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Angst vor Germanisierung in Courtepin?

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Angst vor Germanisierung in Courtepin?

Rücktritt des Feuerwehrkommandanten unter Misstönen

Weil der Gemeinderat ihm vorgeworfen habe, er germanisiere das Feuerwehrkorps, tritt Kommandant Urs Koch Ende Jahr zurück. Syndic Dominique Pasquier spricht von einer falschen Interpretation

Von CORINNE AEBERHARD

«Das Geschirr ist zerschlagen, ab dem 1. Januar zahle ich Feuerwehrersatz», sagt Urs Koch. Weil man ihm vorgeworfen hat, er germanisiere das Feuerwehrkorps von Courtepin, tritt er Ende Jahr als Kommandant zurück und tritt auch gleich aus der Feuerwehr aus. 21 Jahre war er dabei, zwölf Jahre war er Kommandant von Courtaman, seit anfangs Jahr stand er der fusionierten Feuerwehr Courtepin vor.

Nach einer Übung im Frühjahr hätten zwei Kaderleute begonnen, beim Gemeinderat gegen ihn Stimmung zu machen. Schliesslich wurde er vor den Gemeinderat zitiert. Nebst dem Vorwurf der Germanisierung habe man seinen Führungsstil bemängelt, der dazu führe, dass in einem Jahr die Feuerwehr nur noch aus 50 statt wie jetzt aus 70 Mitgliedern bestehen werde. Zu den Anwürfen keine Stellung nehmen wollte der für die Feuerwehr zuständige Gemeinderat Erwin Fuhrer.

Falsche Interpretation

Ja, es habe Spannungen im Korps gegeben, bestätigt indes Syndic Dominique Pasquier. «Aber das ist doch normal bei einer Fusion», meint er. Dass der Gemeinderat gesagt habe, Koch germanisiere das Korps, das sei «eine falsche Interpretation». Bei der Aussprache habe man ihm lediglich gesagt, er solle aufpassen, dass man nicht zu viele deutschsprachige Feuerwehrleute rekrutiere.

Koch selber ist in Courtaman aufgewachsen und deutscher Muttersprache, spricht fliessend französisch. Die Feuerwehrübungen seien immer zweisprachig durchgeführt worden, sagt er. Man respektiere die Zweisprachigkeit, und Beat Zbinden, Mitglied der Feuerwehr und ehemaliger Gemeinderat von Courtaman, ergänzt, dass jeder in seiner Sprache sprechen könne und man sich gut verstehe. Es habe diesbezüglich keine Probleme gegeben und die Stimmung im Korps sei gut gewesen.

Zentralisierung gibt zu reden

Die Stimmung schien auch am vergangenen Samstag gut, als das Korps aus Courtaman bei seiner letzten Übung mit einer Überraschung aufwartete. Koch musste sich in eine alte Uniform zwängen und beweisen, dass er mit einer alten Wasserpumpe umgehen kann.

Auf dem Programm stand zudem das Zügeln des Materials vom Feuerwehrlokal Courtaman nach Courtepin. Dass man den Standort in Courtaman aufgibt, das habe zu reden gegeben, sagt Beat Zbinden. Während der Fusionsgespräche habe man immer gesagt, dass die Standorte bleiben würden, kritisiert er den Entscheid.

Weil sich schliesslich nur zwei und nicht drei Gemeinden zusammengeschlossen haben, habe der Gemeinderat von Courtepin entschieden, die Feuerwehr zu zentralisieren, erklärt der Syndic und verweist auf andere Gemeinden, wo das auch so sei.

Dass sich Beat Zbinden sowohl in dieser Sache wie auch wegen des Rücktritts von Urs Koch öffentlich äusserte, löste bei Dominique Pasquier eine heftige Reaktion aus und er erinnerte daran, dass man während der gemeinsamen Zeit im Gemeinderat von Courtaman «während fünf Jahren einen Krieg geführt hatte».

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