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Au-pair-Fehlstart endete glücklich

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Janine Rufener

Im kleinen Kuhdorf Killeagh wurde ich nicht wirklich glücklich. Die Familie hat mich regelrecht ausgenutzt: Von morgens um acht Uhr bis um 22 Uhr musste ich ununterbrochen arbeiten: Putzen, staubsaugen, die Wäsche aufhängen und bügeln und gleichzeitig auf eine Vierjährige, eine Zweijährige und auf ein acht Monate altes Baby aufpassen. Die Mutter war so gut wie nie zu Hause und der Vater sowieso nicht.

Am Mittag kamen beide vorbei, machten eine grosse Sauerei in der Küche, um sich Sandwiches zu schmieren, und waren dann gleich wieder verschwunden. Als sie am Abend wieder kamen, packten sie ihre Kinder ins Auto und gingen auswärts essen. Ich durfte nie mit. Und wenn ich etwas falsch gemacht hatte, gabs sofort eine Standpauke: Sorry, aber ich bin nicht perfekt!

Rausgeworfen

Ich habe es bei dieser «Adams-Family» drei Wochen ausgehalten, dann habe ich unter Tränen und Verzweiflung meine Reiseagentur in Irland angerufen und ihnen alles erzählt. Sie wollten eine neue Familie für mich finden. Ich teilte der Familie also mit, dass ich mich nicht wirklich wohlfühlte bei ihnen und es eine zu grosse Verantwortung für mich sei, auf drei so kleine Kinder aufzupassen. Die Mutter meinte: «Okay, wenn du dich nicht wohlfühlst, kannst du auch gleich gehen.» Eine Stunde später warfen sie mich raus. Ich sage nur: Póg mo thóin (gälisch für: Küss meinen A…). Es konnte nur noch besser werden.

Ich übernachtete einige Tage in einer Herberge in Cork City. Dort traf ich zwei Schweizerinnen und wir machten richtig Party! Wir gingen in Pubs und sangen mit den irischen Bands. Danach ging ich für sechs Tage in die Hauptstadt Dublin. Temple Bar ist ein absolutes Muss! Auch die Cliffs of Moher sind eine Reise wert.

Im Nirgendwo, aber schön

Seit einigen Tagen bin ich nun bei einer sehr netten und coolen Familie. Genau das, was ich gesucht habe. Ich habe in Irland also endlich meinen «Pot of Gold» gefunden. Ich lebe bei einer Familie, die eigentlich in der Nähe von Dublin wohnt, aber jedes Jahr in Union Hall, County Cork, Ferien macht. Das Ferienhaus liegt direkt am Meer und die Aussicht ist atemberaubend schön.

Leider ist es mitten im Nirgendwo, ohne Internet und zum nächsten Dorf sind es 45 Minuten Fussmarsch. Ich lerne hier die ländliche Seite von Irland kennen. Meine Aufgaben bestehen darin, der Mutter bei ihren täglichen Arbeiten zu helfen und mit den Kindern an den Strand zu gehen. Die Kinder sind grossartig und sie lieben es, mit mir zu jassen!

Der Älteste (17) freut sich, dass ich ihm das Gitarrenspielen beibringen kann. Mein Gastvater ist eine Berühmtheit hier, er hat seine eigene Fernsehshow und ist oft in der Zeitung abgebildet. Ihr seht also, mir geht es sehr gut und ich kann mich nicht beklagen. Es ist also an der Zeit, ein bisschen etwas über Irland im Allgemeinen zu berichten.

Blutwurst und Scones

Zuerst etwas übers Essen: Wisst ihr, was «Black Pudding» ist? Ich dachte erst, es wäre irgendetwas Süsses, aber nein, es ist Blutwurst! Und das gibt es hier zum Frühstück zusammen mit Eiern, Speck und Würstchen. Ab und zu gibt es auch noch Pancakes mit «Maple Syrup». Natürlich gibt es tonnenweise «Seafood» und «Fish and Chips». Die Iren lieben es, zu backen, ihr Nationalgebäck heisst «Scones». Dies ist ein süsses Brötchen mit Rahm und Konfitüre.

Beliebte Getränke sind Guinness oder ähnliches Bier und Cider (Apfelwein). Jede Woche gibt es in irgendeinem Pub Live-Musik und die Leute von der grünen Insel können einfach alles spielen: von den Beatles über heutige Popsongs bis natürlich zu ihrer traditionellen Musik.

Über die Menschen hier kann ich nur sagen, dass sie alle total nett sind. Ich habe jedoch noch nie ein so trinkfreudiges Völkchen gesehen.

Nun habe ich noch drei Wochen vor mir, aber wenn Ihr das lest, bin ich schon zu Hause. Zum Nachmachen geeignet? Ich denke, dass jeder einmal eine solche Erfahrung machen sollte. Es ist eine Bereicherung, man lernt viel über sich selbst und wird selbstständiger. Aber eines ist sicher, egal wo ihr hingeht, ihr werdet zunehmen, also nehmt genügend Kleider mit, die euch etwas zu gross sind!

Happiger Anfang, perfektes Ende. Sláinte!

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