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Armee rodet Wald im Sensegraben

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Autor: Lukas schwab

Thierry Aebischer aus Heitenried hält sich regelmässig im Sensegraben zwischen Schwarzenburg und Heitenried auf, weil er sich als Biologiestudent für die Tier- und Pflanzenwelt des Naturschutzgebietes interessiert. Bei einem Spaziergang sah er letzte Woche, dass eine Fläche von rund einer Hektare Auenwald abgeholzt wurde. «Die schweren Maschinen hinterliessen im Auenboden tiefe Furchen und teilweise sind kleine Bäche aus ihrem Bachbett gerissen worden», so der Biologiestudent. An gewissen Stellen sei das Wasser zudem leicht mit Öl verschmutzt worden.

Übungsplatz der Armee

Verantwortlich für die Arbeiten im Auenwald ist die Schweizerische Armee, die das Gebiet im Torenöli als Schiessplatz nutzt. Laut Pierre-Alain Sydler, Leiter Natur- und Landschaftsschutz im Bereich Raum und Umwelt des VBS, ist betreffend die Abholzung im Sensegraben eine Anfrage des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) beim VBS eingegangen. Auf Nachfrage hätten ihm die zuständigen Forstleute der Armee mitgeteilt, es handle sich um normale Unterhaltsarbeiten. «Ich werde mich jedoch noch vor Ort von der Verhältnismässigkeit der Arbeiten überzeugen», so Sydler.

Schiessplatz unnötig

«Ich verstehe nicht, warum der Bund ein Gebiet ins Bundesinventar für Auengebiete von nationaler Bedeutung aufnimmt und den Wald gleichzeitig durch das Militär abholzen lässt», so Aebischer. Seiner Meinung nach habe die Armee in einem der letzten intakten dynamischen Flusssysteme der Voralpen nichts verloren. «Ich war selber im Militär und weiss, wie viele andere Schiessplätze es gibt», erklärt er. Ein Übungsplatz im Naturschutzgebiet sei deshalb unnötig.

Pierre-Alain Sydler hält fest, die Armee überprüfe derzeit die Nutzung aller Schiessplätze und Konflikte mit dem Naturschutz seien eines der Kriterien für mögliche Schliessungen. Mit dem Programm «Natur-Landschaft-Armee NLA» versuche das VBS zudem, seine Tätigkeiten bestmöglich auf die Natur und die Landschaft abzustimmen.

Schutz nur auf dem Papier

Ein weiteres Problem ist für Aebischer, dass die Schutzbestimmungen im Sensegraben nicht umgesetzt werden. So gebe es für bedrohte Bodenbrüter Schutzbestimmungen mit Ruhezeiten, die jedoch bisher nur auf dem Papier existierten. Den Grund dafür sieht Aebischer in fehlendem politischen Willen und in der mangelnder Zusammenarbeit der Kantone Bern und Freiburg. Marius Achermann, wissenschaftlicher Verantwortlicher vom Büro für Natur- und Landschaftsschutz des Kantons Freiburg, hält fest, für eine Kontrolle des Naturschutzgebietes fehlten schlicht die Mittel. Zudem sei das Reglement für das Naturschutzgebiet im Kanton Bern wegen Verzögerungen noch nicht in Kraft. «Eine Durchsetzung der Regeln macht erst Sinn, wenn sie auf beiden Seiten der Sense gelten», so Achermann.

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