Carla del Ponte, Chefanklägerin des UNO-Kriegsverbrechertribunals, in Freiburg
Angesichts der noch pendenten Fälle für Jugoslawien und Ruanda werde ihre Arbeit sicher noch bis 2004 dauern, sagte die frühere Schweizer Bundesanwältin. Und sie machte auch klar, dass zu diesen pendenten Fällen weiterhin auch der Staatschef Ex-Jugoslawiens, Slobodan Milosevic, gehört. Allerdings, «solange Milosevic Staatschef ist, wird er kaum in Den Haag vor dem Kriegsverbrechertribunal erscheinen». Die Situation könne aber bisweilen schnell kippen. «Noch im November hat Kroatien überhaupt nicht mit uns zusammen gearbeitet. Dann kam der Regierungswechsel und heute geht es sehr gut.»
Auf die Zusammenarbeit mit den Staaten ist das Tribunal angewiesen, weil es selber keine Polizeigewalt hat. Nur wenn die Staaten mitmachen, können zum Beispiel Personen verhaftet werden. Diese Tatsache erklärt, weshalb zum Beispiel Radovan Karadzic noch immer in Freiheit ist.