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Anwohner fordert mehr Transparenz

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«Man kommt nicht umhin festzustellen, dass der Bürger zu oft–im Namen eines kurzsichtigen Wachstums–vor vollendete Tatsachen gestellt wird, was Bauten anbelangt.» Dies schreibt François Etienne, Einwohner des Schönbergquartiers in Freiburg, in einem offenen Brief an politische Parteien, Umweltverbände, den Generalrat und die Medien. Als Beispiel nennt er ein Projekt, das im Sektor «Les Hauts de Schiffenen» beim Windigweg im Schönberg entstehen soll. «Ein sehr umfassendes Projekt mit rund 3000 Einwohnern schreitet mit der Unterstützung der Gemeinde in grossen Schritten voran–quasi im Stillschweigen.» In seinem Brief appelliert Etienne an die Verantwortung, das Engagement und die Reife der Politiker, um diese «Aktion eines lautlosen Aufzehrens» sowie die «Schädigung der Stadtstruktur Freiburgs, die bereits durch eine anarchische Bautollheit verletzt ist», anzuprangern. «Die Hauts de Schiffenen verdienen eine öffentliche Debatte oder sogar eine Volksbefragung», heisst es im Brief.

 Er sei nicht prinzipiell gegen eine Überbauung des Sektors «Les Hauts de Schiffenen», sagt François Etienne, der an der Schiffenenstrasse und somit im bereits bebauten Teil des Quartiers «Hauts de Schiffenen» wohnt, den FN. Dies, obwohl dieses Terrain eines der letzten Naherholungsgebiete der Stadt sei. «Aber wenn da ein neues Quartier entsteht, müssen die Leute doch darüber informiert werden und mitreden können, am besten bei einer Volksbefragung.» Dass sowohl ein neuer Detailbebauungsplan als auch allfällige Baugesuche öffentlich aufgelegt werden müssen und Einsprachen dagegen erhoben werden können, reicht ihm nicht. «Die zwei, drei Oppositionen würden weggefegt, und dann stünde dem Projekt nichts mehr im Weg.»

Eine Entwicklungszone

Wie Recherchen der FN ergeben haben, besteht tatsächlich der Wunsch, die unbebaute Fläche am Windigweg zu nutzen und auch das bereits bebaute Terrain zu verdichten. Grössenordnung: gut 1000 neue Wohnungen. Noch sind dies aber nur Ideen, für konkrete Projekte ist es offenbar noch zu früh. Denn zunächst muss die Stadt den Detailbebauungsplan für diesen Sektor überarbeiten.

Sie könne bestätigen, dass die Stadt in ihren Visionen und Zielen für den neuen Ortsplan (siehe Kasten) den Sektor «Hauts de Schiffenen» als Entwicklungsgebiet bestimmt habe, sagt Stadtarchitektin Nicole Surchat Vial auf Anfrage. «Der Wunsch, diesen Ort zu entwickeln, ist da.» Auch bestehe die Absicht, die Geschossflächenziffer zu erhöhen. Die Stadt sei im Moment in Diskussionen mit den Besitzern des Terrains, zu denen neben verschiedenen Privaten auch die Burger der Stadt Freiburg gehören. «Für die Entwicklung des Ganzen braucht es eine Koordination.» Die Umsetzung werde aber sicher nicht auf einen Schlag erfolgen. Mehr will Nicole Surchat dazu nicht verraten. Denn bis zur öffentlichen Auflage des neuen Detailbebauungsplans dauere es noch. Ob diese noch vor der öffentlichen Auflage des revidierten Ortsplans–diese ist zurzeit für 2017 vorgesehen–oder danach erfolge, könne sie nicht sagen. «Das weiss ich schlichtweg nicht.»

Was das Mitspracherecht betrifft, stellt Nicole Surchat klar: «Wir sind gesetzlich verpflichtet, alle Besitzer der Grundstücke oder Eigentumswohnungen in diesem Sektor zu informieren und anzuhören.» Eine Information der gesamten Bevölkerung erfolge bei der öffentlichen Auflage des Plans. Die Forderung nach einer Abstimmung kann Surchat nicht ganz verstehen. Im Bauwesen sei dies nicht üblich. «Und es gibt die Möglichkeit, bei der öffentlichen Auflage Einsprache zu erheben.» Werde diese abgelehnt, bleibe der Gang vor Gericht eine Option. «Der Beschwerdeweg steht offen.»

Fakten

Der Ortsplan stammt aus dem Jahr 1991

EinOrtsplanist ein raumplanerisches Instrument, das vorgibt, in welche Richtung die Entwicklung einer Gemeinde gehen soll. Der heutige Ortsplan der Stadt Freiburg stammt aus dem Jahr 1991. Da sich die Stadt seitdem stark entwickelt hat und das Kantonsgesetz vorschreibt, dass der Ortsplan mindestens alle 15 Jahre überprüft und nötigenfalls geändert werden muss, wurde eine umfassende Revision des Ortsplans der Stadt Freiburg unumgänglich. Unter dem Miteinbezug der Bevölkerung arbeitete die Stadt einen neuen Ortsplan aus. Diesen hat sie im Dezember 2014 beim Kanton zur Vorprüfung eingereicht. Die öffentliche Auflage des Ortsplans ist im Jahr 2017 vorgesehen. EinDetailbebauungsplanhingegen regelt gemäss dem kantonalen Raumplanungs- und Baugesetz «die Überbaubarkeit von Teilgebieten der Gemeinde» mit dem Ziel, die «ortsplanerische Grundordnung zu ergänzen oder zu verfeinern». Er enthält insbesondere Vorschriften über die Bauweise, die Erschliessung und die Aussenraumgestaltung im festgelegten Perimeter.rb

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