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Arbeit mit Beil und Presslufthammer

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wer gut lauscht, hört schon auf dem Klein-St.-Johann-Platz das Geräusch eines Presslufthammers. Dieses wird lauter und lauter, je mehr man sich der Mittleren Brücke nähert. Dort, am linken Brückengeländer, steht ein Arbeiter. Mit seiner Maschine bearbeitet er die oberste Schicht der Brüstung. Stück um Stück des Sandsteins löst sich und fällt auf den Boden. Dahinter, in Richtung Karrweg, sind die Arbeiten schon weiter fortgeschritten: Wo der Stein bereits abgetragen ist, liegen neue, graue Sandsteinblöcke.

Schutz für Stein und Leute

«Manche Steine sind in einem sehr schlechten Zustand», sagt Stadtingenieur Fabien Noël den FN. Diese werden durch neue ersetzt. Bei anderen hingegen reiche es, sie mit einer Schicht aus Kalkmörtel, die aussieht wie Sandstein, zu überziehen. Gründe für die Renovierung, welche während zwei Wochen an den Werktagen die Schliessung der Brücke erfordert, gibt es mehrere.

«Das jetzige Geländer ist hässlich», sagt Fabien Noël, führt jedoch sofort aus: «Dies ist nicht der Hauptgrund.» Die Funktion der obersten Lage aus Sandstein sei es, die unteren Schichten zu schützen und das Eindringen von Wasser zu verhindern. Sickere Wasser durch die Löcher in den oberen Steinen, verliere auch die Grundmauer aus Tuffstein an Widerstandskraft.

Ein weiterer Grund ist die Sicherheit: Manche Steine sind durch Frost und Wasser so beschädigt, dass die Höhe des Geländers an diesen Stellen mehrere Zentimeter unter der üblichen Höhe liegt. Mit knapp einem Meter sei die Brüstung der Mittleren Brücke auch ohne Beschädigungen unter der Mindesthöhe für Neubauten. «Wir haben dies jedoch mit den zuständigen Stellen abgeklärt. Da die Brücke ein historischer Bau und das Geländer sehr breit ist, können wir die jetzige Höhe beibehalten.»

Viele Stunden Handarbeit

Zuständig dafür, dass die neuen Steine ihren Platz finden und sich gut ins Gesamtbild einfügen, ist der Steinmetz Jérémy Birbaum. Noch vor Beginn der Arbeiten auf der Brücke hat er die 41 Steinblöcke aus Massonnens mit der Maschine abgerundet und von Hand mit einem Beil behaut. Die Handarbeit, welche je nach Stein drei bis dreieinhalb Stunden dauere, sei ästhetisch wichtig für die Brücke aus dem 18. Jahrhundert, meint er. «Ich habe jeden der Steine etwas anders bearbeitet, damit sie nicht zu gleichmässig sind.»

Beim Material hatte Jérémy Birbaum keine grosse Auswahl: Gemäss dem kantonalen Kulturgüteramt musste die Steinart, also Sandstein, beibehalten werden. Dies sei nicht unbedingt ein Nachteil, erklärt Birbaum. Wichtig sei aber, dass die gewählten Steine qualitativ gut seien und auf der Oberfläche keine Lehmlager aufwiesen: Denn sobald diese Wasser aufsaugen, schwellen sie auf und zerstören so den Stein nach und nach. «Ist der Stein aber gut und die Arbeit zudem seriös gemacht, können die Steine bis zu hundert Jahre halten», betont Birbaum.

Nicht in die Saane schubsen

Sobald die kaputte Schicht abgetragen ist und die neuen Steine mit einem Kran auf die Brüstung gehoben sind, fixiert Jérémy Birbaum diese mit Holzlatten und Schrauben. «Lose auf der Brücke liegende Steine könnten dazu verleiten, sie in die Saane zu schubsen», meint er lachend.

Die Fixierung hat jedoch noch einen zweiten Grund. Erst wenn alle neuen Steine in einer Reihe aufliegen und entsprechend ausgerichtet sind, werden sie mit einem Gemisch aus Sand und Kalk vermörtelt. «Bis dieser Mörtel ganz trocken und verhärtet ist, dauert es zwei bis drei Wochen», erzählt Jérémy Birbaum. In dieser Zeit dürfen die Steine sich nicht bewegen. «Ansonsten gibt es Risse.»

Zum Schluss erhalten die Steine einen Aufstrich mit einer speziellen Lasur. «So perlt das Wasser schneller ab und der Stein bleibt länger gut.»

 

Zahlen und Fakten

Renovierung kostet 90000 Franken

Die Mittlere Brücke in Freiburg, welche zurzeit renoviert wird, stammt aus dem 18. Jahrhundert. Die Renovationsarbeiten kosten rund 90000 Franken. Auf der Länge von insgesamt 43 Laufmetern verwendet Steinmetz Jérémy Birbaum rund zehn Tonnen Sandstein. Aufgrund der Arbeiten ist die Mittlere Brücke bis zum 17.April und vom 22. bis zum 25. April jeweils von 7 bis 20 Uhr für den Verkehr gesperrt. Fussgänger können die Brücke problemlos überqueren.rb

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