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Arzt warnt vor Gesundheitskatastrophe

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Der Videoappell verursacht Gänsehaut und zeigt unmissverständlich, wie dramatisch die Corona-Situation im Kanton Freiburg aktuell ist: Am Montag richtete sich Nicolas Blondel, leitender Arzt am Freiburger Spital HFR, mit einer Videobotschaft auf Twitter an die Freiburger Bevölkerung und läutete die Alarmglocken. «Die Lage am Freiburger Spital ist extrem ernst.» Gestern waren 190 Covid-Patientinnen und -Patienten hospitalisiert, davon lagen 19 auf der Intensivstation. Derzeit bringe der Rettungsdienst alle 15 Minuten einen Covid-Patienten in den Notfall. «Wenn das so weitergeht, ist das Spital spätestens am Donnerstag voll.»

Das Video mir der Botschaft von Nicolas Blondel (französisch):

«Covid ist keine Grippe»

Es sei der allerletzte Moment, um zu handeln, so Blondel. Im Kanton Freiburg fielen einer von zwei Corona-Tests positiv aus. Das sei eine der höchsten Raten Westeuropas. «Wir sind auf Sie alle angewiesen, um die Infektionskette zu durchbrechen. Covid ist keine Grippe. Wir steuern auf eine Gesundheitskatastrophe zu, wie sie die Lombardei erlebt hat.» Noch sei es nicht so weit, es stehe aber fest, dass die Schweiz als eines der am weitesten entwickelten Länder Westeuropas ihren Pflichten nicht nachgekommen sei. «Tragen Sie die Maske, halten Sie den Abstand von 1,5 Metern ein, waschen Sie sich die Hände, verzichten Sie auf private Feiern», fordert Blondel die Menschen auf. Denn die Patientinnen und Patienten im HFR seien überwiegend Freiburger, die Chilbi gefeiert hätten oder das Recrotzon.

Keine Ausweichmöglichkeiten

Im HFR würden aktuell nicht nur betagte Menschen behandelt, sagt der Arzt in dem Video weiter. Es seien auch Menschen unter 40 Jahren hospitalisiert. «Schon jetzt können wir viele Patienten nicht mehr so pflegen, wie wir das gerne würden.» Die zweite Welle sei schlimmer als die erste. Blondel fordert die Bevölkerung auch auf, auf Freizeitaktivitäten mit hohem Verletzungsrisiko zu verzichten. «Am vergangenen Wochenende hatten wir drei Eintritte mit lebensbedrohlichen Verletzungen. Ich bin nicht sicher, ob wir noch Kapazitäten haben werden, um weitere Schwerverletzte aufzunehmen.» Schon heute würden Patienten aus Freiburg in andere Spitäler gebracht. Angesichts der bereits bestehenden Auslastung der Westschweizer Intensivstationen und der Zuspitzung der Lage in der Deutschschweiz könnten die Ausweichmöglichkeiten schon bald erschöpft sein, so Blondel.

Personal gesucht, Armee hilft

Laut Spitalsprecherin Jeannette Portmann kommt es langsam, aber sicher auch zu Engpässen beim Personal. «Immer mehr fallen krankheitshalber aus.» Das HFR suche darum dringend medizinisches Personal – von Pflegefachkräften bis zu Ärztinnen und Ärzten. Wie der Staatsrat gestern mitteilte, hat die Schweizer Armee unterdessen 75 Sanitäter zur Unterstützung des HFR zugesagt.«Es handelt sich um eine freiwillige Ad-hoc-Kompanie», sagte Sicherheits- und Justizdirektor Maurice Ropraz (FDP). Nebst den Armeeangehörigen wird auch der Freiburger Zivilschutz, der mit einem Detachement des Waadtländer Zivilschutzes und Zivildienstleistenden verstärkt wird, im Kanton eingesetzt.

Das HFR will heute über die neuste Entwicklung der Lage informieren. Generaldirektor Marc Devaud kündete an der gestrigen Pressekonferenz des Staatsrats jedoch bereits eine erneute Aufstockung bei den Intensivbetten von heute 24 auf 30 an. Derweil gilt gemäss Blondel: «Das Virus zirkuliert massiv. Hören Sie nicht auf jene, die sagen, alles wird gut.»

 

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