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Wieder der Welt zugewandt

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Madeleine Duc, ehemalige Grossrätin und Gemeinderätin, hat das Kloster verlassen

Autor: Von IRMGARDLEHMANN

Ihr Austritt kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Hat man sie doch noch in bester Erinnerung als junge Schwester inmitten einer bewährten Schwesternschar: Während der Weihnachtsmesse, da sass die «Neue» – umringt von Ihresgleichen – im weissen Kleid und weissen Schleier auf der Schwesterntribüne in der Kirche der Visitation. Zufrieden lächelnd. Man staunt.

Das sang sie mit, war engagiert, sie, die mit 57 zu den Jüngeren zählte. Sie schüttelte Bekannten die Hände, wünschte alles Liebe und Gute. Gleiches sagte man ihr, und jedermann war überzeugt: Hier hat eine Frau ihr Glück und ihren Weg gefunden.
Hat sie auch. Zwei Jahre war Madeleine Duc-Jordan da: «Ich bin einen spirituellen Weg gegangen und Gott näher gekommen.» Sie habe aber nun einsehen müssen, dass das Klosterleben nicht ihre Berufung sein kann.

Mit eindeutiger Absicht

Wohlverstanden die damals 55-Jährige wollte bis «ans Ende gehen». Doch gesundheitliche Probleme machten ihr einen Strich durch die Rechnung. Immer wieder war sie krank und die Situation spitzte sich im vergangenen Winter zu. War dies ein Signal, dass Äusseres und Inneres nicht im Einklang waren? «Ganz bestimmt», betont Madeleine Duc, «mein Körper spielte nicht mehr mit». Die angeschlagene Gesundheit war ein Grund, und andere «bleiben Privatsache».

Wenn wunderts, dass Madeleine Duc sich anders besonnen hat? Wohl niemand, der weiss, wie viele Jahre die Politikerin im Rampenlicht gestanden ist: 25 Jahre lang als Grossrätin und 14 Jahre als Gemeinderätin. Wie kann man da so sang- und klanglos von der Bühne abtreten? Eigentlich kein Problem. Für die einstige Polikerin war der Schritt nichts Aussergewöhnliches: «Nach einem so intensiven öffentlichen Leben musste ich diese Erfahrung machen.»

Hinter und vor den Mauern

Doch vielleicht bringt es eine Mitschwester der Kongregation auf den Punkt:«Wenn man jahrelang selber bestimmt hat und nun von anderen bestimmt wird, das ist hart – sehr hart.» Oder ist es auch so, dass bei zu viel Anpassung die Menschen ganz einfach zum «Ausbruch» neigen?

Nun, die 57-Jährige gibt sich überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Vor drei Wochen hat sie das Kloster verlassen. Ende Jahr hätte sie die ewigen Gelübde ablegen müssen.
Vorderhand lebt Madeleine
Duc-Jordan zusammen mit der Familie ihres Bruders. Fragen zu ihrer
Zukunft lehnt sie ab. Alles sei offen und sie müsse sich erstmals in der «Welt draussen» wieder zurechtfinden.
Eine Umstellung ist dies allemal. Denn im geschlossenen Kloster der «Visitation» verbrachten Madeleine Duc und ihre 32 Mitschwestern den Tag vorab mit Beten. Bügeln und Waschen waren zweitrangig. Das Kloster besorgt die Wäsche von Hotels und Kirchen und verschafft sich damit den Lebensunterhalt.

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