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Angebot entspricht nicht der Nachfrage

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Angebot entspricht nicht der Nachfrage

Berufliche Eingliederung von OS-Abgängern

Im Kanton Freiburg suchen anfangs Juli noch über 200 OS-Abgänger eine Lehrstelle. Die Anzahl der freien Stellen beläuft sich dagegen auf 258. Das Amt für Berufsberatung plant deshalb im Sommer die Aktion «Praktikum und Job».
Von JEAN-LUC BRÜLHART

Die Erkenntnis ist nicht neu: Rein mathematisch hätte es auch dieses Jahr genügend Lehrstellen für alle OS-Abgänger. Tatsache ist aber, dass sich das Angebot nicht mit der Nachfrage deckt. Im Klartext: Berufe im Bauwesen und in der Hotellerie sind bei den Jugendlichen nicht beliebt.

Gegen Vorurteile kämpfen

«Es gibt gegenüber Berufen in diesen Branchen grosse Vorbehalte von Seiten der Jugendlichen», ist Marc Chassot vom Amt für Berufsberatung und Erwachsenenbildung überzeugt. Um gegen diese Vorurteile anzukämpfen, bietet das Amt mit der Aktion «Praktikum und Job» dieses Jahr ein neues Angebot.

Praktikum im Sommer

Die Idee besteht darin, den Jugendlichen während den Sommermonaten ein einwöchiges Praktikum anzubieten. Dieses kann – im Einverständnis zwischen dem Unternehmen und dem Jugendlichen – in einen zwei- bis dreiwöchigen Job münden. Das Amt für Berufsberatung und Erwachsenenbildung stellt den Kontakt zwischen dem Jugendlichen und dem Unternehmen her.

An der Aktion «Praktikum und Job» nehmen rund 40 Unternehmen teil. «Erst wenn der Beruf ausgeübt wird, können Vorurteile widerlegt werden», sagte Jean-Pierre Siggen, Direktor des Freiburgischen Arbeitgeberverbands.

Dass der Lohn alleine nicht genügend Anreiz schafft, zeigt das Beispiel der Maurer. Diese erhalten im ersten Jahr nach Abschluss der Lehre 4800 Franken Lohn. Trotzdem schaffen es die Arbeitgeber nicht, die Lehrstellen zu besetzen.

Während den Herbstferien existiert bereits ein so genannter
Sommerpass für Berufe, bei dem
die Jugendlichen einen Tag in einem Unternehmen schnuppern können.

Sprachaufenthalt positiv

Die angespannte Situation im Lehrstellen-Markt hat zur Folge, dass die Jugendlichen vermehrt ein 10. Schuljahr oder einen Sprachaufenthalt machen. «Gerade in Freiburg ist es ein grosser Vorteil, wenn die Partnersprache in diesem Jahr vertieft wird», sagte Chassot. Zusätzlich zu den OS-Abgängern – gemäss Chassot handelt es sich heuer um einen geburtenstarken Jahrgang – sucht ebenfalls ein Job, wer im letzten Sommer ein Zwischenjahr eingelegt hat.

Nur 50 Prozent OS-Abgänger

Eine interessante Zahl liefert der Kanton Tessin: Im vergangenen Jahr ging lediglich die Hälfte der Lehrstellen an die Abgänger der Orientierungsschule, die anderen 50 Prozent an Jugendliche, die ein Zwischenjahr eingelegt haben. «Diese Entwicklung beobachten wir auch bei uns.»

Für Schulabgänger ohne Lehrstelle besteht die Möglichkeit, sich in einer Plattform einzuschreiben. Dort wird ihnen die Möglichkeit geboten, an einem Motivations-Seminar teilzunehmen oder einen Integrationskurs zu besuchen. In diesem Jahr haben sich 180 Jugendliche eingeschrieben.
Marc Chassot stellt fest, dass
die Anforderungen in den Berufs-ausbildungen immer höher werden.
Eine Auswirkung davon ist, dass neue Berufe entstehen. So kann
ein Jugendlicher, für den die Ausbildung zum Mechaniker zu anspruchsvoll ist, immer noch Reparateur werden. Mit der Einführung der neuen Kaufmännischen Ausbildung im letzten Herbst sind die Anforderungen an die Lernenden sowie die Arbeitgeber gestiegen. Eine gleiche Entwicklung zeichnet sich im Verkauf ab.

Jedes Jahr beenden gegen 3000 Schüler ihre obligatorische Schul-zeit. Rund die Hälfte schlägt den
Weg der weiterführenden Schulen ein.

Für Jugendliche ohne Stelle steht in den Sommermonaten ein Telefondienst zur Verfügung: 026 305 42 01. Mehr Infos gibt es auch unter www.berufsberatung.ch

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