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Hei hej – kiitos tack!

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Irgendwie verschlägt es mich immer wieder nach Vaasa/Vasa. Wie der Doppelname besagt, ist die Stadt im Westen Finnlands amtlich zweisprachig Finnisch-Schwedisch. Die Stadt am Bottnischen Meerbusen hat circa 65 000 Einwohnerinnen und Einwohner, von denen 70,6 Prozent Finnisch, 22,6 Prozent Schwedisch und 6,8 Prozent andere Sprachen sprechen. Es gibt Schulen auf Finnisch und Schwedisch und auch zweisprachige Klassen, und das Sprachenlernen durch Tandems wird gefördert. Im Gegensatz zu Freiburg gibt es zwei sprachgetrennte Universitäten. Auch Finnland ist amtlich zweisprachig Finnisch-Schwedisch, obwohl das Schwedische als Minderheitensprache nur noch von etwa fünf Prozent der Gesamtbevölkerung gesprochen wird. Das Land schützt dazu noch Minderheitensprachen wie Sami, Russisch, Tatarisch und auch die Gebärdensprache. Finnland und Vaasa/Vasa sind also ideal, um mit anderen Forschenden auf den Gebieten der Sprachenpolitik und des bilingualen Unterrichts zusammenzuarbeiten.

 

 Zwei- und mehrsprachige Städte und Institutionen faszinieren mich. Ich diskutiere mit einer jungen Kollegin, Mirja, über die Zweisprachigkeit in Vaasa/Vasa. Sie kennt die Freiburger Verhältnisse gut, weil sie uns immer wieder besucht. Wir sprechen über die Fusion von Vaasa mit einer schwedischsprachigen Nachbargemeinde, die Agglo kommt mir natürlich in den Sinn. Sie ist dafür, weil diese den Anteil der Schwedisch sprechenden in Vaasa erhöhen würde. «Und,» frage ich gespannt, «wann stimmt ihr ab»? Sie lacht. Das bestimme Helsinki allein, da wird nicht abgestimmt. «Wir sind hier nicht in der Schweiz.» Auch die Sprachwahl in der Öffentlichkeit, zum Beispiel in den Geschäften und Restaurants, interessiert mich. Wenn man nicht wisse, was die Leute sprechen, würde man die finnisch-schwedische Doublette «Hei hej» gebrauchen, je nach Aussprache des Grusses antworten dann die Leute in der einen oder anderen Sprache, erklärt Mirja. Und die Kundschaft und das Geschäft würden sich oft mit einem zweisprachigen «Kiitos tack» bedanken.

 

 Ich mache die Probe aufs Exempel, gehe in den nächsten Supermarkt und kaufe mir ein Picknick. «Hei hej», begrüsse ich die Verkäuferin. Sie antwortet mit einem netten «Hei». Vor dem Bezahlen zücke ich meine Euros und schiele zur Kasse. Ein Schwall von Finnisch ohne erkennbare Wortgrenzen kommt mir entgegen. Damit habe ich nicht gerechnet. «I’m sorry», gebe ich kleinlaut zu, «I don’t speak Finnish». Die freundliche Verkäuferin erklärt mir in perfektem Englisch, dass sie nach der Treuekarte gefragt hat. Wenn ich noch keine habe, könne sie mir gern eine machen. «No, thanks, this is not necessary.» So häufig komme ich wiederum nicht nach Vaasa/Vasa. «Kiitos tack, bye bye» ruft sie mir verschmitzt nach, als ich den Laden verlasse.

 

 Claudine Brohyist Linguistin und wohnt in Freiburg. Sie ist zweisprachig aufgewachsen, hat in Freiburg und in Kanada studiert. Sie interessiert sich für die verschiedenen Aspekte der Zweisprachigkeit und ist Mitglied einer FN-Autoren-Gruppe, die im Monatsrhythmus frei gewählte Themen zur Zweisprachigkeit bearbeitet. Die Autorin tut dies auf Wunsch der Redaktion mal auf Deutsch, mal auf Französisch.

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