapitel sei der richtige, sagt sie auf Anfrage der FN. «Ich hatte schon länger das Jahr 2024 als Zeithorizont für mein Amtsende.» Dann wäre nämlich der neu zusammengesetzte Gemeinderat eines fusionierten Grossfreiburgs gebildet worden. «Ich habe immer gesagt, dass ich für diese neue Zusammensetzung nicht zur Verfügung stehe.» Selbst wenn diese Fusion vorläufig gescheitert ist, habe sie gespürt, dass für sie der vorgesehene Zeitrahmen für einen Rücktritt trotzdem stimme. «Ich habe mir im letzten Jahr diesen Schritt überlegt, mit meiner Partei vorbereitet und bin überzeugt, dass wir mit Elias Moussa eine gute Nachfolge haben werden.»

Andrea Burgener Woeffray 2020 in einer Diskussion mit dem Stadtpräsidenten Thierry Steiert.
Archivbild Alain Wicht

Wichtige Dossiers abgeschlossen

Der Zeitpunkt sei insofern auch stimmig, als viele wichtige Projekte im Baudepartement abgeschlossen oder auf gutem Weg seien, sagt Burgener. So soll zum Beispiel der neue Ortsplan, der seit 2018 fünfmal revidiert wurde, noch in diesem Jahr an den Kanton weitergeleitet werden. Gerade bei diesem Dossier sei ihr die grosse Verantwortung ihres Amtes bewusst geworden, sagt Burgener:

Ich habe dabei stets versucht, eine gerechte Abwägung der verschiedenen Interessen zu machen.

Ausserdem weist Burgener auf die grossen Aufwertungsprojekte hin, die in den letzten Jahren in der Stadt geplant und teilweise bereits realisiert wurden. So etwa die Neugestaltung des Burgquartiers rund um die Kathedrale oder die Neugestaltung des Geländes rund um den Bahnhof. «Beim Bahnhof sollten die Einspracheverhandlungen noch vor dem Sommer abgeschlossen sein.»

Sie sei deshalb überzeugt, dass zu diesem Zeitpunkt eine Übergabe während der Legislatur keine Verzögerungen mit sich bringen werde. 

Die damalige Bundesrätin Simonetta Sommaruga und Andrea Burgener Woeffray bei der Bundesfeier in Freiburg 2022.
Archivbild Alain Wicht

Zeit für neue Projekte

Der Gemeinderat bedauert in einer Mitteilung den Rücktritt von Andrea Burgener Woeffray und dankt ihr für ihren intensiven Einsatz für die Stadt und ihre Einwohnerinnen und Einwohner. Er wünscht zudem Elias Moussa viel Erfolg und freut sich auf die Zusammenarbeit.

Burgener freue sich erst einmal auf ein paar Wochen Ferien, wie sie sagt. «Ich werde mit meinem Mann auf dem Fahrrad unterwegs sein. Das erste Mal seit langem, ohne dabei viele Nachrichten und E-Mails beantworten zu müssen. Darauf freue ich mich speziell.» 

Danach will sie sich persönlichen Projekten widmen, wie sie sagt. Zum Beispiel ihrem Engagement beim Verein Pro Filia, welcher Au-Pair-Stellenvermittlungen und Sprachschulen mit besonderem Augenmerk auf die nachhaltige Betreuung der jungen Menschen und der Gastfamilien anbietet. Bei Pro Filia fungiert Burgener als Kantonalpräsidentin.

Burgener und Staatsrat Jean-François Steiert 2020 bei der Installation einer neuen Brücke bei der Giessereistrasse.
Archivbild Corinne Aeberhard

Mit dem Rücktritt Burgeners bleibt im Freiburger Gemeinderat nur noch eine Frau übrig, nämlich Bildungsdirektorin Mirjam Ballmer von den Grünen. Darauf angesprochen entgegnet Burgener, dass ihre designierte Nachfolgerin aufgrund der letzten Gemeindewahlen Lise-Marie Graden gewesen wäre. Dass diese nun aber das Amt der Oberamtsfrau innehat, sei für die Frauen ja auch eine wichtige Errungenschaft:

Jetzt ist uns Frauen halt in diesem Fall der eigene Erfolg in die Quere gekommen.

