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Andri Ragettli nach verpasstem Podest: «Ich darf nicht vergessen, wo ich herkomme»

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Andri Ragettli verpasst zum zweiten Mal an den Olympischen Spielen als Favorit die Medaillen. Der bittere 4. Platz im Slopestyle setzt dem höchst ehrgeizigen Bündner zu. In der Niederlage zeigt er aber Grösse.

Ragettlis Emotionen bekamen in erster Linie seine Ski zu spüren. Als ihm sein dritter und letzter Run missglückt und sein 4. Platz nach dem hochstehenden Wettkampf Tatsache war, schmetterte er diese in den Schnee. Etwa 15 Minuten lehnte sich der 23-Jährige in der Folge über ein Geländer, um sich zu sammeln – und sich in den Interviews als sportlicher Verlierer zu geben.

«Es ist ein 4. Platz und die Olympischen Spiele bedeuten mir alles – klar bin ich enttäuscht. Jemand, der so tickt wie ich, zelebriert keinen 4. Platz. Aber es ist auch kein Weltuntergang», sagte Ragettli. Dieser 4. Platz motiviere ihn umso mehr für die nächsten vier und acht Jahre.

Favorit mit Vorgeschichte

Nach seinem fulminanten Comeback mit Siegen im Weltcup und an den X-Games trat Ragettli in China als Topfavorit an. Seine Chancen dieses Mal standen noch besser als bei seiner Premiere vor vier Jahre, als ihm der 7. Platz arg zugesetzt hatte. Für den Final qualifizierte er sich als Erster.

Auch, weil der Bündner seinen sportlichen Zielen seit vielen Jahren alles unterordnet, er in seinem Drang nach Optimierung keinen Bereich auslässt und er seinen Fahrstil den Präferenzen der Punktrichter angepasst hat, gehört er seit mehreren Jahren zu den regelmässigen Siegern in seinem Metier. Aus Insiderkreisen heisst es, Ragettlis Zielstrebigkeit und Trainingseifer suchten Seinesgleichen in der Szene.

Es gab aber auch die Vorgeschichte, die einiges relativierte. Vor elf Monaten hatte sich Ragettli schwere Verletzungen am Knie zugezogen. Die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele wurde zum Wettlauf gegen die Zeit. «Ich darf nicht vergessen, wo ich herkomme – dass nicht einmal sicher war, dass ich es nach der Verletzung rechtzeitig zurückschaffe», sah Ragettli ein. «Wie ich den Weg über die letzten elf Monate gemeistert habe, darauf bin ich stolz. In meiner Situation würde wohl nicht jeder jetzt hier stehen.» Zwei, drei Monate mehr Zeit hätten ihm natürlich geholfen, so Ragettli.

98 von 100 Prozent

1,85 Punkte fehlten dem besten Schweizer zu Bronze, rund sechseinhalb zu Gold. Es seien Kleinigkeiten, die entschieden hätten, seine Leistung sei in Ordnung gewesen, meinte der Perfektionist Ragettli. Um anzufügen: «98 Prozent meiner 100 Prozent waren da. Aber diese zwei Prozentchen hätte ich es noch besser machen können. Es gab diesen einen oder diese zwei kleinen Fehler.»

Ragettli wäre wohl mindestens Dritter geworden, hätte er in seinem besten Lauf bei einem Grab nicht nachfassen müssen. Oder wären die Schwankungen der Punktrichter zu seinen Gunsten ausgefallen. Dass diese ihre Punkte nicht für alle nachvollziehbar verteilten, bekam vor allem Teamkollege Fabian Bösch zu spüren. Für seine starke Leistung wurde der Obwaldner schlecht belohnt, wie schon in der Qualifikation und im Big Air.

Die Thematik wollte Ragettli unter dem Einfluss der Emotionen nur am Rande kommentieren. Er sagte: «Ein, zwei Fragezeichen habe ich auch. Ich muss mir das Ganze aber zuerst noch einmal genau anschauen.» Der designierte Sieger zeigte in der Niederlage Charakterstärke.

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