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Anton Lötscher singt seit 70 Jahren im Cäcilienverein Plaffeien

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Anton Lötscher hat etwas erreicht, was nicht viele schaffen: Er ist seit 70 Jahren dem gleichen Verein treu. Der engagierte Sänger wurde am Freitag vom Gemischten Chor Plaffeien geehrt.

Am  Freitagabend haben sich die Mitglieder des Gemischten Chors Plaffeien zu ihrer Generalversammlung getroffen. Unter ihnen war ein spezieller Gast: Anton Lötscher. Der 88-Jährige feiert in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum: Er ist seit 70 Jahren Mitglied des Vereins. Im Gespräch mit den FN erzählt er, dass er schon als Kind in der Schule gerne gesungen hat.

Als er die Schule beendet hatte, fragte der damalige Plaffeier Lehrer Pirmin Mülhauser den knapp 18-Jährigen, ob er nicht in den Chor eintreten wolle. Anton Lötscher sagte zu und fing mit zwei anderen jungen Männern im damals reinen Männerchor an zu singen.

Lieder in der Marschpause

Doch bevor er richtig mit den Proben anfangen konnte, musste er die Rekrutenschule absolvieren. Er erinnert sich sehr gut an die Zeit in der Kaserne Liestal. «Der ganze Zug unserer Kompanie bestand aus Freiburgern», erzählt er. Die gewitzten Sänger unter ihnen hätten sich eine Taktik ausgedacht, um die Marschpausen zu verlängern. «Immer wenn unsere Vorgesetzten wieder zum Aufbruch mahnen wollten, haben wir einfach ein Lied angestimmt.» So habe die ganze Truppe noch ein paar Minuten zusätzliche Pause gewonnen. Als der Oberst einmal den Leutnant zu sich gerufen habe, hätten alle befürchtet, dass es nun Tadel gebe. Doch er habe nur gesagt: Alles gut, macht weiter so. Anton Lötscher sagt:

Das war ein Aufsteller für mich.

Und auch abends im Ausgang habe man immer wieder mal ein Lied zum Besten gegeben und so vom Wirt oder von einem Gast eine Runde spendiert bekommen.

Kaum gefehlt

All die Jahre hat Anton Lötscher, ausser wenn er in den WK musste, selten gefehlt. Der Probeabend am Donnerstag in einem Raum im Untergeschoss des Restaurants Hirschen war ihm zu wichtig. Der gelernte Hochbauzeichner hat viele Jahre im Zimmereibetrieb seiner Familie in Zumholz gearbeitet. «Die Proben waren eine willkommene Abwechslung zu dieser beruflichen Tätigkeit», sagt er. «Tagsüber hatte ich die lauten Maschinen im Ohr, abends die Kirchenmusik.» Selbst wenn er leicht erkältet gewesen sei, sei er an die Proben gegangen, um zuzuhören und das Stück zu lernen.

Zuerst nur Männer

Einige Jahre waren die Männer im Plaffeier Chor unter sich. Doch schon 1930 gründete Pirmin Mülhauser auch einen Frauenchor und organisierte ab und zu gemeinsame Auftritte, beispielsweise bei einem Basar für die Kirche Schwarzsee. Mitte der 1950er-Jahre wurde aus den beiden Chören dann eine beständige Einheit.

Es sei am Anfang schon etwas speziell gewesen, dass plötzlich Frauen dabei gewesen seien, erinnert sich Anton Lötscher:

Die ersten gegenseitigen Blicke waren etwas vorsichtig.

Mit der Zeit habe man sich aber aneinander gewöhnt.

Kleine Krisen

«Es ist mir all die Jahre nie verleidet», sagt Anton Lötscher mit Überzeugung. «Sonst wäre ich nicht so lange geblieben.» Er habe vor allem auch die gute Kameradschaft im Verein geschätzt. «Wir hatten es gut miteinander.» Klar habe es ab und zu auch Krisen gegeben, erzählt er, vor allem wenn es zwischen Dirigent und Chor nicht harmonierte. «Beim einen oder anderen Dirigenten habe ich gedacht: Gut, dass er geht», sagt er mit einem verschmitzten Lachen.

Heute sagt er nichts mehr gegen die musikalische Leitung. Denn seine Tochter Rita Baeriswyl-Lötscher amtet seit einigen Jahren als Co-Dirigentin im Chor und gibt dem Vater den Ton an. «Sie macht es gut», sagt er und freut sich, dass drei seiner vier Kinder ebenfalls den Gesang als Hobby pflegen.

Ein besonderes Fest

Lötscher hat nicht nur seine Tenorstimme erklingen lassen, sondern sich auch sonst im Verein engagiert. So war er beispielsweise 1955 beim Cäcilienverbandsfest in Plaffeien verantwortlich für den Aufbau des Festzelts. Er erinnert sich gut an dieses Fest. «Wir haben die ganze Zeit gearbeitet, weil es hier etwas zu tun gab und dort etwas gemacht werden musste. Wir hatten nicht einmal Zeit, am Umzug teilzunehmen», erzählt er.

Als endlich alles in Ordnung war, habe er sich hingesetzt, um auszuruhen. «Dann hörte ich, dass sie meinen Namen ausriefen. Doch ich wollte für einen Moment meine Ruhe haben und habe nicht reagiert.» Wie sich später herausstellte, hatte man ihn gesucht, um ihm die Medaille für 25 Jahre Aktivmitgliedschaft zu überreichen… «Das habe ich nicht gewusst. Die Medaille habe ich dann aber trotzdem erhalten.» 1996 folgte eine weitere Auszeichnung: Für 45 Jahre Aktivmitgliedschaft erhielt er die päpstliche Verdienstmedaille Benemerenti.

Ein guter Abschluss

Seither sind die Jahre vergangen, ohne dass er sie wirklich gezählt hat. Er sei erstaunt gewesen, als ihn seine Tochter vor einiger Zeit daran erinnert habe, dass er schon bald 70 Jahre dabei sei. «Die Zeit ist nur so verflogen.» Wegen Corona musste der Chor sowieso eine Zwangspause einlegen. «Ich habe es vermisst», sagt Anton Lötscher.

Schon vor dieser Krise habe er sich Gedanken gemacht, aus dem Verein auszutreten. Das Stehen und Gehen werde für ihn immer mühsamer, und auch auf Podesten bei Auftritten fühle er sich nicht mehr so wohl. Doch er habe nicht gewollt, dass Corona das Ende seiner Vereinstätigkeit bestimmt. «Ich wollte einen richtigen Abschluss.» Am Freitag wurde er von seinen Vereinskolleginnen und -kollegen geehrt. «Jetzt ist ein guter Moment, um aufzuhören.» Einen Auftritt hat er noch, als Mitglied des Männerchors wird er die Kilbimesse singen – eine Tradition, die im Cäcilienchor seit vielen Jahrzehnten gepflegt wird.

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