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Der Do-it-yourself-Kindergarten

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Keinen geeigneten Kindergarten gefunden: privaten Kindergarten gegründet

Am Anfang war der Frust. Der 6-jährige Jamon wird seit zwei Jahren logopädisch betreut; er hat sprachliche Verzögerungen. Zuhause bei Anita und Shannon Davidson wird Deutsch und Englisch gesprochen, in der Wohngemeinde gibt es aber bloss einen Kindergarten, in dem man Französisch spricht. «Zusätzlich noch Französisch, das wäre eine Überforderung», ist die Mutter des Knabens überzeugt.

Was folgte, war ein Lauf durch die Mühlen der Justiz. Man habe zwar versprochen, der Knabe werde Deutsch eingeschult, doch wo die Eltern auch suchten, überall gab es nur Absagen. Ein seit längerem laufender Rekurs gegen die Absage eines deutschsprachigen Kindergartenkreises sei bis heute nicht beantwortet, sagt Anita Davidson.

Keinen geeigneten
Kindergarten gefunden

Die Eltern suchten daraufhin einen privaten Kindergarten, der ihren Jamon aufgenommen hätte, doch auch hier gab es fast überall Absagen. Dies insbesondere, als es keinen Platz mehr hatte. Ein Privatkindergarten in Bern nahm schliesslich den Sechsjährigen auf, und die Eltern fuhren ihn jeden Tag die 45 Minuten dorthin. Doch dieser Kindergarten habe auf einem kleinen Raum keine kreativen Möglichkeiten geboten; der Junge sei jedes Mal unglücklich wieder nach Hause zurückgekehrt.

Plötzlich kam den Eltern die zündende Idee: Warum nicht einen eigenen Kindergarten eröffnen?
Gesagt, getan: Die Eltern hatten in Chandossel in einem alten Bauernhaus neu Räumlichkeiten zur Verfügung, die Spielgruppenleiterin Yasna Nelson kümmerte sich um die administrativen Belange, und in der Person von Antoinette Bruni aus Lugnorre fand sich auch eine ausgebildete Kindergärtnerin.
Nach einem intensiven Monat mit Einrichtungsarbeiten steht nun dem Start am 14. März nichts mehr im Wege. Der Kindergartenbetrieb ist vom kantonalen Jugendamt anerkannt worden, und auch die Schulreifeabklärung, die logopädische, ärztliche und zahnärztliche Begleitung sowie der Besuch des Verkehrspolizisten sind wie bei jedem öffentlichen Kindergarten gewährleistet.

«Für andere Eltern in Nöten»

Vom Pädagogischen her verspricht die Kindergärtnerin gar zahlreiche Vorteile gegenüber einem herkömmlichen Kindergarten. Man wolle eine Kleingruppe von acht, höchstens zehn Kindern haben; die Kinder geniessen bei der als Musiklehrerin ausgebildeten Kindergärtnerin musikalische Früherziehung, dazu sollen die Kinder in einer Bauernhof-Atmosphäre eine besonders ruhige und entspannte Umgebung antreffen. Nicht umsonst steht über dem Eingang «Kreativ-Kindergarten» geschrieben.

Der Kindergarten umfasst drei Räume: einen Werkraum mit Werkbank und viel Malpapier an der Wand sowie Gesellschaftsspielen im Regal; eine Küche, wo man richtig kochen und backen kann; einen in Blau gehaltenen Raum mit Bäbi-Ecke, eine Erzähl-Ecke, eine Fantasie-Ecke und eine mit Ästen dekorierte Natur-Ecke.
Doch der Kindergarten will sich auch die natürliche Umgebung zunutze mache. Draussen vor der Tür gibt es eine grosse Wiese, zwischen den Bäumen fliesst ein Bach, und in einer umzäunten Ecke suhlen sich Schweinchen.
Anita Davidson sagt, der private Kindergarten sei grundsätzlich für alle Kinder offen. «Aus einer Not hinaus will ich auch andere Frauen in Nöten ansprechen», sagt sie. Die «Nöte» können sein, wenn Eltern in einem französischsprachigen Ort einen Kindergarten auf Deutsch suchen, wenn Kinder eine besonders ruhige Umgebung brauchen, wenn im öffentlichen Kindergarten ganz einfach zu viele Kinder sind.

Starthilfe für eine
spätere Unabhängigkeit?

Über Geld wollen Anita Davidson und Yasna Nelson noch nicht zu viel sprechen. Man hat zwar eine Vorstellung von den Kosten, will sich aber zuerst noch eingehender an anderen privaten Kindergärten orientieren. «Die Kosten sollen für niemanden ein Hindernis sein», sagt Anita Davidson. «Man wird sicher für jeden Fall eine Lösung finden.»

Vorerst ist der «Kreativ-Kindergarten» darum bemüht, genügend Kinder für einen interessanten Kindergartenbetrieb zu finden. Von den vier Kindern, die am Start mitmachen, gehören zwei zur Familie Davidson.
Die Eltern Davidson garantieren zumindest für die ersten Jahre als eine Art Trägerschaft dafür, dass der Betrieb abgesichert ist. Wenn sich dann der Betrieb etabliert hat und möglicherweise auch breiter abgestützt ist, könnte der Kindergarten in die Unabhängikeit entlassen werden.
Die Starthilfe geht so weit, dass Kinder aus Murten abgeholt werden. Die Kindergärtnerin will ihrerseits möglichst schnell die Fahrprüfung machen, damit sie motorisiert zur Arbeit gelangen kann.

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