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Ärzte-Dichte unter dem Durchschnitt

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Ärzte-Dichte unter dem Durchschnitt

Verlängerung des Moratoriums fällt bei Betroffenen auf wenig Gegenliebe

Mit Wirkung ab kommendem Montag hat der Bundesrat das Moratorium für die Eröffnung neuer Arztpraxen um weitere drei Jahre verlängert. Sowohl bei den Versicherern als auch bei den Ärzten im Kanton bleibt man ob der Wirkung der Massnahme skeptisch bis dezidiert ablehnend.

Von WALTER BUCHS

Die Beschränkung der Zulassung für Ärzte, die vom Bundesrat vor genau drei Jahren beschlossen wurde, um die Steigerung der Gesundheitskosten zu brechen, hatte damals viel Staub aufgewirbelt. Ende Mai 2005 hatte die Landesregierung eine Verlängerung um weitere drei Jahre beschlossen. Soeben hat der Staatsrat die kantonale Verordnung den neuen Bestimmungen angepasst (siehe Kasten).

Anwendung weitgehend problemlos

Auch wenn Richard Nyffeler, Romont, Präsident der Freiburger Ärztegesellschaft, der Meinung ist, dass das Moratorium ein «ungeeignetes Instrument ist, um das Problem in Griff zu bekommen» und auch kaum Wirkung gezeigt hat, gesteht er ein, dass in den vergangenen drei Jahren im Kanton kein Zulassungsgesuch abgelehnt werden musste. Wie die Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD) am Mittwoch bekannt gab, wurden seit Inkrafttreten des Moratoriums im Kanton 33 Ärzte zugelassen. Sechs davon sind Spitalärzte und zwei haben eine Praxis übernommen. Wo die anderen beschäftigt sind und ob sie überhaupt im Kanton eine Tätigkeit aufgenommen haben, konnte bei der GSD nicht in Erfahrung gebracht werden.

«Spielraum relativ gross»

Fest steht aber, dass die Ärztedichte im Kanton in praktisch allen Bereichen und Spezialisierungen dieses Berufes mit Ausnahme der orthopädischen Chirurgie unter dem Schweizerischen Durchschnitt und ebenfalls unter jenem der Referenzregion «Espace Mittelland» liegt. Dies geht aus den Anhängen zur Bundesverordnung hervor, wo für jeden Kanton und jede Region die Versorgungsdichte je nach Fachgebiet angegeben ist. Der Kanton stützt sich bei den Bewilligungen weitgehend auf diese Angaben. Die GSD stellt deshalb in ihrer Medienmitteilung fest, dass mit Ausnahme bestimmter Spezialdisziplinen «der Spielraum des Kantons für die Annahme von Zulassungsgesuchen relativ gross ist».

«Wir sind aufgebracht, dass der Staat einen freien Berufsstand so beschneidet», sagt Dr. Anton Merkle, Düdingen, Präsident der Vereinigung der Sensler Ärzte. Diese Aussage reflektiert weitgehend die unveränderte Haltung der Direktbetroffenen. Kantonalpräsident Nyffeler ist überzeugt, dass man mit einem Moratorium, auch wenn dessen Anwendung im Kanton noch zu keinem nennenswerten Problem geführt hat, den Nachwuchs entmutigt und dass es dann mit der Zeit an praktizierenden Ärzten fehlen wird. Auch Dr. Merkle gesteht ein, dass der Sensebezirk im Moment mit Hausärzten noch gut versorgt ist. Aufgrund deren Altersprofil müsse man aber davon ausgehen, dass es bereits in 4 bis 5 Jahren zu einer Notsituation kommt, wenn keine geeigneten Gegenmassnahmen getroffen werden.
Auch für Santésuisse Freiburg, den Verband der Krankenkassen, ist das Moratorium «nicht gerade die beste Lösung». Wie Generalsekretär Sébastien Ruffieux den FN gegenüber sagt, verhindert man damit jungen Ärzten zu arbeiten und sich weiterzubilden. Santésuisse hätte es lieber gesehen, wenn man, statt ein Moratorium einzuführen, den Vertragszwang aufheben würde.

Welche Lösungen?

Um das Gesundheitssystem wirksam zu reformieren, sieht der Sensler Facharzt für Herzkrankheiten Anton Merkle Massnahmen in die folgenden Richtungen: Die Schweiz sollte sich auf ein einziges Top-Zentrum in Transplantationsmedizin konzentrieren. Dazu kommen die Kantonsspitäler mit ihren je eigenen Spezialitäten. Diese sind wiederum ergänzt durch ein paar wenige Regionalspitäler. Bei all dem sollten die Kantonsgrenzen aufgebrochen sein.

Zudem ist Dr. Merkle überzeugt, dass es wirksam wäre, wenn die Krankenkassen mehr Leistungen im Bereich der Prophylaxe finanzieren würden. Um eine Nivellierung nach oben zu verhindern, ist es für den Generalsekretär von Santésuisse Freiburg schliesslich wichtig, dass der Kanton sich nicht an der Versorgungsdichte der anderen Kantone orientiert, sondern endlich einmal nach Spezialgebieten unterteilt eine Bedürfnisabklärung macht.

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