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Ästhetik als Teil des Heilungsprozesses

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«Nach einer Brustamputation, einer Chemotherapie oder einer Bestrahlung sollte sich eine Frau als schön empfinden, damit sie in ihrem Spiegelbild wieder eine gesunde Frau erkennt», sagt Sabina De Nuzzo in einem Gespräch mit den FN über ihre Kundinnen. Die Flamatterin führt in Liebefeld bei Köniz ein Studio für medizinische Pigmentierungen und Permanent Make-up, in dem sie unter anderem Frauen und Männer behandelt, die an Krebs erkrankt sind. Als ausgebildete medizinische Pigmentologin rekonstruiert sie beispielsweise Augenbrauen, die nach einer Chemotherapie ausgefallen sind, oder tätowiert neue Brustwarzen auf amputierte Brüste. Mit schadstofffreien Farben und einer speziellen Tattoomaschine stellt sie die verlorenen Körperdetails so wieder her, dass sie so echt wie möglich aussehen.

Schock nach Operation

Nach der Diagnose Brustkrebs musste Sandra Flückiger aus Bern beide Brüste amputieren lassen – die gesunde als Vorsichtsmassnahme. «Der Krebs liegt bei uns in der Familie.» Vor der Operation wusste sie noch nicht, dass eine Brustwarze ebenfalls vom Krebs befallen ist, weshalb die Ärzte sie entfernen mussten. «Ich hatte ein mulmiges Gefühl, das Ergebnis nach der Operation zu sehen. Bei den Verbandswechseln fiel es mir schwer hinzuschauen», erinnert sie sich zurück. In einem nächsten Schritt versuchten die Ärzte, ein Stück der gesunden, bestehenden Brustwarze in die andere Brust zu verpflanzen; ein Teil ist allerdings abgestorben. De Nuzzo pigmentierte nun beide Brustwarzen neu. «Das Pigmentieren half mir, dieses Kapitel völlig abzuschliessen», sagt Flückiger. Sie ist eine von vielen Klienten De Nuzzos, die nach einer Pigmentierung neue Hoffnung schöpfen, wie die Spezialistin sagt. «Die Ästhetik ist ein wichtiger Bestandteil des Heilungsprozesses bei krebskranken Personen.» Das gestärkte Selbstwertgefühl helfe der angeschlagenen Psyche nach langen Leidenswegen. Der Grossteil der krebskranken Personen, die sie behandle, seien Frauen, sagt De Nuzzo. Doch gebe es auch Männer, die ihre Dienste in Anspruch nähmen, beispielsweise nach einer Haartransplantation. «Nach der Operation bleiben einzelne kahle Stellen oder Narben, die ich mit der Pigmentierung ausbessere.»

Mit Ärzten vernetzt

Zwischen 700 bis 1500 Franken kostet die Pigmentierung von einer beziehungsweise von zwei Brustwarzen; Augenbrauen zwischen 500 bis 800 Franken. «Es ist wichtig, die Krankenkasse für solche Dienstleistungen anzufragen. Je nach Versicherung fällt die Kostenbeteiligung höher oder tiefer aus», erklärt die Spezialistin. Sie arbeitet eng mit Kliniken und Spitälern zusammen, die ihr die an Krebs erkrankten Patientinnen weiterleiten.

Ursprünglich hat sie eine Ausbildung als medizinische Praxisassistentin absolviert, arbeitete in der allgemeinen Medizin, Dermatologie und Onkologie. «Die Ärzte geben mir die Patientenakten der Klienten weiter. Wegen meines medizinischen Hintergrunds kenne ich die Medikamente und Verfahren, mit denen sie behandelt werden.» Das erleichtere ihr zum einen die Arbeit, zum anderen schaffe es auch Vertrauen bei ihren Kunden und Ärzten.