Nach Graden der zweitplatzierte Nachrückende ist Elias Moussa. Der Anwalt Moussa hat seine Wahl angenommen, wie er auf Anfrage der FN bestätigt. Moussa ist 38 Jahre alt und sitzt für die SP seit 2016 im Grossen Rat. Bis vergangenes Jahr war er ausserdem im Stadtfreiburger Generalrat. Er werde nun seine offenen Anwaltsmandate abschliessen und sich auf die Aufgabe als Gemeinderat vorbereiten. 

Ressort noch offen

«Ich fühle mich bereit und freue mich sehr auf die neue Aufgabe», sagt Moussa. Die Vorbereitungen würden aber eher auf administrativer Ebene mit der Stadtverwaltung erfolgen, denn er wisse noch nicht, welches Departement er übernehmen werde. «Ob ich die Baudirektion von Andrea Burgener übernehme, ist völlig offen», so Moussa. «Der Gemeinderat wird über die Verteilung der Departemente an seiner ersten Sitzung in neuer Zusammensetzung Mitte Juli entscheiden.»

Es sei für ihn aber klar, dass er sich zum Amt des Gemeinderats verpflichte und nicht für ein bestimmtes Departement. Er freue sich in jedem Fall auf das Amt und werde versuchen, seine Erfahrungen und Qualitäten einzubringen:

Ich bin in gewisser Weise ein waschechter Stadtfreiburger, zweisprachig und seit Jahren politisch aktiv und in verschiedenen Vereinen tätig.

Auch seine Erfahrung als Jurist und sein multikultureller Hintergrund mit einem Vater mit äthiopischen Wurzeln würden ihm in der Stadtregierung sicherlich helfen, ist Moussa überzeugt. 

Er wird Nachfolger von Andrea Burgener Woeffray im Freiburger Gemeinderat: Elias Moussa, hier im Freiburger Generalrat.
Archivbild Aldo Ellena

Reaktionen 

Lob und Kritik der Bürgerlichen

David Papaux von der SVP der Stadt Freiburg lobt Andrea Burgener Woeffray gegenüber den FN als äusserst angenehme Politikerin, die immer offen sei für Diskussionen, auch wenn sich die politischen Ansichten nicht decken. Was das Freiburger Baudepartement betrifft, bemängelt Papaux den langsamen Fortschritt einiger Dossiers, zum Beispiel demjenigen des Schwimmbads. Zudem hofft Papaux, der Rücktritt Burgeners sei nicht von taktischer Natur, um ihren Nachfolger Elias Moussa vor den nächsten Wahlen 2026 bereits sicher im Gemeinderat zu positionieren. «Wenn man eine Legislatur beginnt, dann beendet man diese in der Regel auch und steigt nicht vorher aus.»

Vonseiten der Mitte zeigt man sich überrascht über den Rücktritt. «Ich dachte, sie würde die Legislatur beenden», sagt der Präsident Simon Murith auf Anfrage. Denn Frau Burgener sei eine sehr beliebte Gemeinderätin und vor allem auch ein Vorbild für die Frauen. «Ich bedaure, dass mit dem Rücktritt von Frau Burgener nur noch eine Frau in der Stadtregierung sitzt.» Überrascht ist Murith auch, weil in der Baudirektion noch einige wichtige Dossiers offen sind. «Die neue Ortsplanung ist noch nicht abgeschlossen. Wir hoffen, dass dieser Rücktritt nicht zu weiteren Verzögerungen führen wird.»

Überrascht ist man auch in der FDP. «Vor allem die kurze Zeitspanne zwischen der Ankündigung und dem Rücktritt Mitte Juli ist schon etwas speziell,» so die Präsidentin Adrienne Salina. Andererseits könne sie verstehen, dass der Zeitpunkt eine gewisse Logik habe, weil tatsächlich die fünfte öffentliche Auflage der Ortsplanung abgeschlossen sei. «Nun bin ich gespannt, ob es bei den Departementen tatsächlich zu einer Rochade kommt.» Auch Salina bedauert, dass mit dem Rücktritt von Burgener nur noch eine Frau im Gemeinderat sein wird. du

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema