Untertitel: Hochwasser in Schwarzsee und Plaffeien
Autor: Von MATTHIAS FASEL
Der Schwarzsee ist gestern weit über seine Ufer getreten. Einzelne Besucherbänke stehen fast vollständig unter Wasser, andere wiederum sind meterweit vom derzeitigen Ufer entfernt Trotzdem gehe vom See keine Gefahr aus, erklärt Plaffeiens Ammann Otto Lötscher. Und wenn nun bereits die neue Gypsera stünde, die ja näher zum Uferrand gebaut werden soll? «Auch der Neubau wäre 25 Meter vom Ufer entfernt und zudem ein wenig erhöht.»
Abwasser fliesst in die Sense
Ihre ganze zerstörerische Kraft zeigte die Sense in der Gegend von Rufenen. Sie zerriss den Kanal, in welchem die Abwässer aus Schwarzsee in die ARA Guggersbach geleitet werden. Der Kanal verläuft in Ufernähe. Die Abwässer fliessen zurzeit deshalb wieder in die Sense. «Es wird ein schwieriges und teures Unterfangen sein, den Kanal zu reparieren», befürchtet der Ammann. Er rechnet mit einem Schaden von mehreren Hundertausend Franken.
Verschüttete Strassen
Sorgen bereiteten der örtlichen Feuerwehr verschiedene Erdrutsche. In der Nacht auf Montag wurde kurz vor Mitternacht die Strasse zwischen Zollhaus und Sangernboden auf 20 Metern verschüttet und musste für rund eine Stunde gesperrt werden. Im Bereich Lichtena musste eine vierköpfige Familie wegen eines Hangrutsches gar evakuiert werden. Ebenfalls verschüttet wurde die Strasse zum Berghaus Gurli. Aus Sicherheitsgründen hat die Gemeinde Plaffeien daraufhin vergangene Nacht sämtliche Meliorationsstrassen bis auf weiteres für den Verkehr gesperrt. Heute Morgen wird die Situation neu beurteilt.
«Auch der Wasserstand der Bäche ist teils prekär», so Otto Lötscher. Den Riggisalpbach, der vor Jahren für die grosse Überschwemmung in Schwarzsee verantwortlich war, habe man jedoch im Griff. Hier haben die Verbauungen offenbar Wirkung gezeigt. Mehr Mühe hat man mit der Wassermenge der Sense bei Zollhaus. Dort reisst der Fluss ganze Bäume mit sich.
Die andern Oberländer Gemeinden blieben weitgehend verschont. Einzig Plasselb meldete Strassenschäden.