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Bewahrer des kulturellen Erbes

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Bewahrer des kulturellen Erbes

Der Kunsthistoriker Alfred A. Schmid ist 84-jährig gestorben

Wenn die Schweiz heute für ihre reiche – vor allem auch religiöse – Kulturlandschaft bewundert wird, hat sie dies besonders einem Mann zu verdanken: dem Kunsthistoriker Alfred A. Schmid, der am 29. Juli in seinem 84. Lebensjahr verstorben ist.

Von ANTON JUNGO

Ohne den Einsatz von Alfred A. Schmid sähe das Freiburger Stadtbild heute anders aus. Zu Beginn der sechziger Jahre hatte die Freiburger Regierung den – aus heutiger Sicht – unsäglichen Entschluss gefasst, grosse Teile der Metzgergasse abzubrechen und durch moderne Verwaltungsgebäude zu ersetzen. Das Finanzgebäude bei der Universität Miséricorde gibt eine Ahnung, was hätte entstehen sollen. Es war damals Alfred A. Schmid, der die nationale und internationale Presse einschaltete. Es kam zu einem eigentlichen nationalen Aufstand gegen das Vorhaben der Freiburger Regierung, die schliesslich zum Rückzug blies. Wäre der historische Stadtteil damals abgebrochen worden, hätte es kein Argument mehr gegeben, anderswo in der Stadt die Abbruchhämmer zu verhindern.

Tausende von Expertisen
und Gutachten

Nicht überall ist das Engagement des Kunsthistorikers Alfred A. Schmid so augenfällig wie in der Freiburger Alt-stadt. Mit Tausenden von Expertisen und Gutachten hat er sich für die Erhaltung, Sanierung und Restauration von weltlichen und kirchlichen Gebäuden eingesetzt. Keine Kapelle, kein Wohnhaus war ihm zu beschei-den, als dass er sich nicht persönlich vor Ort begeben und mit den Eigentü-mern verhandelt hätte. Erwähnt seien hier nur wenige Beispiele wie die Klosterkirche von Einsiedeln oder die Klosteranlage von St. Urban.

Durch die Nähe zur Universität, dem Arbeitsort von Alfred A. Schmid während 44 Jahren, hat der Kanton Freiburg besonders von seinem Fachwissen und seinem guten Draht zu den Subventionsbehörden profitiert. Erinnert sei hier an die Renovation der Franziskaner- und der Liebfrauenkirche oder an die Kirchen von Tafers, Bösingen sowie die alte St.-Michaels-Kirche von Heitenried oder die St.-Urs-Kapelle in St. Ursen.
Alfred A. Schmid wurde am 29. März 1920 in Luzern geboren. Er studierte an den Universitäten Zürich und Basel und an der ETH in Zürich. 1946 doktorierte er in Basel in Kunst-geschichte, klassischer Archäologie und historischen Hilfswissenschaften. 1946 erhielt er an der Universität Frei-burg einen Lehrauftrag in Kunstge-schichte, 1949 wurde er zum ausseror-dentlichen und 1956 zum ordentlichen Professor auf dem Lehrstuhl für Kunstgeschichte ernannt. 1956 stand er der Philosophischen Fakultät als Dekan vor. 1990 trat er als Professor in den Ruhestand und blieb in Freiburg wohnen.

Als Hochschullehrer hat Alfred A. Schmid zahlreiche Fachkräfte ausgebildet, die heute in der Schweiz und im Ausland in der Denkmalpflege und in Museen tätig sind.

Betreuer des Museums für Kunst
und Geschichte in Freiburg

Zwischen 1952 und 1956 betreute er ad interim das Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg und organisierte in dieser Zeit verschiedene bedeutende Ausstellungen mit freiburgischen Kulturgütern. Von 1952 bis 1961 war er Präsident der freiburgischen Kunstdenkmalkommission. 1952 wurde er ebenfalls Mitglied der eidgenössischen Kunstdenkmalkommission, die er dann zwischen 1964 und 1990 präsidierte. Von 1972 bis 1990 war er Vertreter der Schweiz in den Komitees des Europarates für Denkmalpflege.

Als Mitglied unzähliger Stiftungsräte und in Fachartikeln hat sich Alfred A. Schmid für die Erhaltung von Kulturdenkmälern engagiert. «Wir formen die Kultur und die Kultur formt uns» und «Eine Gesellschaft, ohne Kultur verfällt dem Extremismus», hatte der Verstorbene in einem Interview 1999 anlässlich der Entgegennahme des Preises des europäischen Denkmalschutzes erklärt.

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