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Anschlag auf Sikh-Tempel in Kabul – Einsatz gegen Angreifer beendet

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Ein Sikh-Tempel in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist am Samstag Ziel eines Terroranschlags geworden. Nach Informationen des Taliban-geführten Innenministeriums gab es mindestens zwei Todesopfer. Angaben zur Zahl der Verletzten variierten zunächst, örtliche Medien berichteten von bis zu 30 Toten und Verletzten, die regierenden Taliban sprachen von sieben Verletzten. Wie auf Bildern örtlicher Journalisten zu erkennen war, trug der Tempel im Stadtteil Karte Parwan erhebliche Schäden davon.

Das Innenministerium erklärte den Einsatz gegen die Angreifer für beendet, Sicherheitskräfte durchsuchten aber weiter das Gelände. Zwei Leichen der mutmasslichen Angreifer wurden gefunden. Die Taliban gingen davon aus, dass die Täter zu zweit waren.

Nach Angaben des afghanischen Politikers und Sikh, Anarkali Honaryar, waren die Bewaffneten durch die Ein- und Ausgänge in den Gurudwara, die Gebetsstätte der Glaubensgemeinschaft, eingedrungen. Dort hatten sie mit Handgranaten um sich geworfen, dadurch brach Feuer aus. Videoaufnahmen aus dem Inneren der Gebetsstätte zeigten zersplitterte Fenster und herabhängende Wandverkleidungen. Örtliche Medien hatten von mehreren Explosionen und Schüssen auf dem Gelände berichtet. Videoaufnahmen zeigte den schwarzen Rauch, der vom Gebäude aufstieg.

Unter den Toten war dem Ministeriumssprecher Abdul Nafai Takur zufolge ein Mitglied der Sikh-Gemeinde sowie eine Sicherheitskraft der Taliban. Ob die Angreifer von den Sicherheitskräften getötet wurden oder sich selbst töteten, war nicht bekannt. Laut dem Sprecher hatten sie zuvor auch versucht, eine Autobombe in einer Menschenmenge hochgehen zu lassen, doch die Bombe sei zu früh detoniert. Niemand sei dadurch verletzt worden.

Unbekannte Täterschaft

Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu dem Anschlag, das Innenministerium sprach von «Rebellen». Orte und Mitglieder der Sikh sind wiederholt in ähnlicher Weise von IS-Anhängern angegriffen worden. Die militanten Islamisten sind auch Todfeinde der machthabenden Taliban, obwohl beide Gruppen sich aus Sunniten rekrutieren und sich ideologisch nahestehen.

Honaryar zufolge leben noch weniger als 60 Mitglieder der religiösen Minderheiten der Hindus und Sikh im terrorerschütterten Afghanistan. Ein Grossteil der einst in Kabul lebenden Anhänger hatte die Hauptstadt verlassen, als die Taliban im August 2021 die Macht übernahmen.

Einheimische Politiker sowie die Aussenminister von Pakistan und Indien verurteilten den Anschlag auf die Kabuler Sikh-Gemeinde. Die Afghanistan-Mission der UN (Unama) forderte ein sofortiges Ende der Angriffe auf Zivilisten sowie den Schutz aller Minderheiten in Afghanistan einschliesslich der Sikh, Hasara und Sufis.

Vergeltungsaktion wahrscheinlich

Einige politische Beobachter deuteten den Anschlag als Reaktion auf kürzlich geäusserte Kommentare eines indischen Politikers über den Propheten Mohammed, welche der IS als beleidigend erachtete. Nach diplomatischen Annäherungen zwischen der afghanischen Taliban-Regierung und Indien hatte das IS-Propagandamazagin «Voice of Khurasan» die Taliban in einem auf englisch erschienenen Artikel als «polytheistisch» bezeichnet, also einer Anbetung vieler Götter wie im Hinduismus bezichtigt.

Der Sikhismus wiederum ist eine monotheistische Religion. Deren Anhänger leben mehrheitlich in Indien, stellen aber auch dort eine kleine religiöse Minderheit dar.

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