Krebskranke Kunden seien zwar ein kleiner Teil ihres Kundenstammes, doch sei die Arbeit viel anspruchsvoller. Einige hätten Verbrennungen auf der Haut wegen der ­Bestrahlung, Narbengewebe nach chi­rurgischen Eingriffen oder Wasserablagerungen im Gewebe von den Medikamenten. «Die eingesetzte Pigmentiertechnik muss exakt auf den Kunden angepasst sein, um ein optimales Ergebnis zu erhalten. Meist sind mehrere Sitzungen notwendig», erklärt De Nuzzo. In der Regel halte eine Pigmentierung jedoch vier bis fünf Jahre, bis sie wieder aufgefrischt werden müsse.

Betroffenen Personen, aber auch gesunden Frauen, die ihre Augenbrauen pigmentieren lassen wollen, lege sie ans Herz, sich über das Pigmentierstudio gut zu informieren. Die Fachperson dürfe keine Farben mit Schadstoffen wie Allergenen, Nickel oder Eisenoxiden benutzen, die Studios müssten hygienisch einwandfrei sein, und zuletzt seien auch Ausbildung und Erfahrung wichtige Kriterien. «Ich arbeite seit 15 Jahren als Pigmentologin, absolviere allerdings ständig Weiterbildungen. Die Technik verändert sich fortlaufend», erzählt De Nuzzo. «Dabei verbessere ich laufend meine Fachkompetenz und gebe der Kundin die Sicherheit, in guten Händen zu sein.»

Stiftung Look Good Feel Better

Beauty-Workshops für Krebspatienten

Die 2005 gegründete Stiftung Look Good Feel Better organisiert schweizweit kostenlose Beauty-Workshops für Krebspatienten, die sich in medizinischer Behandlung befinden. Die Kurse richten sich an Frauen, Männer und auch an Teenager. Wie Geschäftsführerin Dunja Kern auf Anfrage schreibt, bietet die Stiftung jährlich rund 170 Beauty-Workshops in 33 Spitälern und acht Kinderspitälern an. Im Kanton Freiburg finden drei am HFR Freiburg und drei am HFR  Riaz statt.

Neues Selbstwertgefühl

Während der Krankheit und der Behandlung verändert sich das Aussehen: Haarausfall, Verlust von Augenbrauen und Wimpern sowie Hautveränderungen. Das hat einen Einfluss auf das Selbstvertrauen. Ziel des Programms sei es, das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen von an Krebs erkrankten Personen wieder aufzubauen und zu stärken, schreibt Kern. «Wir wollen sie in dieser schwierigen Lebensphase unterstützen und ihnen ein Stück Lebensqualität zurückgeben.»

Ehrenamtliche Arbeit

Die Beauty-Workshops sind kostenlos. Dies sei nur möglich, weil die Teamleiterinnen, Schönheitsberaterinnen, professionellen Kosmetikerinnen und Visagistinnen ehrenamtlich für die Stiftung arbeiten würden, erklärt Dunja Kern. Zudem stellen die Partner und Sponsoren Kosmetik- und Pflegeprodukte zur Verfügung, die während den verschiedenen Kursen genutzt werden. Für Männer wird eine auf sie abgestimmte individuelle Beratung angeboten. Während den Kursen für Frauen und Teenager würden die Patienten anhand eines Zwölf-Stufen-Programms lernen, wie sie während der Therapie ihre oft trockene Haut optimal pflegen und wie sie mit einfachen Tricks die sichtbaren Spuren der Therapie kaschieren können, so die Geschäftsführerin.

Netzwerk schaffen

«Bei den Workshops stehen ebenfalls Spass, Freude und Austausch mit anderen Teilnehmern im Vordergrund. Ein echter moralischer Aufsteller», schreibt Kern. Oft würden die Patienten an den Workshops zum ersten Mal in Kontakt mit anderen Betroffenen kommen. «Sie können sich in einem ungezwungenen Rahmen miteinander austauschen.»

jp

Serie

Schönheit, Aussehen und Gesundheit

Die Menschen haben das Bedürfnis, gut auszusehen und sich wohlzufühlen. In der Serie «Alles schön und gut» befassen sich die FN mit mehreren Aspekten des Aussehens – vom Bartkult, Tattoos und Haarentfernung bis hin zum krankhaften Bedürfnis nach Schönheit.

jp

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