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Antworten des Syndics auf das Trinkwasser-Debakel in Wünnewil-Flamatt

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In Wünnewil ist das Trinkwasser verunreinigt. Dass die Gemeinde erst am Freitagabend informierte, hat in der Bevölkerung für Unmut gesorgt. Die FN haben Syndic Andreas Freiburghaus damit konfrontiert.

Diverse Meldungen von Einwohnerinnen und Einwohnern aus Wünnewil gingen in den letzten Tagen bei den FN ein: Viele von ihnen leiden unter Magen-Darm-Beschwerden. Am Freitagabend war bekannt geworden, dass das Wasser abgekocht werden muss. Doch dass das Wasser verunreinigt ist, war offenbar schon am Mittwoch bekannt. Manche Bürger sprachen gegenüber den FN von einer «Schlamperei». Jetzt gibt Syndic Andreas Freiburghaus Antworten auf die dringlichsten Fragen.

Andreas Freiburghaus, wie ist bekannt geworden, dass das Wasser in Wünnewil verunreinigt ist?

Die Wasserversorgung Wünnewil und Umgebung hat am 28. Juli Routineproben genommen und diese dem Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen zur Analyse geschickt. Am 2. August erhielten wir den Bescheid, dass es eine leichte Verunreinigung gebe und die Leitungen gespült werden müssten. Das taten wir. Am 10. August, also letzten Dienstag, wurde erneut eine Probe entnommen. Am Mittwoch wurde dann festgestellt, dass die Verunreinigung immer noch besteht und das Netz gechlort werden muss.

Warum wurde die Bevölkerung dann nicht sofort informiert?

Gemäss dem kantonalen Amt war die Verschmutzung nicht so schwerwiegend, dass das Trinkwasser hätte abgekocht werden müssen. 

Doch Sie erhielten am Donnerstag diverse Meldungen von Einwohnern, die Magen-Darm-Probleme hatten.

Ja, genau. Auch die diensthabende Bereitschaftsärztin berichtete von mehreren Fällen und fragte uns, ob es einen Zusammenhang mit dem Wasser geben könnte. Das kantonale Amt teilte uns am Donnerstagmittag mit, dass dies eher unwahrscheinlich sei. Am Freitagmorgen erhielten wir aber immer mehr Meldungen, und am Nachmittag gab es diverse Kontakte mit dem Amt und der Ärztin. Diese schätzte die Lage aber am Freitagnachmittag so ein, dass ein Zusammenhang eher unwahrscheinlich sei, da auch Menschen erkrankt seien, die gar nicht in Wünnewil waren. Wir waren hin- und hergerissen. Das Amt verfügte am späteren Freitagnachmittag schliesslich eine kontinuierliche Chlorung des Trinkwassernetzes und erliess die Anweisung, dass das Wasser abgekocht werden müsse. Wir informierten die Bevölkerung umgehend via Homepage, Push-Nachricht und Flugblätter.

Weiss man jetzt, ob es einen Zusammenhang zwischen den Krankheitsmeldungen und dem Wasser gibt?

Das ist schwer zu sagen. Dafür müssten wir die Patientinnen und Patienten untersuchen, doch diese hatten nur telefonischen Kontakt mit der Ärztin und waren laut den uns zur Verfügung stehenden Informationen gar nicht in der Praxis.

Welches Gebiet ist betroffen?

Das Wasser abkochen müssen alle Haushalte in Wünnewil, die an das öffentliche Wassernetz angeschlossen sind. Flamatt ist nicht betroffen und auch nicht Weiler und Haushalte, die Wasser über eine private Quelle beziehen.

Bei den FN sind viele kritische Reaktionen eingetroffen. Was sagen Sie diesen Leuten?

Wir konnten nicht anders handeln, als wir es getan haben. Wir können nicht einfach Massnahmen verfügen, ohne uns mit dem Amt abzusprechen. Es gibt eine klare Kompetenzordnung.

Weiss man, woher die Verunreinigung kommt?

Das ist noch nicht vollständig geklärt. Es besteht die Vermutung, dass durch die grosse Wassermenge der letzten Zeit die UV-Anlage im Reservoir auf dem Dietisberg überlastet war.

Wie geht es jetzt weiter?

Am Montag sind erneut Proben entnommen worden. Am Dienstagabend sollten die Resultate da sein, und wir sollten wissen, ob wir das Wasser weiter abkochen müssen oder nicht.

Kantonschemiker

«Die Wasserversorger informieren nach Absprache mit dem Amt»

Warum hat das kantonale Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen nicht bereits am Mittwoch, als eine Verunreinigung in der Wasserversorgung von Wünnewil festgestellt wurde, verfügt, dass das Wasser abzukochen sei? Kantonschemiker Xavier Guillaume sagt, man habe nur eine geringe Verunreinigung festgestellt, die keine Gefahr für die Gesundheit dargestellt habe. Daher habe man keine Sofortmassnahmen empfohlen. Er hält fest: Wenn eine Gemeinde oder eine Wasserversorgungsgesellschaft feststelle, dass das verteilte Trinkwasser die Gesundheit der Konsumenten gefährdet hat oder gefährden könnte, müsse sie umgehend das Amt kontaktieren. «Die Wasserversorger informieren dann falls erforderlich nach Absprache mit dem Amt die Bevölkerung.»

Als sich am Freitag die Meldungen aus der Bevölkerung gemehrt hätten, wurde der Verteiler angewiesen, die Bevölkerung vorsorglich über die Notwendigkeit zu informieren, das Trinkwasser vor dem Verzehr abzukochen. «Wasserproben sind immer Momentaufnahmen», hält Guillaume fest. Man entnehme sie an verschiedenen Punkten im Wasserversorgungssystem. Es könne aber sein, dass am Ende eines Teils des Netzes noch eine Verunreinigung bestehe, selbst wenn das Wasser im Reservoir bereits wieder sauber sei. 

Gemäss Guillaume hat die aktuelle Verunreinigung wahrscheinlich nur begrenzt einen Zusammenhang mit jener im Raum Gibloux, Belfaux und Villars-sur-Glâne im Juli. «Damals fiel viel Regen, so dass der Boden gesättigt war und die Erde das Wasser nicht mehr richtig filtern konnte. Grundwasser gelangte ohne genügende Filtration ins Wassernetz.» In Wünnewil gebe es ein anderes Wasserfassungssystem. Nun gelte es herauszufinden, was die Ursache für die Verunreinigung sei. Die Untersuchungen laufen.

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