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Architektur mit Fantasie statt mit Regeln

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Bau des «Golems» im Rabinovitch-Park in Jerusalem (1970–1972). Der «Hof des Kaisers» im Tarotgarten (1978–1998). 

Als Niki de Saint Phalle 1955 in Barcelona Antoni Gaudís Park Güell entdeckte, war sie gerade 25 Jahre alt und stand ganz am Anfang ihrer eigenen Karriere als Künstlerin. Gaudís Werk war für sie, wie sie später schrieb, eine «Offenbarung»: «Ich hatte den Eindruck, dass ein Lichtstrahl mich traf, der mir befahl: Eines Tages musst du etwas Ähnliches machen! Du musst einen Garten erschaffen, wo die Menschen sich glücklich fühlen. Das ist dein Schicksal!»

Fotos von Rico Weber

Bis zur Eröffnung ihres Tarotgartens in Garavicchio in der Toskana sollte es zwar noch mehr als vierzig Jahre dauern. Doch Nikis Interesse für die Monumentalskulptur und die fantastische Architektur war geweckt. Obwohl sie in den folgenden Jahren zunächst mit ihren Schiessbildern und ihren Nanas auf sich aufmerksam machte, blieb die monumentale Skulptur ein zentrales Thema. Dieses Thema greift nun der Espace Jean Tinguely–Niki de Saint Phalle in Freiburg auf, der am Sonntag die Ausstellung «Monumental–Skulptur und Architektur im Werk von Niki de Saint Phalle» eröffnet.

Im Mittelpunkt stehen Fotografien und andere Dokumente aus dem Fonds Rico Weber. Der Freund und Assistent von Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely verstarb 2004 und vermachte dem Museum für Kunst und Geschichte Freiburg nicht nur sein eigenes Werk, sondern auch zahlreiche Dokumente und Objekte aus seinem künstlerischen Umfeld. Unzählige Fotos illustrieren die Entstehung wichtiger Arbeiten von Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle, an denen Rico Weber beteiligt war.

Die neue Ausstellung rückt fünf monumentale Werke Nikis in den Fokus: die begehbare Nana «Hon» (Stockholm, 1966), die Wohnanlage «Le Rêve de l’Oiseau» (Massif des Maures, 1969–1971), den «Golem» (Jerusalem, 1972), den «Drachen» (Knokke-le-Zoute, 1973) und schliesslich den Tarotgarten (Garavicchio, 1978–1998). Alle diese Projekte seien Teil der Bewegung der fantastischen Architektur, sagte Caroline Schuster Cordone, Vizedirektorin des Museums für Kunst und Geschichte und Kuratorin der Ausstellung, am Dienstag vor den Medien. «Die Freiheit dieser Form der Architektur und der Verzicht auf sämtliche Regeln entsprachen Nikis Wesen.»

Anfänge mit der «Hon»

Zugänglich, beschützend, verspielt und humorvoll: So sah Niki de Saint Phalle ihre begeh- und bewohnbaren Skulpturen. Das erste grosse Projekt, das sie verwirklichte, war «Hon–en katedral» (Sie–eine Kathedrale). Die berühmte liegende Nana, zu betreten durch die Vagina, entstand auf Einladung des Moderna Museet in Stockholm. Bei der Arbeit an der «Hon» traf Rico Weber erstmals auf Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely: Der Schweizer arbeitete damals in der Küche des Museums. Da er ein bisschen Schwedisch sprach, sollte er für Niki und Jean übersetzen–und wurde schliesslich deren Assistent. Das Trio arbeitete von da an oft zusammen, auch mit vielen anderen Künstlerfreunden. Auch das war etwas, was Niki de Saint Phalle stets am Herzen lag: die Arbeit mit Gleichgesinnten, die gemeinsam Grosses schufen–so, wie die Erbauer der Kathedralen, die sie so bewunderte und die sie mit ihren monumentalen Werken neu erfinden wollte.

Struktur der «Justitia» im Tarotgaren. Bilder Fonds Rico Weber/MAHF, zvg 

Programm

Eröffnung mit Gratiseintritt

Die Ausstellung startet amSonntag, 1. März,mit einem Eröffnungstag bei freiem Eintritt (11 bis 18 Uhr). Um 14 Uhr findet eine Führung in deutscher Sprache statt; um 11 und 16.15 Uhr gibt es Führungen auf Französisch. Kinder können von 14.30 bis 16 Uhr an einem Kreativatelier teilnehmen. Die Ausstellung dauert mindestens bis Ende Jahr. Eine weitere Führung auf Deutsch findet am 12. März um 18.30 Uhr statt.cs

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