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Ärzte und Pflegepersonal nutzen Synergien

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Auf dem zweiten Stock des Spitals Tafers wird das Morgenessen nicht serviert, sondern gemeinsam am Buffet im Foyer eingenommen. Im Eingangsbereich trainieren Patienten auf Trainingsvelos, und ein Viererzimmer ist zum Physiotherapieraum umfunktioniert worden. Die Atmosphäre ist weniger nüchtern als auf anderen Spitalstationen, und das aus gutem Grund: Seit dem 10. April 2013 gehört dieser Stock den Patientinnen und Patienten der Akutgeriatrie und der Rehabilitation, und diese haben andere Bedürfnisse als «gewöhnliche» Patienten. Die beiden Abteilungen sind wegen des Umbaus im Spital Meyriez vorübergehend nach Tafers gezogen (die FN berichteten). Die Betten, die vorher der Akutmedizin, der Orthopädie und der Chirurgie dienten, sind auf den ersten und dritten Stock verteilt worden.

Längere Arbeitswege

Der Umzug sei reibungslos verlaufen, und auch der Betrieb habe von Beginn weg einwandfrei funktioniert, sagt Stefan Goetz, Chefarzt Akutgeriatrie und Rehabilitation beim Freiburger Spital HFR. Rund 50 Mitarbeitende aus Meyriez arbeiten seit April in Tafers–vom Pflegepersonal und den Ärzten bis hin zu den Physiotherapeuten und dem Sekretariat. Für das Sekretariat wurden über dem Gebäude der Notaufnahme Containermodule aufgebaut. In diesen sind auch die Büros der Oberärzte untergebracht.

Die meisten Mitarbeiter hätten nun einen längeren Arbeitsweg, sagt Stefan Goetz. Trotzdem sei der Grossteil mit nach Tafers gekommen. Und sie hätten sich schnell eingelebt, sagt Stationsleiter Markus Loosli. «Auch wegen der grosszügigen Abteilung», sagt er. In Tafers steht der Akutgeriatrie und der Rehabilitation mehr Platz zur Verfügung als in den ehemaligen Räumlichkeiten in Meyriez. Das mache das Arbeiten einfacher. «Ausser dem See haben wir hier alles, was wir brauchen», sagt Loosli mit einem Schmunzeln. Gesprochen wird deutsch und französisch. «Wir sind zweisprachig», sagt Stefan Goetz. Auch im Akutspital Tafers spreche ein Viertel der Patienten französisch, sagt Raphael Kessler, Chefarzt Innere Medizin in Tafers.

Umbau war nicht nötig

In Tafers hatte man sich schon lange vor dem Umzugstermin darauf vorbereitet. Für die Mitarbeiter aus Meyriez wurde ein Schnuppertag organisiert. Und bereits einen Monat vor dem Umzug war der zweite Stock leergeräumt. Obwohl das Spital Tafers mit aktuell 86 Betten so viele führt wie noch nie, waren für die zusätzlichen 26 Betten keine baulichen Massnahmen notwendig, wie Raphael Kessler erklärt. Spitalzimmer, die zwischenzeitlich als Büros oder Beratungszimmer dienten, sind wieder ihrem Zweck zugeführt worden.

Entwicklung mitverfolgen

Die neue Situation ermöglicht es den Ärzten und dem Pflegepersonal, Synergien zu nutzen. So werden zum Beispiel der Ärzte- und der Röntgenrapport gemeinsam durchgeführt. «Nicht selten kennen wir die Patienten auf der Reha von der Medizin her. Wir haben immer ein offenes Ohr für die Probleme der anderen Ärzte», erklärt Raphael Kessler. Sie könnten somit die gesamte Entwicklung der Patienten mitverfolgen. Es sei für die Ärzte interessanter, wenn mehr Patienten zu besprechen seien. «Die Assistenzärzte sehen Fälle, zu denen sie vielleicht sonst nicht kommen würden.» Zudem könnten sie auf allen fünf Abteilungen einmal arbeiten. Auch die interne Fortbildung sei nun viel breiter gefächert. «Wir können gegenseitig vom Wissen der anderen profitieren. Und diese Chance packen wir auch», so Kessler.

Weniger Nachteinsätze

Auch organisatorisch bringt der Zuzug der Akutgeriatrie und der Rehabilitation nach Tafers Vorteile. «Wir helfen uns zunehmend über die Etagen hinweg aus. Das ist vor allem für das Pflegepersonal wichtig», erklärt Stefan Goetz. Doch auch die Kaderärzte helfen einander aus, indem sie die Nacht- und Wochenendeinsätze untereinander aufteilen. Die Anzahl der Wochenenddienste habe sich damit halbiert, sagt Raphael Kessler. «Das ist eine grosse Erleichterung.»

 Kürzere Wege

Die Wege, um spezifische Probleme der Patienten zu besprechen, seien viel kürzer geworden. «So kann der Orthopäde kurz vorbeischauen, wenn einer seiner Patienten in der Rehabilitation spezifische Probleme hat», erklärt Stefan Goetz. Vorher mussten Termine vereinbart werden. Ihm gefällt, dass er durch seine Tätigkeit in Tafers sein Netzwerk erweitern konnte. So habe sich der Kontakt zu den Hausärzten aus dem Sense- und dem Saanebezirk intensiviert.

Bis mindestens Ende 2015 bleibt diese Konstellation in Tafers bestehen. Ungefähr dann sollte der Umbau in Meyriez abgeschlossen sein. Bis dahin wollen beide Teams weiterhin von der Zusammenarbeit profitieren. «Wir sind Lebensabschnittspartner», so Raphael Kessler.

Die Chefärzte Stefan Goetz (l.) und Raphael Kessler freuen sich über die Vorteile, die die Zusammenarbeit bringt. So stehen den Reha-Patienten in Tafers viel mehr Trainingsgeräte zur Verfügung. 

Zahlen und Fakten

Premiere im Freiburger Kantonsspital

Das Spital Meyriez wird für rund 55,5 Millionen Franken renoviert und erweitert (die FN berichteten). Deswegen ist die Abteilung Innere Medizin Ende März ins Kantonsspital Freiburg verlegt worden, die Rehabilitation und die Akutgeriatrie gingen im April nach Tafers. Während der dreijährigen Bauphase bleibt die Permanence in Meyriez in einem Provisorium in Betrieb. Durch den Umzug der Abteilung Innere Medizin ins Kantonsspital kommt es dort zu einer Premiere: Die Gastabteilung aus dem Seebezirk wird die erste deutschsprachige Abteilung im Kantonsspital. Zwölf Betten mit deutschsprachigem Personal stehen dort zur Verfügung.ak

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