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Arbeit und Leidenschaft zugleich

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Es ist mehr als nur ein Job für mich», sagt Leonhard Risch über seine Arbeit im Nationalgestüt in Avenches. Jeden Tag spannt er Freiberger Pferde vor den Wagen; zu den Hengsten Nejack, Lasting und Chadow hat Risch eine besonders enge Beziehung. «Andere haben ein Motorrad oder ein tolles Auto, ich habe meine Pferde», sagt Risch und lacht. «Die Pferde sind meine Leidenschaft.» Der 49-Jährige aus Salvenach ist einer der erfolgreichsten Schweizer Einspännerfahrer. «Die Hengste gehören dem Gestüt», sagt Risch, und dank des Gestüts könne er am Turniersport teilnehmen. Seit 25 Jahren ist er im Nationalgestüt angestellt. In dieser Zeit konnte er so manchen Erfolg an internationalen Fahrturnieren feiern. Einer der grössten ist die Silbermedaille mit dem Schweizer Nationalteam 2012 an der Weltmeisterschaft in Portugal. Erst kürzlich gewann er erneut Gold an den Schweizer Meisterschaften im Einspännerfahren.

 

 Der Speedy vom Gestüt

Neben Risch ist Lasting der Held der Stunde: Der 17-jährige Freiberger Hengst ist topfit und fährt mit Risch von einem Triumph zum nächsten. «Aber jetzt, nach den Turnieren, darf er für ein paar Wochen pausieren», sagt Risch. Für den tierischen Spitzensportler heisst dies, viel Zeit auf der Weide zu verbringen und gemütliche Ausfahrten zu geniessen. «Für Pferde im Sport ist es als Ausgleich wichtig, dass sie auch gemütlich ins Gelände dürfen», erklärt der Gespannfahrer, «da können wir gemeinsam den Kopf durchlüften.» Noch ein bis zwei Jahre könne er wohl mit Lasting an Turnieren teilnehmen, sagt Risch. Das Bedauern wegen der begrenzten Zeit mit seinem Hengst im Fahrsport steht ihm ins Gesicht geschrieben. «Speedy», nennt er sein Siegerpferd liebevoll. «Er macht alles für mich.» Vor den Wagen gespannt auf dem Turnierplatz wisse Lasting genau, um was es gehe.

Doch es gibt noch ein drittes Mitglied im Team: Daniela Häuptle ist der sogenannte Groom von Risch. Sie ist für die Pflege des Pferdes zuständig und sitzt hinten auf dem Wagen. «Sie ist diejenige, die die blauen Flecken davonträgt», sagt Risch. Rasant um die Hindernisse unterwegs, gilt es für Häuptle, den Marathonwagen mit ihrem Körpergewicht in die richtige Bahn zu lenken, so dass er keines der Hindernisse touchiert und das Team keine Strafpunkte erhält. «Ich trage einen Rückenpanzer und inzwischen auch Knieschoner», sagt die 34-Jährige. «Reagiert ein Groom falsch, kann dies fatale Folgen haben», gibt Risch zu bedenken. Deshalb sei ein guter Groom zwingend. Seit zehn Jahren arbeiteten die beiden zusammen und seien inzwischen ein eingespieltes Team. Und Daniela Häuptle sei auch diejenige, die Lasting regelmässig reitet. «Ein gutes Fahrpferd ist auch gut geritten», sagt Risch. Häuptle müsse das Pferd genauso gut kennen wie er selber, um einen guten Job zu machen. «Wir reden während der Prüfungen miteinander, sie kontrolliert die Zeiten und sagt mir je nachdem auch, was zu tun ist.» An den Turnieren gibt es drei Prüfungen für das Team: Dressur-, Marathon- und Kegelfahren. «Dressurfahren mag ich am liebsten», sagt Risch. Dort sei Präzision gefragt, das liege ihm am meisten. Oft meinten die Leute, dass nur das Pferd in körperlicher Topform sein müsse, sagt Risch. «Dem ist nicht so, auch wir müssen fit sein fürs Fahren und dafür trainieren.» Er selber gehe drei Mal pro Woche ins Fitnessstudio. «Ich gehe als Ausgleich zum Reiten lieber joggen», sagt die gelernte Bereiterin Daniela Häuptle.

Die Wendigkeit als Trumpf

«Was ist das für eine Rasse?»–diese Frage werde ihm oft gestellt an den internationalen Turnieren, sagt Risch. Der Fahrer ist überzeugt von der einzigen Pferderasse mit Ursprung in der Schweiz: «Ich will mit keiner anderen Rasse tauschen.» Die Vielseitigkeit der Freiberger sei bestechend. «Man kann sie für alles einsetzen, sei es Springen, Dressur, Fahren oder Westerndisziplinen.» Und auch wenn die grösseren Warmblutpferde der Konkurrenten grössere Galoppsprünge machten als sein Freiberger Hengst Lasting: «Wir sind dafür wendiger.»

Zur Person

Risch kam als Pferdepfleger ins Nationalgestüt

Mit dem Pferde-Virus infiziert worden ist Leonhard Risch schon in seinem Elternhaus: «Ich bin mit Pferden aufgewachsen.» Risch stammt aus dem Bündnerland, ist gelernter Landwirt und kam mit 24 Jahren ursprünglich als Pferdepfleger ins Nationalgestüt. «Meine Leidenschaft für das Gespannfahren begann erst später.» Der 49-Jährige lebt in Salvenach, ist verheiratet und Vater eines 22-jährigen Sohns und einer 23-jährigen Tochter. «Sie mussten viel auf mich verzichten», sagt Risch von seiner Familie. Seit Jahren sei er oft zu Turnieren unterwegs, und jeden Frühling weile er vier Monate lang auf einer Aussenstation des Nationalgestüts im Rheintal. Die drei Hengste Nejack, Lasting und Chadow nehme er mit auf die Aussenstation. «Die Hengste des Nationalgestüts werden im Frühling als Deckhengste über die ganze Schweiz verteilt, zur Erhaltung der Freiberger Rasse.» Lasting sei als Spitzensportler jedoch nicht aktiv im Deckdienst: «Wegen des Energieverschleisses gibt es sonst Einbussen», so Risch. Für Hobbys bleibe ihm wenig Zeit, sagt der gebürtige Bündner, «wieder einmal in die Berge zu gehen wäre schön.»emu

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