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Appell an die Vernunft der Eltern

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Gemeinden, die Polizei, Schulbehörden und die Beratungsstelle für Unfallverhütung machen jeden Herbst den gleichen Aufruf: Eltern sollen ihre Kinder nach Möglichkeit nicht mit dem Auto zur Schule bringen beziehungsweise sie nicht von dort abholen, weil dies mehr Verkehr bringt und damit das Unfallrisiko erhöht. Es ist ein Appell an die Vernunft, denn per Gesetz können den Eltern diese Fahrten nicht verboten werden. Zur Lösung des Problems geht die Gemeinde Düdingen deshalb ganz neue Wege.

560 Kinder unterwegs

«Die Sicherheitsfrage ist bei uns vor jedem Schulbeginn immer wieder ein Thema», sagt André Schneuwly. An den vier Primarschulen Gänseberg,Hasliweg, Wolfacker und Chännelmatte sind ab morgen rund 560 Primarschüler und Kindergärtler unterwegs. Zwar gebe es keine Zahlen über den Mehrverkehr durch diese Schulfahrten, erklärt Gemeinderat Urs Hauswirth, zuständig für Raum- und Verkehrsplanung. «Doch wir haben Kenntnis von mehreren Situationen, in denen es gefährlich wurde oder wo es beinahe zu Unfällen gekommen ist.» Nicht nur Kinder, die zu Fuss zur Schule gehen, seien dabei einem erhöhten Risiko ausgesetzt, sondern auch jene, die den Weg per Velo zurücklegten.

Problem global anschauen

Die Situation zu entschärfen,sei nicht nur ein Legislaturziel des Gemeinderates, sondern auch ein Jahresziel der Schulkommission. «Wir haben uns entschieden, das Problem nicht punktuell, sondern global anzugehen», erklärt Schulpräsident André Schneuwly. Deshalb sei eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Schul-, Strassen und Ortsplanungskommission gegründet worden. «Das Ziel war, kurzfristig umsetzbare Massnahmen zu treffen, um die Sicherheit um die Schulhäuser zu verbessern.»

Die Gemeinde empfiehlt–wohl als Novum im Kanton Freiburg–rund um das Zentrum fünf Aus- und Einsteigeplätze, an denen Eltern ihre Kinder absetzen können: bei der Tennishalle, beim Friedhof Leimacker, beim Bahnhof, an der Tunnelstrasse und beiGrünsammelstelle Weihermattstrasse (Tschiemer). «Sie wurden so gewählt, dass die Kinder von dort jeweils sicher zu Fuss zur Schule gelangen, über wenig befahrene Quartierwege, auf dem Trottoir sowie über Fussgängerstreifen, die von Patrouilleuren betreut sind», erklärt er und stellt damit auch klar, dass sich diese Plätze nicht in unmittelbarer Nähe des Schulhauses befinden. Die fünf Aus- und Einsteigeplätze befinden sich auf grösseren Parkplätzen auf Privat- oder Gemeindegebiet, maximal bis zu einem Kilometer von der Schule entfernt. So können beispielsweise die Kinder von den Weilern Bundtels, Schiffenen und Luggiwil beim Parkplatz der Tennishalle ausgeladen werden.

Eltern fahren sowieso

Urs Hauswirth und André Schneuwly haben nicht das Gefühl, dass sich durch die Schaffung dieser Aus- und Einsteigeplätze der Verkehr eher vermehrt als verkleinert. «Wir haben kaum Einfluss auf den Eigenverkehr», sagt Urs Hauswirth. «Aber wenn die Eltern die Kinder sowieso fahren, dann möchten wir diese Fahrten möglichst gezielt in eine Richtung lenken.» André Schneuwly könnte sich vorstellen, dass diese Lösung einigen sogar entgegenkommt: «Statt die Kinder gestresst durch das Gedränge zum Schulhaus zu kutschieren, stehen gut zugängliche Aussteigeplätze zur Verfügung.»

Hoffen auf Vernunft

«Wir haben keine rechtlichen Mittel, die Eltern zu zwingen, diese Plätze zu verwenden», stellt André Schneuwly klar. Doch die Arbeitsgruppe hoffe sehr, die Eltern für die Idee zu gewinnen. «Wir versuchen, sie von den Vorteilen dieser Präventivmassnahme zu überzeugen.» Denn auch wenn die Schulwegsicherheit und das Verkehrsproblem im Vordergrund stehen, so geht es der Arbeitsgruppe auch um weitere wichtige Aspekte: «Ein Schulweg ist nicht nur ein Weg, sondern ein Ort, wo die Kinder soziale Kontakte pflegen, Freundschaften schliessen und wo sie wichtige Erfahrungen machen können», hält André Schneuwly fest. Abgesehen davon falle auch der Gesundheitsaspekt an: der Schulweg als tägliche Portion Bewegung.

Das Jahr über ein Thema

Die Idee wird vom Verein «Schule und Elternhaus» unterstützt. Dieser organisiert auch regelmässig sogenannte Pedibusse, also organisiertes «Zu-Fuss-zur-Schule-gehen». Die Primarschule Düdingen nimmt Sicherheit zudem als Jahresthema auf und organisiert verschiedene Aktivitäten.

Neben dieser kurzfristigen Massnahme diskutieren Arbeitsgruppe und Gemeinderat weitere Massnahmen. «Wir wollen das Netz für den Langsamverkehr Schritt für Schritt ausbauen», erklärt Hauswirth und verweist zum Beispiel auf den geplanten Fuss- und Veloweg im Zusammenhang mit der Kugelfang-Sanierung. Verkehrserziehung in den Schulen ist ein weiteres Thema.

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