Autor: karin aebischer
Im März 2010 wurde bekannt, dass es der 48-jährige Bergführer Patrick Bussard war, welcher das Kreuz auf dem Gipfel von Les Merlas zerstört und jenes auf dem Vanil Noir beschädigt hatte (die FN berichteten). Inzwischen hat Bussard laut Untersuchungsrichter Jean-Luc Mooser zugegeben, auch das Gipfelkreuz des Dent de Broc beschädigt zu haben. Die Strafklage sei im Mai 2010 eingereicht worden. Für diese Taten muss sich Patrick Bussard im Herbst vor dem Strafgericht des Greyerzbezirks verantworten. Die Anklage lautet auf Störung der Glaubens- und der Kultusfreiheit sowie Sachbeschädigung.
«Es ist keine Lösung»
Mit seinen Aktionen wollte Patrick Bussard die Macht der Kirche erschüttern und eine Diskussion über die Gipfelkreuze lancieren. «Ich habe mehr Unterstützungs-Briefe erhalten, als ich mit negativen Reaktionen konfrontiert wurde», sagt er den FN. In den vergangenen zehn Tagen seien gleich zwei positive Schreiben eingetroffen. Dies schreibt er auch den negativen Schlagzeilen rund um die Kirche zu.
Weitere Kreuze werde er keine mehr beschädigen. «Es ist keine Lösung», sagt der Bergführer. Sein Ziel, eine Diskussion über die vielen Gipfelkreuze auszulösen, habe er jedoch erreicht.
Bereits im März hatte der 48-Jährige gesagt, er habe die Kreuze aus spirituellen Gründen zerstört; seiner Meinung nach müssten die Berge ein Raum der Freiheit bleiben, welcher allen offen steht und von allen geteilt wird.
Aus SAC ausgeschlossen
Der SAC (Schweizer Alpenclub) Greyerz hat Patrick Bussard aus dem Verein ausgeschlossen. «Wir können nicht verstehen, wieso er so etwas getan hat», sagt Präsident Pierre-André Kolly. Er sei sehr erstaunt gewesen, dass der Täter aus den Reihen des SAC Greyerz kommt. Das Gipfelkreuz von Les Merlas sei inzwischen wieder an seinem Platz. Jenes auf dem Vanil Noir werde noch in diesem Sommer repariert.