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Armee fliegt Wasser in die Alpen

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Majestätisch sieht es aus, wenn die Superpumas sich dem Greyerzersee nähern. Millionen Wassertropfen werden aufgewirbelt, wenn die Helikopter herunterkommen, um Wasser aufzuladen und dann damit in die Alpen des Kantons Freiburg zu fliegen. Wegen der andauernden Hitzeperiode sind die Zisternen der Alpwirte leer, die Wiesen ausgetrocknet, die Nutztiere drohen zu verdursten (siehe FN vom Dienstag).

Private am Anschlag

Seit Mitte Juli nutzen einige Hirtinnen und Hirten deshalb die Möglichkeit, dass Helikopter ihnen zusätzliches Wasser anfliegen. Letzte Woche hatte die private Firma Swiss Helicopter die Transportflüge bestritten. Nun hat das Militär einen Teil der Transporte übernommen: «Das passiert nur, wenn die Ressourcen der Privaten ausgeschöpft sind», sagt Claude Friderici, der Stabchef von Helios. Helios ist der Koordinationsstab des Kantons, der am Montag wegen der gefährlichen Hitzesituation gegründet wurde.

Rund 50 Flüge am Tag

Drei Superpumas sind unterwegs, fliegen vom Greyerzersee in der Nähe der Gemeinde Morlon auf 14 Freiburger Alpen. «Schwarzsee und Jaun sind besonders stark betroffen», sagt Christophe Bifrare, Chef des Zivilschutzes. Die privaten Helikopter übernehmen die kleineren Alpbetriebe, da sie nur zwischen 700 und 800 Liter Wasser, die Militärhubschrauber hingegen 2500 Liter auf einmal transportieren können. 50 Mal am Tag fliegen die Superpumas–eine ziemlich kostenspielige Art der Verpflegung der Nutztiere. «Die Kostenfrage ist noch nicht beantwortet», sagt Stabchef Claude Friderici.

Auf zwei Wochen ist die Frist für den Gebrauch der Superpumas angesetzt; in einer Ausnahmesituation könnte diese noch um eine Woche verlängert werden. «Ich hoffe aber nicht, dass dies nötig sein wird. Wenn es jetzt drei Wochen lang nie regnet, haben wir wahrscheinlich noch weit grössere Probleme», sagt Friderici. Momentan gibt Helios eine Entwarnung: «Durch den Einsatz der Militärhubschrauber haben wir die Situation vorerst unter Kontrolle.» Damit allgemein keine Gefahr mehr bestehe, müsse es 50 Milliliter regnen–im Optimalfall über drei Tage verteilt, um keine Überschwemmung zu riskieren.

Die Gefahrensituationen

Drei der fünf Gefahrsituationen, die durch eine Hitzewelle entstehen können, hat Helios schon bekämpft: Trockenheit in den Alpen, Trockenheit im Tal und kleine Brände auf Feldern und Wäldern. «Von den zwei letzten Situationen, nämlich, dass das Trinkwasser ausgeht und dass ein grossflächiger Brand ausbricht, sind wir momentan noch weit entfernt», sagt Friderici.

Landwirte: Die Finanzierung ist noch unklar

S eit über einem Monat hält die Trockenheit an und macht es notwendig, dass per Helikopter Wasser auf die Alpen gebracht wird. Bei Landwirt Nicolas Kolly erledigt das die Armee (siehe Haupttext). Gut 2000 Liter benötigt der Hof pro Tag. Der kurze Regen vor einigen Tagen habe da nur wenig gebracht. «Schon seit Ende Juni bekommen wir Wasser transportiert», erzählt der Bauer den FN. Wenn es bis im September so weitergehe, sehe er schwarz. Sein Tank wird mit Wasser aus dem nahe gelegenen Lac Lessoc gefüllt.

Beat Schuwey aus Jaun ist erst seit dem 1. Juli auf der oberen Alp und musste erst diese Woche einen Wassertransport anfordern. «Wir hatten eine Zisterne mit gut 28 000 Litern.» Diese hätten gereicht bis letzten Sonntag, dann sei auf einmal das Wasser ausgegangen.

Vom See auf die Alp

Am Montag kam dann ein privater Helikopter in mehreren Flügen mit gut 11 000 Litern Wasser und gestern Vormittag brachte ein Helikopter der Armee ebenfalls 11 000 Liter. Mit dem Wasser aus dem Greyerzersee konnte die Zisterne wieder gefüllt werden. «Das sollte jetzt eine Weile reichen», meint der Bauer. Beat Schuwey hat 49 Kälber, die alle pro Tag etwa 40 bis 50 Liter Wasser brauchen. Die Armeehelikopter arbeiten gratis, für die privaten müssen die Bauern im Moment selbst aufkommen.

Zahlt doch der Kanton?

Die Frage, ob der Kanton die Kosten der Wasserversorgung übernimmt, wird aber demnächst dem Freiburger Staatsrat vorgelegt werden. Samuel Russier, Generalsekretär der Direktion der Institutionen für Landwirtschaft, bestätigt dies. Zwar fliege die Armee gratis, aber die privaten Helikopter seien sehr teuer. Insgesamt geht es wohl um mehrere 10 000 Franken. Es sei gut möglich, dass der Staatsrat das Problem zusammen mit anderen Folgen der Trockenheit für die Landwirtschaft behandle. cm

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