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«Angst, dass die Angst kommt»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wenn andere in die Ferne reisen, am Strand liegen und Bücher lesen, bleibt die 33-jährige Evelyne Sturny aus Tafers lieber in der Schweiz. Und erkundet die Heimat zu Fuss: In den letzten Jahren hat sie die Monte-Rosa-Tour gemacht, die Kantonsgrenze von Freiburg abgewandert und die Schweiz auf der «Via Alpina» von Vaduz nach Montreux durchquert. Ihr aktuelles Projekt hat sie am letzten Wochenende abgeschlossen: In zwei Sommern hat Evelyne Sturny alle Gipfel des Kantons bestiegen, die über 2000 Meter über Meer liegen. «Es ist gut, wenn man ein Ziel hat und es erreicht», sagt sie.

Klettern üben

Das Ziel mit den 2000er-Gipfeln hat sich Sturny allerdings nicht selbst gesetzt. «Eines Tages drückte mir mein Schwager eine Liste mit diesen 40 Gipfeln in die Hand und sagte: ‹Das wäre doch etwas für dich.›» Also habe sie es angepackt.

Dafür war etwas Vorbereitung nötig. Evelyne Sturny war zwar eine geübte Bergwandererin, draussen geklettert hatte sie allerdings noch nie. «Und ich habe nicht gedacht, dass das auf vielen Touren nötig sein wird.» Acht Gipfel sind nicht ohne Klettern zu erreichen. Sturny trainierte deshalb im Frühling vor zwei Jahren intensiv in der Kletterhalle. «Dann ging ich mit einer Bergführerin einen Tag nach draussen üben, um zu schauen, ob ich überhaupt fähig bin, die Gipfel zu erklimmen.» Sie erhielt das Okay und legte los.

Die Berge mit Klettereinsätzen bestieg Evelyne Sturny mit Bergführern aus der Region. «Der härteste Klettergipfel war die Pfadfluh in den Gastlosen.» Dieser sei zwar nicht steil und Wasserrinnen im Kalk böten eigentlich Halt. «Aber mit der Zeit haben mir die Finger und Zehen von diesen engen Rinnen extrem wehgetan. Ich habe immer gehofft, die Bergführerin sagt, dass die Zeit nicht reicht und wir umkehren müssen. Aber es hat gereicht.»

Gelände lesen

Nicht nur die Klettergipfel waren eine Herausforderung: Auf viele Bergspitzen führt kein Wanderweg, selbst wenn oben ein Kreuz ist. «Ich habe Bekannte gefragt oder Beschreibungen vom Schweizerischen Alpenclub oder auf dem Internet gelesen, um herauszufinden, wie ich am besten raufkomme.» Sich den Weg suchen, habe auch etwas Schönes: «Man lernt das Gelände zu lesen und gut zu überlegen, wo man am besten durchgeht.»

Angst kennt Evelyne Sturny nicht. «Manchmal hatte ich eher Angst, dass die Angst kommt und ich dann in einer Wand stecke und nicht weiterkomme. Aber das ist zum Glück nie passiert.» Was aber nicht heissen solle, dass sie keinen Respekt hatte. «Ich war immer konzentriert und habe die Risiken abgeschätzt. Aber passieren kann natürlich immer etwas.» Auf allen Touren hatte Evelyne Sturny Begleitung, war kein Bergführer dabei, unterstützten sie Freunde und Familie.

«So schnell wie möglich»

Das Wandern hat Evelyne Sturny während der Kollegiumszeit für sich entdeckt. Sportliche Herausforderungen sucht sie sich immer wieder und so hat sie auch bei den 2000ern nie ans Aufgeben gedacht. «Es gab natürlich schon den einen oder anderen Gipfel, der nicht schön war, weil es einfach nur steil bergauf ging.» Einen Zeitrahmen für alle 40 Berge habe sie sich keinen gesetzt. «So schnell wie möglich war das Ziel.»

Ruhe, Aussicht, Natur

Nun, da es geschafft ist, hat Evelyne Sturny vorerst kein weiteres Projekt. «Vielleicht hat mein Schwager wieder etwas», sagt sie trocken. Ihre Kollegen an der Schule würden sie schon gar nicht mehr nach den Ferien fragen, weil sie nie verreise. «Aber mir gefällt das. Die Ruhe in den Bergen, die Aussicht, die Natur.»

 

 

Zur Person

Sportliche Mathematiklehrerin

Evelyne Sturny ist 33 Jahre alt und im Schönberg in Freiburg aufgewachsen. Seit ihrer Kindheit macht sie viel Sport. Heute ist sie Mitglied des Laufclubs LAT Sense, sie läuft Marathons, macht Triathlons und nimmt an Radrennen teil. Evelyne Sturny ist Gymnasiallehrerin und unterrichtet am Kollegium St.Michael in Freiburg Mathematik und Sport. Sturny ist verheiratet und wohnt mit ihrem Mann in Tafers.mir

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