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Asylbewerber randalieren im Bus

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Wer regelmässig auf der Strasse Giffers-Plasselb unterwegs ist, dem fallen die Autos der Sicherheitsfirma Securitas und der Polizei bei der Bushaltestelle Eichholz auf. In den letzten Monaten waren sie viel präsenter als zuvor. Der Grund liegt darin, dass einige der Bewohner der Guglera Probleme machen. Es handelt sich dabei um eine Gruppe von jungen nordafrikanischen Asylbewerbern, genauer gesagt aus Algerien. Rund ein Fünftel der derzeit rund 120 Bewohner kommt aus diesem Land.

Pöbeleien im Bus

Von der Haltestelle Eichholz gegenüber der Käserei nehmen sie tagsüber den Bus nach Freiburg und kommen abends zurück. «Oft sind sie stark alkoholisiert, haben kein gültiges Ticket, versuchen sich in den Bus zu drängen oder zu schleichen und halten sich nicht an die Maskenpflicht», sagt der Sensler Oberamtmann Manfred Raemy und bestätigt einen Bericht des SRF-Regionaljournals. Es sei mehrfach vorgekommen, dass Buschauffeure angepöbelt wurden, aber auch Fahrgäste. FN-Leser Marcel Schorro aus Plasselb hat solche Szenen schon oft beobachtet. In seinem Brief an die FN schreibt er von hektischen Diskussionen zwischen diesen Fahrgästen und den Chauffeuren, von lautem Gefluche und provokativen Handlungen.

Erste Sofortmassnahmen

Als sich die Vorfälle häuften, hat der Oberamtmann eine Sitzung mit Polizei, Gemeinden, TPF und dem Staatssekretariat für Migration einberufen. Dort wurde beschlossen, dass Securitas und Polizei vermehrt an dieser Bushaltestelle präsent sein sollen, aber auch in der Stadt Freiburg. Die Sicherheitsleute kontrollieren vor dem Einsteigen, dass diese Fahrgäste ein gültiges Billett haben und eine Maske tragen. Zudem fährt zu gewissen Zeiten von der TPF beauftragtes Sicherheitspersonal im Bus mit, wie TPF-Sprecher Pierre Jenny bestätigte. Gemäss Kantonspolizei haben einzelne von den Pöbeleien Betroffene Strafanzeige eingereicht.

Die Polizei habe wesentlich mehr ausrücken müssen als vorher, bestätigt Bernard Vonlanthen, Sprecher der Kantonspolizei Freiburg. Zum einen wegen der Vorfälle in den Bussen, aber auch wegen internen Konflikten unter den Bewohnern, wegen Diebstählen, Unruhestiftungen, Zuwiderhandlungen gegen die öffentliche Ordnung und Nichtbeachten der Corona-Massnahmen. Gerade Diebstähle aus unverschlossenen Autos haben gemäss Polizei zugenommen.

«Das Problem ist, dass sie keinerlei Respekt vor Autoritäten zeigen», führt Raemy aus. «Sie wissen, dass ihnen im Grunde nichts passieren kann.» Die Randalierer haben einen negativen Asylbescheid erhalten und warten auf ihre Ausweisung. Weil es Probleme mit der Rückführung nach Algerien gibt, können sie faktisch nicht zurückgeschafft werden. Ihnen mit Busse oder einer Nacht mit Gefängnis zu drohen, zeige keine Wirkung. «Es gibt keinerlei Sanktionen, die sie wirklich treffen.» Die jungen Algerier sprechen sich untereinander ab. «Die Situation hat sich während der Corona-Krise akzentuiert», erklärt Manfred Raemy. Der Oberamtmann schildert Situationen, in denen Sicherheitsbeamte, Polizisten und das Betreuungspersonal in der Guglera von dem jungen Männern angespuckt wurden. «Das ist schon per se übel, in Zeiten von Corona aber noch viel schlimmer.»

Politischer Druck

Das Staatssekretariat für Migration hat angefangen, einzelne der Randalier in andere Zentren zu verlegen, um die Gruppendynamik zu stören. «Vielleicht ist es eine Art Strafe für diese französisch sprechenden Nordafrikaner, wenn sie in deutschsprachige Regionen versetzt werden.» Der Sensler Oberamtmann hofft aber eher, dass auf politischem Weg etwas geschieht. Weil die Probleme in allen Asylzentren bestehen, haben verschiedene Kantone reagiert und vom Bund gefordert, das Asylzentrum Les Verrières NE wieder zu eröffnen. Dort sind bis zum August 2019 renitente Asylbewerber aus der ganzen Schweiz betreut worden; wegen Unterbesetzung ist es geschlossen worden.

Nicht zu beneiden

Auch Marcel Schorro findet, dass die Situation in den Bussen nicht mehr tragbar ist. «Was muss denn noch passieren, bis man reagiert? Die Guglera wurde mit Steuergeldern gekauft und umgebaut. Und sie wird mit Steuergeldern betrieben. Man darf erwarten, dass sich auch die Bewohner der Guglera an unsere Gesetze, Vorschriften und Regeln halten», hält er in seinem Leserbrief fest.

Er windet den Busfahrern ein Kränzchen und dankt ihnen für ihren Einsatz. «Sie sind um ihren anspruchsvollen Job nicht zu beneiden.» Der Oberamtmann betont, dass es sich bei der Gruppe von Randalierern um einen kleinen Teil der Bewohner der vor drei Jahren eröffneten Guglera handelt. «Dieser kleine Teil sorgt dafür, dass auf alle Asylbewerber ein schlechtes Licht fällt. Alle anderen, die sich korrekt verhalten, leiden darunter.»

Vom Staatssekretariat für Migration kommt auf Anfrage der FN eine allgemeine Antwort: «Wo Menschen unterschiedlicher Herkunft und Belastungen unfreiwillig eine Lebensgemeinschaft bilden, besteht erhöhte Gefahr von Spannungen und Gewaltbereitschaft. Die Aussicht auf einen negativen Asylentscheid kann zusätzlich zu Frustration führen und das Gewaltpotenzial erhöhen. Insbesondre wenn eine Person vor der Rückführung den Eindruck hat, sie könnte nichts mehr verlieren», schreibt Mediensprecher Lukas Rieder. Die Gewaltprävention ziele darauf ab, die Quellen möglicher Gewalt und besonders gewaltgefährdete Personen zu identifizieren.

«Angespuckt zu werden ist schon per se übel, in Zeiten von Corona aber noch viel schlimmer.»

Manfred Raemy

Oberamtmann

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