«Als wären sie nie weg gewesen» – FN-Ausgabe vom 31. Oktober 2022
Es ist in Worten nicht zu fassen, was wir in den letzten Tagen im Sensebezirk erleben durften. Ein tiefes, sehr tiefes Glücksgefühl. In der heutigen Zeit kommt eine Band daher, die ihre Karriere vor 20 Jahren hatte. Nicht etwa mit Halb-Playback und Midifiles. Jeder einzelne Ton ist live und dazu präzise gespielt und gesungen. Keine Korrekturen aus dem Tonstudio, keine Unterstützung durch Hightech, nur die Verstärkung. Als ob diese Band seit eh und je auf der Bühne gestanden und einfach nichts anderes gemacht hätte.
Mein Hörgenuss war ganz einfach diese echte und handgespielte Musik aus dem Herzen mit den immer wieder verzaubernden Texten im Seislertütsch. Melodien, die einen seit 30 Jahren verfolgen. Davon hätte ich glatt noch eine Stunde mehr hören können, locker noch mehr – und dazu noch der köstliche Humor. Meine Tochter, eine Generation jünger, war schon mit zehn Jahren begeistert von Rään und ist es heute noch. Auch sie war so unendlich dankbar, diesen Abend erleben zu dürfen. Ich erinnere mich gerne an meine unzähligen Wunschkonzertsendungen auf Radio Fr, bei denen Rään Stammgastwunsch war mit Favoriten wie «Chomm, Miitli, chomm», «La mi no a chli», «Seislerbode».
Rään hätte die Profi-Karriere geschafft, davon bin ich überzeugt. Aber genau das macht die Band aus, dass sie waschecht und bodenständig geblieben ist. Chapeau. Live-Musik ist heute eine Rarität, da viele Künstler wohl live singen, aber keine Band zahlen können. Umso grösser der Genuss. Liebe Rään, bleibt dran, jetzt habt ihr wieder Zeit. «Uhh as gitt nis schampaar guet i üseri verruckti Wäüd.»
Trudi Lauper, Düdingen
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