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ARA-Fusion ist auf gutem Weg

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Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Region Kerzers muss dringend saniert werden. Bereits 2008 kam die Abwasserreinigungsanlage in die Schlagzeilen, weil eine Überbelastung zum Tod der Fischbestände im Grand Canal führte. Kurzfristige Massnahmen haben dafür gesorgt, dass dies nicht noch einmal passierte. Dennoch ist ein rasches Handeln gefragt, denn die Anlage in Kerzers ist veraltet und überlastet. Nun ist eine Lösung des Problems in der Sicht: Eine Fusion der ARA Kerzers mit der ARA Murten und der ARA Ins-Müntschemier mit einer neuen zentralen Anlage auf dem bestehenden Gelände der ARA Murten in Muntelier.

Keine Bäume fällen

Gemäss einer Machbarkeitsstudie braucht es entgegen früheren Annahmen dafür kein zusätzliches Land. Somit kommt das Projekt nicht in Konflikt mit der umliegenden Naturschutzzone von nationaler Bedeutung; es müssen keine Bäume gefällt werden. Im gleichen Zug können die Abwasserverbände mit der neuen Anlage zudem die Vorgaben des Bundes erfüllen, das Wasser auf Mikroschadstoffe zu behandeln (Kasten unten).

Die ARA Kerzers hat in einem Grundsatzentscheid Ja gesagt zur Fusion der drei Abwasserverbände. Auch Ins-Müntschemier ist im Boot. Die Delegierten der ARA Region Murten werden Mitte November ihren Grundsatzentscheid fällen. Urs Wapp, Präsident der ARA Region Murten, zeigt sich auf Anfrage zuversichtlich. Sagt also auch Murten Ja, stehen konkrete Fusionsverhandlungen und ein Vorprojekt an. Definitiv entscheiden werden die drei Verbände in einem weiteren Schritt.

«Der Zeithorizont für die zentrale ARA in Muntelier beträgt rund fünf Jahre», sagt Heinz Etter, Präsident des Abwasserverbands Region Kerzers. Der Grund dafür, dass die ARA Kerzers in den letzten Jahren noch nicht sanieren wollte, liegt in den Kosten: «Es machte keinen Sinn, die Anlage für 20 Millionen zu sanieren, wenn wir uns dann sowieso Murten anschliessen.» Die Kosten seien für die Region Kerzers im Verhältnis zum Einzugsgebiet zudem zu gross. Neun Gemeinden aus den Kantonen Bern und Freiburg sind im Abwasserverband Region Kerzers vereint.

Der ARA Region Murten sind heute zehn bernische und freiburgische Gemeinden angeschlossen. Klappt es mit der Fusion, reinigt die zentrale Anlage in Muntelier künftig also das Abwasser von über 20 Gemeinden.

Auf zwei Gleisen

Der Verband der ARA Ins-Müntschemier hat seinen Grundsatzentscheid zwar schon gefällt, aber noch nicht kommuniziert: «Die Delegierten haben bereits im August im Grundsatz Ja gesagt zur Fusion», sagt Konrad Blanc, Präsident des Verbands ARA Ins-Müntschemier. «Der Entscheid wird nächste Woche schriftlich verschickt.»

Im Gegensatz zu Kerzers hat Ins-Müntschemier jedoch keinen raschen Handlungsbedarf. Die Anlage ist laut Blanc auf einem guten Stand. Deshalb wird der Verband Ins-Müntschemier den Anschluss an die neue Anlage in Muntelier wohl erst in rund zehn Jahren ins Auge fassen. «Wir werden bis dahin sozusagen auf zwei Gleisen fahren», erklärt Blanc. «Auf der einen Seite sind wir bei der Gründung eines neuen Verbands dabei und tragen auch die für uns anfallenden anteilsmässigen Kosten.» Auf der anderen Seite werden die Abwasser aber wohl erst in rund zehn Jahren von Ins und Müntschemier nach Muntelier zur Reini- gung fliessen–vorausgesetzt, es komme nichts Unvorgesehenes dazwischen, sagt Blanc.

Die Machbarkeitsstudie für die zentrale Anlage stammt von der Berner Firma Hunziker Betatech. «Wir hoffen nun, auch das Mandat für ein Vorprojekt zu erhalten», sagt Reto Manser, Teamleiter Verfahren und Energie des Unternehmens. Für die konkrete Umsetzung des Projekts seien verschiedene Möglichkeiten offen. In Bezug auf die Verbindung zwischen Kerzers, Ins und Muntelier sei noch nicht klar, welche Lösung zum Zug komme. «Man muss die Situation noch genauer abklären–es ist aber häufig der Fall, dass Pumpleitungen nötig sind, gerade auf solch flachem Gelände», sagt Manser. Auch ob die bestehende Anlage in Kerzers in gewissen Bereichen weiterhin genutzt werden kann, müssten sie noch genauer untersuchen.

Chronologie

Der Weg zu einer ARA Süd in Muntelier

Ein erster Kontakt zwischen der ARA Region Murten und der ARA Region Kerzers rund um eine allfällige Zusammenarbeit entstand im Januar 2009. 2010 bis 2012 folgte eine interkantonale Regionalstudie Seeland. Darin ist von einerARA Nord(Erlach, Le Landron, Marin und eventuell Ins) und von einerARA Süd(Kerzers, Murten und eventuell Ins) die Rede. Ab 2012 liefen die Verhandlungen betreffend Standort Muntelier für eine zentrale Anlage ARA Süd. Besprechungen mit Kanton und Bund folgten. Zuerst gingen die Verantwortlichen davon aus, dass es mehr Land braucht, als die bestehende Anlage bietet. Dies blockierte das Projekt. Im Sommer 2014 zeigte eine Machbarkeitsstudie, dass eine Anlage mit sogenannter Membrantechnologie auf dem bestehenden Gelände möglich ist und den Anforderungen entspricht.emu

Kanton: Das Amt für Umwelt sieht der Fusion positiv entgegen

D er Kanton drängt bereits seit längerem darauf, dass Kerzers seine Abwasserreinigungsanlage erneuert. Das Amt für Umwelt analysiert die Wasserqualität regelmässig. In einer Analyse vom vergangenen Jahr ist zu lesen, «dass der chemische Sauerstoffbedarf des ARA-Zulaufs die Kapazitätsgrenze der ARA Kerzers zeitweise deutlich überschritt». Marc Chardonnens, Leiter des Amts für Umwelt, sieht das grundsätzliche Ja des ARA-Verbands Kerzers zur Fusion als positiven Schritt. «Es sind aber noch viele Fragen offen», sagte er auf Anfrage den FN. «Die ersten Schritte sind gemacht, und so wie es aussieht, stimmen die Rahmenbedingungen für eine neue und zentrale Abwasserreinigungsanlage in Muntelier.» Die Feinplanung sei im Gang.

Die Mikroschadstoffe

Doch nicht nur für die Fusions-ARA-Verbände Region Murten, Kerzers und Müntschemier-Ins, sondern für weitere im Kanton stehen Investitionen an. Der Bund verpflichtet die Abwasserreinigungsanlagen zur Behandlung von Mikroschadstoffen. Im Kanton Freiburg ist rund ein Viertel der bestehenden Anlagen betroffen. Voraussichtlich werden sich noch weitere ARA-Verbände zusammenschliessen, denn das Aufrüsten auf die Behandlung der Mikroschadstoffe ist für kleine Verbände verhältnismässig teuer. emu

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