Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Auch altes Brot ist «äss-bar»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Frisch von gestern» lautet der Leitspruch der Äss-Bar. Das Konzept stammt aus Zürich, die Idee ist eigentlich ganz einfach: Mitarbeiter der Äss-Bar sammeln die übrig gebliebenen Produkte in Bäckereien der Region ein und bieten sie am nächsten Tag zu stark reduzierten Preisen an. Die Bäckereien erhalten einen Anteil am Gewinn, die Lebensmittelverschwendung wird reduziert und die Bevölkerung auf ihr Konsumverhalten sensibilisiert.

 Fünfter Standort: Freiburg

 Inzwischen gibt es neben Zürich in drei weiteren Deutschschweizer Städten eine Äss-Bar. Mit Freiburg kommt bald ein fünfter Standort–und der erste in der Westschweiz–hinzu, dafür sorgt Xavier Ballansat. Der Jungunternehmer hat ursprünglich in Zürich Bauingenieurwissenschaften studiert und danach in einem Ingenieurbüro und bei einer Beratungsfirma gearbeitet. «Nach fünf Jahren als Angestellter mit wenig Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen wollte ich endlich selbst etwas machen», erklärt der gebürtige Waadtländer in perfektem Schweizerdeutsch. Von der intellektuellen Tätigkeit her ändere sich nicht viel. «Im Moment beschäftige ich mich hauptsächlich mit Projektmanagement und der ganzen Organisation.» Seit Januar hat er die Firma gegründet, Bewilligungen eingeholt und Mitarbeiter sowie lokale Partnerbäckereien gesucht. Am Montag hat nun der Umbau des Lokals in der Lyzeumsgasse (Ruelle du Lycée) begonnen. Modern, aber nicht industriell solle es werden. Einige der Holzgestelle, wo später die Produkte präsentiert werden, stehen schon. «Geplant ist, dass wir jeweils am Morgen ab fünf Uhr in der Früh bei den Bäckereien die Restwaren einsammeln.» Dafür habe er zwei Fahrer eingestellt, drei weitere Mitarbeitende werden im Laden tätig sein. Bezüglich der Hygiene macht sich Ballansat keine Sorgen: «Was gekühlt sein muss, transportieren wir auch gekühlt, und vor dem Verkauf prüfen wir die Ware natürlich.»

Kulturelle Übersetzung

 Dass er nicht selbst auf die Idee kam, sondern das Konzept aus Zürich übernimmt, stört Ballansat nicht: «Es ist um einiges einfacher, wenn die Idee schon im Alltag geprüft ist.» Zudem gebe es für ihn noch genügend Arbeit: «Gewisse Sachen muss man auf Französisch anders schreiben oder neu formulieren.» Er wolle zum Beispiel weniger moralisierend arbeiten als seine Kollegen in der Deutschschweiz: «Ich lege den Fokus nicht auf die Rettung der Waren, sondern auf das Schaffen eines Neuwerts.» Der Standort Freiburg ist für ihn ideal: «Es gibt viele Studenten, direkt nebenan ist das Kollegium St. Michael. Zudem ist Freiburg eine Kleinstadt und die Leute sind gut vernetzt. So spricht sich gute Arbeit herum.» Seine Hoffnungen liegen nun bei den Freiburgern: «Ich habe viel zu lernen und hoffe, dass es funktioniert und dass ich mit dem Laden die Leute begeistern kann», so Ballansat. Sein Ziel ist schliesslich, einen Beitrag zum Umdenken in Richtung Nachhaltigkeit zu leisten.

 In Deutschland und Frankreich gibt es schon seit einer Weile Läden, die alte Lebensmittel übernehmen und an die Kundinnen und Kunden bringen. Diese Läden waren der Grund, wieso sich 2013 vier Freunde aus Zürich zusammensetzten: «Wir haben gemerkt, dass es in der Schweiz noch nichts Vergleichbares gibt», erklärt der Mitgründer Sandro Furnari auf Anfrage der FN. Es gibt Vereine und Organisationen wie die Schweizer Tafel, die der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenwirken. «Vereinsstrukturen sind allerdings stark von Einzelpersonen abhängig und die Finanzen ständig ein Thema. Wir wollten etwas, das uns erlaubt, kostendeckend und unabhängig zu arbeiten.»

In verschiedenen Städten

Inzwischen gibt es neben Zürich auch in Winterthur, Bern und St. Gallen eine Äss-Bar. In naher Zukunft wolle man noch mehr Schweizer Städte erschliessen und die Partnerschaft mit den Bäckereien ausweiten, so Sandro Furnari. mes

Meistgelesen

Mehr zum Thema