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Auch das Eierwerfen braucht Taktik

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Am gestrigen Ostermontag war der Gipfel des Vully gut bevölkert. Wanderer, Velo- und Motorradfahrer genossen die Aussicht. An einem Abhang fand man eine leicht skurrile Szenerie vor: Mit gelben Bändern waren drei Bahnen abgesteckt, ähnlich wie bei einem Leichtathletikwettkampf. Am Ende der Bahnen steckten mehrere Werbefähnchen mit dem Signet einer Schweizer Bank im Boden. Oben am Hang versammelte sich eine Menschenmenge um das Wettkampfgelände. Gerade nimmt eine Frau ein farbiges Osterei aus einem Eierkarton. Mit Schwung fliegt das Ei weit den Hang hinab. «Es ist noch ganz», ruft Gaëlle ­Pache, Verantwortliche von Vully Tourismus, die als Kampfrichterin fungiert. Ein Mann wirft sein Ei weit über die Fähnchen hinaus, aber: «Es ist zerbrochen», so das Verdikt der Kampfrichterin. Die Rekordweite ist damit ungültig. Da die Eier gekocht sind, zerbrechen laut Pache weniger als zehn Prozent beim Aufprall. Zum Gelingen braucht es Taktik: «Mit einem kräftigeren Wurf fliegt das Ei weiter, zerbricht aber auch eher», erklärt Pache. Nach rund einer Stunde liegt der beste Werfer bei rund 45 Metern. Auch die Kinder haben beachtliche Weiten erzielt.

Mindestens 100 Jahre

«Das Eierwerfen entstand in den Dörfern am Vully als Osterbrauch», erklärt Gaëlle Pache. «Während die Kinder Ostereier suchten, sassen die Erwachsenen zu einem Apéro zusammen.» Irgendwann sei daraus wohl die Idee entstanden, die Eier den Berg hinunterzuwerfen. Wie lange es den Brauch schon gibt, kann Pache nicht sagen. «Es müssten aber mindestens 100 Jahre sein.» Denn schon ältere Einheimische erzählen, ihre Grosseltern hätten den Brauch als Kind erlebt.

In den letzten 20 Jahren sei die Tradition etwas verloren gegangen, auch wenn sie nie ganz ausgestorben sei. «Es gab immer einige Familien, die sich zum Eierwerfen trafen», erklärt Pache. Vor drei Jahren habe sich Vully Tourismus entschieden, den Brauch neu zu lancieren. «Wir wollen die Aktivitäten um Ostern fördern.» Dazu gehören auch die geschmückten Osterbrunnen in den Dörfern am Vully (die FN berichteten). Im Moment würden zwar vor allem noch Einheimische an den Bräuchen teilnehmen. «Die Touristen müssen neue Angebote erst kennenlernen.»

Doch gehört es zur Aufgabe eines Tourismusbüros, ein Eierwerfen zu organisieren? Der Brauch gehöre zum Kulturgut des Vully. «Wir wollen den Touristen die einheimischen Traditionen vermitteln, die zum Lebensgefühl dieser Region gehören.» Pache ist überzeugt: «Die Touristen suchen diese Authentizität.»

Keine Verschwendung

Mittlerweile ist ein bissiger Wind aufgekommen. Nur noch wenige Menschen treten zum Werfen an. Andere geniessen bereits den gemütlichen Teil. «Sind die Eier noch halbwegs intakt, essen wir sie nach dem Werfen», sagt Pache. Dafür stehen auf einem Tisch Mayonnaise und Aromat bereit. «Wir verschwenden keine Nahrungsmittel», betont Pache. Helfer öffnen eifrig Weinflaschen oder füllen Apfelsaft in Gläser ab. «Das Eierwerfen ist vor allem ein Anlass, um sich wieder einmal zu sehen.»

Ostertradition

Auf der Suche nach dem goldenen Ei

Bei der neunten Ausgabe der Eierjagd im Murtner Löwenberg nahmen am Sonntagnachmittag laut einer Zählung der Organisatoren 680 Kinder teil. «So viele Kinder sind bisher meines Wissens noch nie gekommen», sagte Thomas Wälti vom Verein Mosaic Murten-Morat auf Anfrage. Letztes Jahr waren gegen 500 Eiersuchende am Start gezählt worden. Das unbeständige Wetter hielt viele nicht davon ab, zum Anlass im Garten des Schlosses Löwenberg zu kommen. Über 5000 bunt bemalte Hühner- und Schokoladeneier gab es laut den Organisatoren zu finden und in den mitgebachten Korb zu legen. Hinzu kamen sechs goldene Eier, deren Finder einen Spezialpreis erhielten.

Gut versteckte Eier

Pünktlich um 15.15 Uhr fiel der Startschuss, und die Kinder und auffällig viele Eltern machten sich auf die Suche nach den Eiern. Die Suche führte die Kinder durch den Wald und in fast jede Ecke der Wiese, doch lange blieben einige goldene Eier unauf­findbar. «Wenn so viele Kinder an einem versteckten Ei vorbeilaufen, kann es sein, dass es noch zusätzlich vom Gras verdeckt wird», so Thomas Wälti. Erst eine Stunde nach dem Start tauchte das letzte goldene Ei auf. Während die Kinder noch nach den Eiern suchten, liessen es sich die Erwachsenen bei einem Punsch oder einer Wurst gut gehen.

fca

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